Page 14 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 3.2022
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 ■ HAFEN UND KLIMA
Stecker rein, Emissionen aus
Der Hamburger Hafen will die Anzahl seiner Landstromanlagen massiv ausbauen. Es ist eine große Maßnahme, um die Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
 14 | Port of Hamburg Magazine | September 2022
Während der Liegezeit der Schiffe fallen bisher noch viele Emissionen an, weil sie ihre Dieselgeneratoren laufen lassen müssen. Mit Landstrom lässt sich das abstellen. Dabei wird ein Schiff mit einer Landstrom- anlage am Kai verbunden. Über dicke Kabel bezieht es dann den Strom aus dem öffentlichen Netz, statt ihn selbst zu produzieren. Die bordseitigen Generato- ren können heruntergefahren werden. Dadurch sinkt der Ausstoß von Luftschadstoffen wie Stick- und Schwefeloxiden, Feinstaub und CO2. Positiver Ne- beneffekt: Es entsteht auch weniger Lärm.
Für Nikolay Sudarev, stellvertretender Projektleiter Landstrom bei der Hamburg Port Authority (HPA), sind die positiven Auswirkungen auf die Luftqualität und folglich auf die Gesundheit der Stadtbevölke- rung ein ausschlaggebendes Argument für die Landstromnutzung. Auch gegenüber der Verwen- dung alternativer Treibstoffe in Verbrennungsmoto- ren stehe Landstrom besser da. „Blickt man auf ih- re jeweilige Umweltbilanz, so ist Landstrom LNG, synthetischen Treibstoffen oder Biokraftstoffen ge- genüber überlegen. Bei deren Verbrennung werden weiterhin Schadstoffe ausgestoßen. Landstrom da-
gegen ist, sofern er aus erneuerbaren Quellen ge- wonnen wird, nahezu emissionsfrei. Gerade für stadtnahe Häfen ist diese Technologie von beson- derer Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen“.
LANDSTROM MADE IN ALTONA
Bereits 2016 hat die Hamburg Port Authority (HPA) am Cruise Center Altona die damals erste Landstro- manlage für Kreuzfahrtschiffe in Europa errichtet. Seit 2018 ist sie im Regelbetrieb. Da hier fast alles automatisch abläuft, dauert es nur wenige Minuten bis Strom von Land an Bord fließt. Der Strom kommt ausschließlich aus regenerativen Energien. Ange- laufen wird die Anlage primär von der AIDAsol. Die Pandemie hat die Versorgung weiterer Schiffe ver- zögert. Etliche Reedereien haben ihre geplanten Umbauten verschoben. Sudarev bleibt aber zuver- sichtlich, dass die Reedereien sich nun wieder stär- ker den Themen Umweltverträglichkeit und Nach- haltigkeit widmen werden. Die ersten neuen geplanten Verbindungs- und Integrationstests seien ein gutes Indiz dafür.
© HHLA/Astrid Grünau
© HHM / Michael Lidner
























































































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