Page 25 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2022
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 Kisten und Paletten lassen sich im Normallfall gut formschlüssig stapeln und sichern.
Aber nicht jede Ladung ist quaderförmig. Auf dem Gelände der Warenumschlags Station Grasbrook GmbH (kurz: WSG) sind knapp 23 Tonnen schwere Stahlrohrbunde angekommen, die als Projektladung eines einzelnen Versenders per Container in den See- transport gehen sollen. Bei den Rohrbunden handelt es sich um sogenannte FCL-Ladung. „Für spezielle La- dung, wie diese Rohrbunde, müssen wir den Contai- ner vor dem Stauen vorbereiten“, erklärt Thomas Or- solic, Betriebsleiter der WSG.
Speziell bedeutet in diesem Fall sowohl ein hohes Ge- wicht, das den Container fast vollständig auslastet, als auch spezielle Längen-Maße. Der Container ist 12 Meter lang, die Rohrbunde nur etwa 7-8 Meter. Des- wegen verkürzen Tomas und seine Kollegen den Con- tainerinnenraum durch eine verstärkte Zwischen- wand. Diese sorgt dafür, dass der Schwerpunkt der Projektladung für das Containerhandling am Terminal mittig im Container liegt und dort auch bleibt.
Die Rohrbunde selbst werden durch Gurte zusam- mengehalten und mit zwei Staplern in den Container verladen. Während die Kisten und Paletten der LCL- Ladung ohne Probleme von einem einzelnen Stapler-
fahrer verladen werden können, ist bei dieser Art von Projektladung Teamarbeit gefragt. Die gelashten Rohrbunde werden schließlich mithilfe eines Schub- bodens aus Holz in den geöffneten Container gescho- ben. Der Schubboden erleichtert dabei zum einen das Verschieben und Ausrichten im Container und verhin- dert darüber hinaus, dass der Containerboden selbst beschädigt wird.
SACHVERSTAND IST WICHTIG
Nicht immer gelingt die perfekte Ausrichtung solcher, nicht genormter Ladung auf Anhieb. Während es für LCL-Ladung durch ähnliche Packmaße und Beschaf- fenheit vor allem in der Anordnung und Ausrichtung im Container an Geschick und einem geschulten Auge nicht fehlen darf, verlangt außergewöhnliche Projekt- ladung darüber hinaus Kooperation und präzise Ab- sprachen in der Koordination beim Stauen.
Die Hamburger Packexperten setzen auf Sachver- stand, Genauigkeit in der Einhaltung der Vorschriften und ein verantwortungsbewusstes Team. „Man lernt mit jeder Ladung, die hier ankommt, wieder neu dazu. Am Ende kommt es immer auf Erfahrung und gute Zu- sammenarbeit an. Und die haben wir hier.“, sagt Ole Brügmann. ■ Birte Hirsch
CONTAINERWELTEN ■
Port of Hamburg Magazine | Juni 2022 | 25

























































































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