Page 16 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 3.2022
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 ■ HAFEN UND KLIMA
Mit der mobilen Station kommt der Landstrom ins Schiff.
16 | Port of Hamburg Magazine | September 2022
Nutzung eines allgemeingültigen Systems sinnvoll. Daher sind die Anlagen nach internationalen Stan- dards errichtet, um möglichst vielen Nutzern den Zu- gang zum System ermöglichen. Hierbei kooperiert die HPA eng mit den anderen europäischen Häfen. Außerdem versucht sie betreffende Reedereien zum Umrüsten ihrer Flotte zu bewegen. So ein Umbau ist zwar mit hohen Kosten verbunden, ist aber auch eine Investition für Umwelt und Zukunft, die sich umso schneller rechnet, je mehr Häfen Angebote vorhalten und je intensiver die Reedereien diese nutzen.
STARTSCHUSS FÜR DIE INTEGRATIONSPHASE
Anders als bei der täglichen Stromnutzung ist die In- tegration eines Schiffes kein einfaches Plug-In-Ver- fahren, sondern ein länger dauernder Prozess. Gera- de beim Erstbezug von Landstrom, der für die technischen Experten an Bord oft Neuland darstellt, muss besonders vorsichtig vorgegangen werden, um Ausfälle der Stromversorgung zu vermeiden. Häufig sind mehrere Anläufe nötig, um ein Schiff zu integrieren. Da Schiffe aber meist nur eine kurze Zeit im Hafen liegen, stellt dies mitunter eine Hürde dar. Dass die Anlagen für Containerschiffe neu und bis- her in dieser Art und Größenordnung einzigartig sind, macht die bevorstehende Integration umso he-
rausfordernder. Die gute Nachricht ist jedoch: sobald die Integration einmal bestanden ist und das Schiff erfolgreich zertifiziert wurde, kann bei jedem weite- ren Anlauf relativ schnell und unproblematisch Land- strom genommen werden.
Parallel zum Bau der Anlagen wirbt die HPA um Schiffe, die als Testkandidaten die Integration absol- vieren wollen. Mit europäischen Großakteuren wie CMA CGM und Hapag-Lloyd finden zurzeit weiter- führende Gespräche statt. Aber auch die Reedereien aus Asien, Cosco, HMM, ONE und OOCL, haben ihr Interesse bekundet.
EUROPÄISCHE LÖSUNG
Die Pläne der HPA für Landstrom im Hamburger Ha- fen sehen vor, alle wesentlichen Liegeplätze bis 2030 mit bedarfsgerechter Infrastruktur auszustatten und schnellstmöglich CO2-neutral zu werden. Stuhrmann ist überzeugt: Auch wenn Landstrom Herausforde- rungen mit sich bringe, so sei es doch eindeutig der richtige Weg, um einen Beitrag zu mehr Nachhaltig- keit und Klimaneutralität zu leisten.
Um eine möglichst große Umweltwirkung zu erzielen, muss das Landstromangebot in möglichst vielen Häfen weiter ausgebaut werden. Gerade in Rotterdam und Antwerpen-Brügge ist das Potenzial zur Einsparung von CO2 und zur Vermeidung von Schadstoffen beson-
© HHLA/Astrid Grünau
© Siemens






















































































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