Page 22 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 2.2023
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GLOBALE CHANCEN PORT OF HAMBURG MAGAZINE 2/23
Bei seiner zweiten Reise im Mai dieses Jahres nach Äthiopien und Kenia standen wiederum wirtschaftli- che Themen im Mittelpunkt, immens wichtig sei es seinen Aussagen zufolge aber auch, den Klimawan- del und aktuelle Konflikte zu bekämpfen.
„Wir müssen uns einstellen auf eine Welt, die multi- polar sein wird und in der viele Länder des globalen Südens eine große Bedeutung bekommen werden“, sagte Scholz bei seiner Ankunft in Ostafrika. Er zeig- te sich beeindruckt, dass in Kenia bereits mehr als 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energieträ- gern produziert wird. „Afrika ist für uns in Deutsch- land, ist für uns in Europa von zentraler Bedeutung“, betonte der Kanzler. Es gilt, die afrikanischen Länder ganz neu in den Blick zu nehmen und Partnerschaf- ten auf Augenhöhe zu begründen.
RAHMENBEDINGUNGEN VERBESSERN
Neben den Zukunftschancen Afrikas hat der Konti- nent jedoch auch große Herausforderungen zu meis- tern. Faktoren wie Armut, politische Instabilität oder mangelnde Infrastruktur stellten das wirtschaftliche Engagement Deutschlands und Aktivitäten ausländi- scher Investoren vor besondere Rahmenbedingun- gen, schreibt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Und weiter, dass das wirtschaftli- che Potenzial Afrikas erheblich, aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft sei.
Blick von oben auf den Hafen von Durban, Südafrika.
Für viele deutsche Unternehmen ist Afrika nicht erst seit der Energiekrise und Pandemie ein attraktiver Kontinent. Vor allem Südafrika ist ein wichtiger Han- delspartner für Deutschland, weil es über Reserven an Chrom, Gold, Mangan und Platin-Metallen verfügt. Doch auch der Handel mit Ägypten, Libyen, Tunesien, Nigeria, Marokko, Algerien und der Elfenbeinküste nimmt aufgrund von deren Rohstoffvorkommen zu. Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd ist be- reits vor 15 Jahren in den afrikanischen Subsahara- Markt eingestiegen und verzeichnet seitdem ein stetiges Wachstum des Transportvolumens von und nach Afrika. Seit 2006, als Hapag-Lloyd und CP Ships fusioniert ha- ben, sei Afrika für das Unternehmen ein besonders wichtiger Markt. Den Start bildeten Aktivitäten im Sene- gal, schnell wurde die Reederei daraufhin außerdem in Südafrika tätig, damals noch in Zusammenarbeit mit der Schweizer Linienreederei Mediterranean Shipping Company (MSC), die mehr als zehn Jahre gedauert hat. „Im vergangenen Jahr haben wir das Container-Lini- engeschäft von Deutsche Afrika-Linien (DAL) über- nommen, um unser Geschäft dort entsprechend weiter auszubauen“, erläutert Sascha Godemann, Director Trade Management Africa bei Hapag-Lloyd. Die Übernahme von DAL sei eine hervorragende Er- gänzung zu den bestehenden Aktivitäten auf dem af- rikanischen Kontinent, vor allem das Angebot von und nach Südafrika profitiere davon.
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