Page 27 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 2.2023
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 Unterzeichnung der dritten Absichtserklärung im vergangenen August wurde vereinbart, die Zusam- menarbeit bei den Themen Hinterlandverkehr, intel- ligente Häfen und grüner Wasserstoff zu intensivie- ren. Der Hafen in Montevideo gilt mittlerweile als Energiehub. Denn für den Im- und Export von er- neuerbaren Energien, insbesondere grünem Was- serstoff, werde der Hafen nach eigenen Angaben eine zentrale Rolle spielen.
„Der Hamburger Hafen bietet Uruguay den Zugang zu Deutschland und Europa und ist seit vielen Jah- ren ein geschätzter Partner für Know-how-Transfer und den Ausbau der kommerziellen Verbindungen“, sagt Franziska Gruber, Leiterin der Abteilung Dienst- leistungen, Außenhandel und Nachhaltigkeit der Deutsch-Uruguayischen Industrie- und Handels- kammer (AHK) mit Sitz in Montevideo. Insbesonde- re beim Aufbau einer internationalen Wasserstoff- wirtschaft, in der sich Uruguay als Zulieferer klimafreundlicher Energieträger positionieren möchte, spiele die Kooperation mit dem Hamburger Hafen eine wichtige Rolle. Als Freihafen und Tor zur internationalen Wirtschaftsorganisation in Latein- amerika (Mercosur) biete der Hafen von Montevi- deo mit Blick auf das Abkommen mit der EU in Zu- kunft auch einen verstärkten Zugang zu Handelsströmen aus und in diesen Wirtschafts- block.
Uruguay produziert heute schon im Durchschnitt 97 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen und plant laut seiner Wasserstoff-Roadmap
bis 2030 zusätzliche zehn Gigawatt (GW) an grü- nem Wasserstoff, hauptsächlich für den Export, zu produzieren. „Die Zusammenarbeit beider Häfen in Energiefragen sowie dem Transfer von Know-how gliedert sich in weitere Partnerschaften des öffent- lichen und privaten Sektors ein, die eine Win-win- Situation für beide Länder bringen“, fügt Gruber hinzu. „Die Häfen von Hamburg und Montevideo können dazu beitragen, grüne Energie von Südame- rika nach Europa zu transportieren“, betonte Dr. Pe- ter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, bei der Unterzeichnung des MoU 2022.
„Neben den bereits bestehenden Geschäften be- steht die Idee, Erfahrungen mit dem Hamburger Hafen auszutauschen und zu sehen, welche Tools, die dort eingesetzt werden, für das Hafengebiet von Montevideo nützlich sein können“, ergänzt Andrés Nieto, National System Ports Area Manager der na- tionalen Hafenbehörde (ANP) in Uruguay. Es werde über die Möglichkeit nachgedacht, den Hafen von Montevideo, nicht nur für uruguayische Exporte zu nutzen, sondern auch Ländern wie Paraguay und Bolivien, die keine eigenen Seehäfen haben, für ih- ren Export und Import zur Verfügung zu stellen. „Und Uruguay will bis 2040 rund 1,9 Milliarden Euro in die Entwicklung von grünem Wasserstoff investieren. Mit seiner Lage so nah am Atlantik ist der Hafen von Montevideo ideal für den Export“, sagt er. Das Land begann in den 2010er-Jahren mit der Entwicklung al- ternativer Energien und arbeitet hauptsächlich mit ei-
Der Laker „Federal Oshima“ verbindet den Hamburger Hafen seit Anfang April direkt mit den Großen Seen.
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