Page 17 - Port of Hamburg Magazine - 02.18
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 Containerschiffe der Zukunft setzen auf eine optimale Umweltbilanz
Der Seehandel gilt als besonders klimafreundlich. Auf den transportierten Container herunter gerechnet verbrauchen die heutigen Mega-Schiffe immer weniger Treibstoff und auch der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid scheint gering. Ein simples Beispiel: Würden wir unsere Flachbildfernseher aus China mit dem Lastwagen transportieren lassen, wäre das eine Klimakatastrophe. Eine verschiffte Tonne stößt nur rund 15 Gramm CO2 pro Kilometer aus – der Lastwagen würde dafür 238 Gramm CO2 emittieren. Dennoch sind die Luft- schadstoff-Emissionen in der Schifffahrt beachtlich. Reeder,
Werften und die Zuliefererindustrie sind daher gefordert durch Umrüstungen an Schiff und Flotte die Regularien der Internationalen Schifffahrts-Organisation IMO umzusetzen – für eine klimaneutrale Schifffahrt.
Mit technischen und operationellen Maßnahmen, wie bei- spielsweise einem optimierten Schiffsdesign, einer Propel- leroptimierung sowie Routen- und Geschwindigkeitsoptimie- rung können nach Angaben der IMO optimal kombiniert bis zu 75 Prozent Minderungen der CO2-Emissionen erreicht werden.
Ballastwasseraufbereitung an Bord
Hochmoderne Aufbereitungssysteme sor- gen schon heute mittels spezieller Filteran- lagen und UV-Bestrahlung dafür, dass das Wasser so aufbereitet wird, dass es völlig rein und frei von Organismen ist, bevor es
wieder abgelassen wird. Somit ist sicherge- stellt, dass weder eine Verunreinigung des Meerwassers durch chemische Produkte noch eine unkontrollierte Verschleppung ge- bietsfremder Arten ins jeweilige Ökosystem erfolgt.
Technische Verbesserungen zur Kraftstoff- und somit CO2-Einsparung
Leichtere Materialien im Schiffbau
Verbesserte Antriebe
Die neuesten Maschinengenerationen, beispielsweise mit elektronischen Einspritzsystem, reduzieren den Kraftstoff- verbrauch deutlich.
Wulstbug und Rumpfformen
Durch einen schmaleren Wulstbug und optimierte Rumpf- formen wird der Strömungswiderstand verringert und da- mit der Kraftstoffverbrauch gesenkt.
Luftwiderstand/Rumpfoberfläche
Reibungsärmere Schiffsanstriche, etwa nach dem Vorbild der Haihaut, könnten dazu beitragen den Kraftstoffver- brauch zu reduzieren.
Propeller-/Ruderoptimierung
Leitflossen vor dem Ruder führen zu einer signifikanten Ver- besserung der Leistung der Schiffsschraube („Twisted Fin“). Außerdem wird die Wasserströmung verbessert, der Energie- konsum gesenkt und dadurch CO2-Emissionen eingespart.
Um die Schwefelemissionen zu reduzieren, setzen Reeder auf alternative Treibstoffe:
Flüssiggas (LNG) Schweröl (HFO) mit Schwefelanteil kleiner 0,5 Prozent Schweröl (HFO) plus Scrubber Marinediesel (MO/MDO)
Stromversorgung an Land
Schiffe werden bereits für die hafenseitige Stromversorgung während des Güterum- schlags vorgerüstet.
Port of Hamburg Magazine | Juni 2018 | 17
GREEN PORT ■












































































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