Page 9 - Port Of Hamburg Magazine 02.2019
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ist, benötigen wir die Europäische Union und die enge Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn.
Für eine Exportnation wie Deutschland sind die vom amerikanischen Präsidenten begonnenen Dis- kussionen um Handelsabkommen mit Europa und China nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Für Deutschlands Wirtschaft sind gute Handelsbezie- hungen sowohl mit den USA als auch mit China von großer Bedeutung. Wie kann sich Deutschland er- folgreich positionieren?
Wir haben keinerlei Interesse an einer protektionisti- schen Welthandelspolitik. Unser Handel braucht Re- geln, die durchgesetzt und von allen eingehalten werden müssen. Dabei müssen wir ökologische sowie soziale Standards für Arbeits- und Lebensbedingungen beach- ten. Davon profitieren wir alle. Im Moment scheinen aber nationalistische und protektionistische Bewegun- gen in manchen Ländern die Oberhand zu gewinnen. Meine Sorge ist daher, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China in einen langwierigen Handelskrieg wandelt, bei dem wir alle noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werden. Unser Ziel muss es daher sein, dass die Europäische Union noch geschlos- sen gegenüber den USA und vor allem auch China auf-
tritt. Defizite gilt es klar zu benennen. Eine Konfrontation zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten und der Aufbau von weiteren Handelshemmnissen werden niemandem Vorteile bringen.
Die Neue Seidenstraße wird von China mit gro- ßem Schwung auch nach Europa hinein entwi- ckelt. Nun gibt es in Deutschland Stimmen, die Heiko Maas und Peter Altmaier eine „Blockade- politik“ gegen die Neue Seidenstraße vorwerfen. Gibt es aus Ihrer Sicht Vorbehalte im Außenminis- terium und wenn ja, welche sind es?
Der Handel mit China und die Neue Seidenstraße sind eine Riesenchance für Deutschland und den Ham- burger Hafen. Hamburg ist der zentrale Standort in Deutschland für den Warenverkehr von und nach Chi- na. Sowohl auf der Seeseite als auch auf der Landseite ist Hamburg hervorragend mit Chinas Häfen und In- landzentren verbunden. Unsere traditionell sehr guten Handelsbeziehungen mit China möchten wir natürlich weiter ausbauen. Was wir aber nicht machen werden, ist, dass wir von Peking vorgefertigte vertragliche Vereinbarungen im Rahmen öffentlichkeitswirksamer Auftritte unterzeichnen. Da, wo es wirtschaftlich Sinn macht, kooperieren wir bereits heute sehr gut mit China. Was wir kritisch sehen sind Abkommen mit
HAMBURG UND CHINA ■
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