Page 8 - Port Of Hamburg Magazine 02.2019
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Riesenchance für Deutschland und den Hamburger Hafen
Staatsminister Niels Annen im Interview mit Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.
NIELS ANNEN, STAATSMINISTER IM AUSWÄRTIGEN AMT
 08 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2019
Ingo Egloff: Herr Annen, Sie sind Hamburger Bun- destagsabgeordneter, Staatsminister im Auswärti- gen Amt und in Hamburg aufgewachsen. Sie neh- men viele Termine in Berlin und im Ausland wahr. Wie eng sind Sie denn mit Ihrer Heimatstadt Ham- burg und dem Hafen noch verbunden?
Annen: Hamburg ist und bleibt meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Die Stadt zeichnet sich durch ihre Weltoffenheit und jahrhun- dertelange Tradition als Handels- und Hafenzentrum aus. Wenn ich unterwegs bin, stelle ich oft fest, dass Hafenstädte in der ganzen Welt etwas verbindet. Und natürlich kennt man weltweit den Hamburger Hafen. Handel, Industrie und die Hafenwirtschaft haben gut funktionierende internationale Netzwerke aufgebaut. Wir befinden uns nicht nur innerhalb Europas, sondern auch mit anderen Regionen im Wettbewerb und dür- fen uns deshalb nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wir müssen am Ball bleiben und unser internationales Netzwerk pflegen und ausbauen. Das gilt gerade in Zeiten, in denen es durch politische Rahmenbedingun- gen zunehmend schwieriger wird.
Sie haben darauf hingewiesen, wie wichtig gute Beziehungen zwischen Staaten sind. Wir haben in Europa mit dem Brexit eine schwierige Situati- on. Wie stellt sich die EU auf Entwicklungen wie den stärker werdenden Nationalismus ein? Wie kann sich Europa im Wettbewerb mit anderen Regionen und Staaten, wie den USA und China, behaupten?
Die aktuellen Entwicklungen in Europa verfolge ich sehr genau. Wer glaubt, dass man in einer globali- sierten Welt seine Angelegenheiten nationalstaatlich lösen kann, wird sehr schnell feststellen, dass das nicht funktioniert. Jetzt sehen wir, welche Folgen die Brexit-Entscheidung nach sich zieht. Die Brexit-Befür- worter haben ihre eigene Bevölkerung angelogen. Der Slogan „Take back Control“ ist nicht schlecht - aber er funktioniert nur europäisch. Auch US-Präsident Trump musste im Gespräch mit Kommissionspräsident Juncker erkennen, dass Europa in Handelsfragen mit einer Stimme spricht und daher Verhandlungen mit Einzelstaaten sinnlos sind. Auch wenn Deutschland ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches und stabiles Land
© BWVI
© Auswärtiges Amt/Moritz Baumann

































































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