Page 12 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2021
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■ BREAKBULK
Holztransporte aus dem Sauerland
Bis zu dreimal wöchentlich sollen Züge von Warstein nach Hamburg fahren. Dabei kommt auch viel Holz in den Hamburger Hafen, das von hier weiter in die Welt geht.
 Weite Wiesen, Stauseen und Wälder, so weit das Au- ge reicht. So kennen wohl die meisten das Sauerland – als Erholungsort für Touristen. Aber „das Land der tau- send Berge“ ist auch eine wichtige Wirtschaftsregion für Deutschland. Mit seinen fast 300.000 ha Waldflä- che nimmt das Sauerland eine wichtige Position als Rohstofflieferant für die Bevölkerung ein.
Aufgrund hoher Fichtenbestände im Sauerland gibt es einen ebenso hohen Anfall von Kalamitätsholz in der Region. Während sowohl regional als auch durch den Bund und die Europäische Union viel Wert auf nachhal- tige Waldnutzung, Aufforstung und Klimaschutz gelegt wird, muss das meist von Borkenkäfern befallene Holz den Forst erst einmal schnellstmöglich verlassen und braucht Abnehmer. Hier kommt der Hamburger Hafen ins Spiel, der als Tor zur Welt den Export der Stämme ermöglicht. Entlang der gesamten Lieferkette ist so- wohl fachliches Know-how als auch gute Kooperation und hohe Flexibilität der jeweiligen Akteure gefragt, beginnend vor Ort im Sauerlandforst.
Das traditionell als Breakbulk gehandelte Rundholz wird hier direkt in Container geladen, denn es soll in ein
paar Tagen die Seereise nach Asien antreten. National gibt es auch immer wieder Versuche, Nutzholz als offe- ne Ladung zu verschiffen. Jedoch kann sich diese Me- thode gegenüber dem Containertransport nicht durch- setzen, der ein rundum einfacheres und zuverlässigeres Handling verspricht. Das trifft besonders auf den asia- tischen Markt zu, in dem sich die meisten Seehäfen auf Container spezialisiert haben.
Nach dem Verladen macht sich die tonnenschwere La- dung per LKW auf den Weg nach Warstein, einer nicht einmal 30.000-Einwohner-Stadt am Nordrand des Sau- erlands. Hier betreibt die weltbekannte Brauerei mit gleichem Namen seit 2005 ihr hauseigenes Terminal und verfügt über drei wöchentliche Verbindungen nach Hamburg. Um eine optimale Zugauslastung und somit umweltfreundliche Hinterlandtransporte garantieren zu können, wird hier nicht nur Bier per Bahn in die Welt geschickt. Auch für Verlader aus der Region ist das Ter- minal zugänglich.
Das Hamburger Speditionsunternehmen Fr. Meyer’s Sohn macht sich das zu Nutze, denn auch bei Holz- transporten legt der Frachtspezialist den Fokus in der
   Das Sauerland besitzt fast 300.000 ha Waldfläche. Das Nutzholz geht auch über den Hamburger Hafen in die Welt.
12 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2021
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: © Cotterell






















































































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