Page 34 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 2.2023
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GLOBALE CHANCEN PORT OF HAMBURG MAGAZINE 2/23
Wie groß die Bedeutung des Hamburger Hafens für Hamina-Kotka ist, unterstreicht auch Kimmo Naski. „Ein großer Teil unseres Container-Feederverkehrs läuft über den Hamburger Hafen“, so der Geschäfts- führer von Finnlands größtem Universalhafen, wo der Gesamtverkehr 2022 um 11,7 Prozent höher war als im Vorjahr. Und auch für 2023 ist Naski optimis- tisch: Trotz zweier längerer Streikphasen in diesem Jahr beträgt der Zuwachs nach den ersten vier Mo- naten (Januar – April) 11,4 Prozent. Allerdings: „Mo- mentan sieht es aber so aus, dass der finnische Ex- port nicht mehr so zieht wie am Anfang des Jahres.“ Deshalb sei auch eine Prognose bis Ende des Jahres schwierig.
Natürlich sind die Auswirkungen auf den Handel mit Russland auch hier groß: „Es gibt so gut wie keinen Handel mehr zwischen diesen beiden Staaten“, be- richtet der Geschäftsführer. „Von dem russischen Transitverkehr über unseren Hafen sind nur noch die Düngemittel, die zur Nahrungsmittelgruppe gehö- ren, übrig geblieben.“ Zudem importierten die finni- schen Unternehmen früher viele Waren aus Russ- land. „Diese Güter wurden mit dem Zug oder mit dem Lkw über die Grenze transportiert.“ Da dies nicht mehr möglich ist, würden diese Waren, insbe-
sondere Holz, nun aus anderen Ländern importiert und kommen jetzt per Schiff zum Hafen.
ENGE ZUSAMMENARBEIT MIT LITAUEN
Darüber hinaus gilt auch Litauen als wichtiger Partner für maritime und landgebundene Transportdienstleis- tungen für den Hamburger Hafen. Derzeit sind es acht Container-Liniendienste mit Litauen, die alle den Hafen Klaipeda anlaufen. Dabei kommen Containerschiffe mit Stellplatzkapazitäten zwischen 870 und 1.400 TEU zum Einsatz. Die Transitzeit zwischen Hamburg und Litauen beträgt in Abhängigkeit von Richtung und Anzahl weite- rer Häfen in der Regel zwei bis vier Tage.
Regionaldirektorin Europa bei HHM
   Marina Basso Michael
Telefon: 040/ 37709 111
E-Mail: basso-michael@hafen-hamburg.de Hafen Hamburg Marketing
Pickhuben 6
20457 Hamburg
  „Unsere Gesichter sind nach Westen gerichtet“
Algis Latakas, der seit 2020 General Direktor der staatlichen Seehafenbehörde Klaipèda ist, erläutert im Interview, wie sich der Hafen aufstellen möchte.
 Woran denken Sie zuerst bei der Beziehung zwischen den Häfen Klaipèda und Hamburg?
Daran, dass es, wie zwischen allen Häfen, zwar ei- nige Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkei- ten gibt. Schließlich sind fast alle Häfen trimodal. Litauen und Deutschland sind aber auch wirt- schaftlich eng verflochten: Rund zwölf Prozent un- seres Ladungsaufkommens stammt aus Deutsch- land. Und unsere Mentalität ist ähnlich. Hamburg könnte unser bester Freund werden.
Was bedeutet die im Mai besiegelte Mitgliedschaft bei HHM für Sie?
Es geht dabei nicht nur um Zusammenarbeit, son- dern zeigt auch, dass Klaipèda nach starken Partnern
sucht und nicht in seiner eigenen Blase bleibt. Beide Häfen können nicht nur Informationen, Erfahrungen, Analysen und Statistiken austauschen, sondern sich auch gegenseitig geschäftlich fördern. Wir sind sehr froh darüber, dass Hafen Hamburg Marketing uns als Mitglied aufgenommen hat, was auch an unserer gu- ten Entwicklung liegt.
Wie hat sich denn der Güterumschlag entwickelt?
Wir haben das vergangene Jahr mit einem Frachtvolu- men von 36,1 Millionen Tonnen abgeschlossen und konnten unseren vierten Platz unter den Häfen der öst- lichen Ostsee behaupten. Das Frachtaufkommen ver- ringerte sich um 21 Prozent gegenüber 45,6 Millionen Tonnen 2021, was auf den Verlust fast aller Transitla-













































































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