Page 24 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 2.2023
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 Drei Fragen an ...
Sascha Godemann, Director Trade Management Africa bei Hapag-Loyd.
 1. Sie sind seit mehr als einem Jahrzehnt in Afrika aktiv. Warum ist der Kontinent ein strategisch wichtiger Markt für Hapag-Lloyd?
Es wird erwartet, dass der Kontinent im Vergleich zu den Märkten der Welt in den nächsten fünf bis zehn Jahren die größten Wachstumsraten verzeichnet. Wir erwarten, dass auch das containerisierte Volumen wei- ter steigt, und sehen als Containercarrier gute Chan- cen, dort weiter zu wachsen. Die Mittelschicht in Afrika ist jung und wird immer größer, speziell in Südafrika oder Industriezonen wie Nigeria, Ghana oder Kenia. Gesättigte Märkte in den Industrieländern oder die be- kannten Probleme im Russland-Geschäft wecken das Interesse am afrikanischen Markt. Unternehmen wie Volkswagen haben bereits in lokale Produktionsstätten
investiert. Der Autokonzern beispielsweise unterhält Fahrzeugmontagestandorte in Südafrika, Kenia, Nige- ria, Ruanda und Ghana. Auch Indien investiert in Afrika, etwa in Textilproduktionen. Statt die Baumwolle für die Verarbeitung nach Bangladesch, Pakistan oder China zu bringen, werden Textilien vor Ort hergestellt und zum Beispiel in die USA verschifft. Es geht dabei vor al- lem um kürzere Transportwege, aber auch darum, die lokale Bevölkerung zu unterstützen.
2. Welchen Herausforderungen müssen Sie sich stel- len und was ist anders im Vergleich zu anderen Kon- tinenten?
Viele afrikanische Länder sind durch Konflikte in Mitlei- denschaft gezogen. Vielerorts gibt es politische Unru-
© Hapag-Lloyd


























































































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