Page 15 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 3.2022
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 2022 bezog die AIDAsol fünfzehn Mal Landstrom, bis Jahresende sind weitere Versorgungen geplant. Die Europa 2 hat die Landstromversorgung ebenfalls re- gelmäßig bestellt. Sudarev schätzt, dass mit Hilfe der Anlage in Altona dieses Jahr ca. 500 Tonnen CO2 eingespart werden können.
EUROPAWEITE VORREITERROLLE HAMBURGS
2019 hat der Hamburger Senat einen Ausbau der Landstromanlagen im Hamburger Hafen beschlos- sen. Geplant ist der Bau je einer Landstromanlage an den Kreuzfahrtterminals in Steinwerder und der Ha- fenCity. Darüber hinaus sollen insgesamt sieben An- schlusspunkte für Containerschiffe entstehen – drei am Container Terminal Burchardkai (CTB), drei am Eurogate Container Terminal Hamburg (CTH) und ei- ner am Container Terminal Tollerort (CTT). 2024 soll auch das moderne Terminal Altenwerder (CTA) eine Landstromanlage erhalten. Sie wird von den Erfah- rungen der ersten Betriebsjahre der anderen, größe- ren Anlagen profitieren.
Die Landstromanlagen an den Kreuzfahrtterminals sollen 2023 in Steinwerder und 2024 am Terminal HafenCity entstehen. Schon im kommenden Jahr soll an den Containerterminals und in Steinwerder der Testbetrieb beginnen. Hamburg wird damit ab 2023 der erste Hafen Europas sein, der sowohl für Kreuz-
fahrtschiffe als auch für große Containerschiffe eine Landstromversorgung anbietet. „Dies ist ein wichti- ger Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Ha- fens, mit der Hamburg der vorgesehenen Regulie- rung der EU, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu sen- ken, um viele Jahre voraus sein wird“, erklärt Fried- rich Stuhrmann, Geschäftsführer der HPA.
CONTAINERSCHIFFE AN DER STECKDOSE
Auf den Terminals entstehen jeweils ein Entnahme- punkt aus dem öffentlichen Netz, eine Umformersta- tion sowie die jeweiligen Schiffsanschlusssysteme an oder sogar vor der Kaimauer. Die Anlagen werden so aufgebaut, dass an jedem Terminal eine parallele Versorgung von zwei Schiffen möglich ist. Dies ist nach Analysen der HPA die derzeit optimale techni- sche Lösung und kann mit zunehmender Nachfrage erweitert werden. Die Hafenverwaltung hat mit Stromnetz Hamburg und anderen Beteiligten vorab ermittelt, welche Kabel, Leitungen und technischen Einrichtungen notwendig werden, um die maximale benötigte Leistung liefern zu können und dabei die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Da der Aufbau der Landstrominfrastruktur ohnehin sehr kapitalintensiv ist - die HPA investiert rund 95 Millionen Euro in die Bauprojekte – ist langfristig die
Das Kreuzfahrtterminal Altona kann Schiffe mit Landstrom versorgen.
HAFEN UND KLIMA ■
 Port of Hamburg Magazine | September 2022 | 15
© HPA/Andreas Schmidt-Wlethoff























































































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