Page 22 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 3.2022
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■ HAFEN UND KLIMA
 22 | Port of Hamburg Magazine | September 2022
Lebensmittelabfällen. Die Verwendung von Treibstoff aus anderen Abfallprodukten wie zum Beispiel Abfällen aus der Holzindustrie seien ebenso denkbar. Noch ist es jedoch nicht mög- lich, die gesamte Flotte von 248 Containerschif- fen damit zu betreiben. Denn „die Verfügbarkeit von Biokraftstoff ist begrenzt, da auch andere Verkehrsträger und Industrien auf diese kli- mafreundlichere Ressource zugreifen“, fügt Aden hinzu. Mittelfristig müssten daher kli- maneutrale synthetische Kraftstoffe entwickelt werden, um die Dekarbonisierung der gesamten Schifffahrt zu ermöglichen. „Dafür sind wir mit unseren Treibstofflieferanten im Gespräch und forschen gemeinsam mit anderen Industrie- partnern“, sagt sie.
Die Schritte, die die Traditionsreederei in Sa- chen Nachhaltigkeit unternimmt, sind umfas- send. Das Unternehmen will bis 2045 seine Schiffe klimaneutral betreiben. Hapag-Lloyd hat bereits moderne 23.500+ TEU-Schiffe mit Dual-Fuel-Antrieb bestellt und nimmt Effizienz- maßnahmen an der Bestandsflotte vor. Durch kontinuierliches Überwachen der Daten ihres Schiffsbetriebes könne die Reederei Verbesse- rungspotenziale in Bezug auf die Auslastung der Flotte erkennen und vorhandenen Platz an Bord optimal ausnutzen. Durch zusätzliche Softwarelösungen konnten die Löschvorgänge und damit einhergehend der Energieverbrauch verbessert werden.
„Hinzu kommen unsere operativen Maßnahmen beim Einsatz der Schiffe, die Treibstoff und somit Emissionen einsparen“, ergänzt die Nachhaltig- keitsmanagerin. Dazu gehören die Optimierung der Rumpfform, Propeller und Ruder ebenso wie die Rumpfbeschichtung, die Bewuchs reduzieren beziehungsweise vermeiden soll. Somit werde der Energieaufwand für die Reinigung gesenkt. Die Motoren werden stetig weiter verbessert, das Unternehmen will Landstrom ebenso wie Abwär- me und die Energie an Bord effizient nutzen. „Da- rüber hinaus arbeiten wir eng mit weltweiten For- schungszentren zusammen und sind in internationalen Gremien aktiv, wie beispielsweise dem World Shipping Council, um die Schaffung regulatorischer und wirtschaftlicher Rahmenbe- dingungen für die maritime Energiewende weiter voranzutreiben“, erläutert sie.
Wie in allen weltweiten Standorten von Hapag- Lloyd, ist das Unternehmen auch für Hamburg dabei, bis Ende 2023 individuelle Maßnahmenpa- kete zur Dekarbonisierung der Büroaktivitäten zu entwickeln und umzusetzen. ■ Nicole de Jong
 © Hapag-Lloyd




























































































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