Page 30 - Port Of Hamburg Magazine 01.2018
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 ■ 50 JAHRE CONTAINER IN HAMBURG
DER HAMBURGER HAFEN IST ÜBER DIE ELBE UND SEINE SEITENKANÄLE SEHR GUT AN DAS EUROPÄISCHE BINNEN- WASSERSTRASSENNETZ ANGESCHLOSSEN. REGELMÄSSI- GE CONTAINERDIENSTE ZU SÄCHSISCHEN UND NIEDER- SÄCHSISCHEN BINNENHÄFEN, INS RUHRGEBIET UND AUF DER UNTERELBE SOLLEN BALD DURCH EINEN SERVICE ZWISCHEN HAMBURG UND BERLIN ERGÄNZT WERDEN
30 | Port of Hamburg Magazine | März 2018
Der Spediteur und das Binnenschiff
Bereits zweimal hat der Hamburger Spediteur Konrad Zippel versucht einen regelmäßigen Binnenschiffs- Containerdienst zwischen Berlin und Hamburg zu etablieren. Zweimal ist er gescheitert: der Kostendruck war zu hoch. Jetzt starten die beiden Geschäftsführer Axel Plaß und Axel Kröger einen dritten Versuch.
 Port of Hamburg Magazine (PoHM): Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Ihnen das Binnen- schiff besonders am Herzen liegt. Was steckt hinter Ihrem Engagement in diesem Bereich?
Axel Plaß: Wir kommen auf der Straße und auf der Bahn zunehmend an unsere Kapazitätsgrenze. Das Bin- nenschiff ist für uns eine ideale Kapazitätserweiterung, die wir gut in unser bestehendes Angebot einbauen können. Auf der Strecke Berlin-Hamburg/Hamburg- Berlin könnten wir bis zu 60 TEU zusätzlich pro Woche transportieren. Daher haben wir das Binnenschiff nie aus dem Fokus verloren.
PoHM: Mit dem Versuch einen Binnenschiffs-Con- tainerdienst auf die Beine zu stellen, sind Sie trotz allem schon zweimal gescheitert. Was waren die Gründe?
Plaß: Die operativen Abläufe haben durchaus gepasst. Gescheitert sind wir in beiden Fällen an den zusätz-
lichen Handling-Kosten, die im Hamburger Hafen an-  elen.
PoHM: Hat sich die Kostensituation denn zwischen- zeitlich verbessert? Und wie sieht es mit weiteren Herausforderungen aus?
Plaß: Wir sind mit den Hamburger Terminals im Di- alog, um ein passendes Geschäftsmodell für den Binnenschiffs-Containerdienst zu etablieren. Voraus- setzung für die erfolgreiche Aufnahme des Dienstes ist allerdings, dass sich das Binnenschiff als alter- nativer Laderaum für den Großteil unserer Kunden eignet und somit an jedem Terminal im Hamburger Hafen abgefertigt wird. Unsere Kundenstruktur ist sehr kleinteilig. Für nur zwei bis drei Kunden würde sich der Einsatz des Binnenschiffs nicht rechnen, da sich die Betriebskosten auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Bahn bewegen. Bei der Abfertigung an den Terminals muss sich also ein gewisser Automa-
© HHM/Dietmar Hasenpusch






















































































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