Page 20 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2022
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■ CONTAINERWELTEN
 Das Rettungsboot verschwindet im Containerschiff und wird dort gesichert.
STAHL STATT HOLZ-BAMBUS-HYBRID
Hapag-Lloyd wollte bereits vor über zehn Jahren die Ladungssicherung und insbesondere den Containerbo- den ganzheitlich besser machen: stabiler, weniger re- paraturanfällig und recycelbar. Deshalb hat die Reede- rei den Stahlboden entwickelt, der anfangs im Special Cargo und im Gefahrgut benutzt wurde. „Beim Thema Sicherheit entscheiden oft Details“, sagt David Piel. „Ein wesentlicher Aspekt ist, dass die Ladung unab- hängig vom Bodenmaterial gesichert werden muss. Es ist aber heutzutage eher unwahrscheinlich, dass man beim Öffnen einer Containertür noch einen Holzboden vorfindet.“ Bei Containern werden viele verschiedene Bodenmaterialien verwendet.
Das können Materialien wie
Bambus, Kunststoff, OSB oder
eben Stahl sein.
Mit Blick auf heutige Nachhal-
tigkeitsziele wird Stahl ver-
stärkt eingesetzt. Der Umwelt-
schutz ist wichtiger geworden,
und zunehmend kommt eine
Frage auf: Wie nachhaltig sind
die eingesetzten Materialien?
Eine Stahlboden-Box, die ir-
gendwann zu Stahlschrott
wird, kann zu hundert Prozent
recycelt werden – anders als ein Stahlcontainer mit Holzboden, der mit Kleber versehen ist.
Der Stahlboden-Container eignet sich für alle Güterar- ten. Sie sind ohne chemische Zusätze und länger halt-
bar als Container mit Holz- sowie Bambusböden. 2013 wurden sie von Hapag-Lloyd ins feste Repertoire auf- genommen – zunächst hauptsächlich im Segment der 20-Fuß-Standard- und Spezialcontainer. Die Verwen- dung von Holzbalken und Zurrgurten ist die beste Me- thode, die Ladung innerhalb der Container an Ort und Stelle zu halten. Antirutsch-Material vergrößert die Reibung und wird in Containern mit Stahlböden ver- wendet.
MEHR ZURRPUNKTE ZUM SICHERN
„Pro laufendem Meter können sehr viel größere Punkt-Lasten geladen werden, was den Stahlboden- Container vor allem für schwere Waren wie Ma- schinen interessant macht“, erläutert David Piel. Zum Vergleich: Der 20-Fuß- Holzboden kann 4,6 Ton- nen pro Meter laden, der gleiche Container mit Stahl- boden 7,6 Tonnen. Noch größer ist der Unterschied beim 40-Fuß-Container, wo der Holzboden drei Tonnen pro Meter aushalten kann und der Stahlboden dop- pelt so viel. „Außerdem gibt es mehr Zurrpunkte als bei der Holz-Bambus-Hybrid-Version, wodurch eine Ladungssicherung noch effizienter durchgeführt wer-
den kann.”
   20 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2022
© Hapag-Lloyd
© Hapag-Lloyd









































































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