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DEIN HAFEN DEIN JOB PORT OF HAMBURG MAGAZINE 1/24
Projekt PortSkill 4.0. In den vergangenen zwei Jah- ren haben wir viele Gespräche geführt und die Er- gebnisse analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass sich im Hafen viel bewegt. Die digitale Transformation wird in vielen Bereichen umgesetzt. Wir haben für uns erkannt, dass wir jetzt die Zukunftskompetenzen eindeutig identifizieren müssen, um hierfür Trainings und Kurse zu entwickeln.
Was könnten diese Zukunftskompetenzen sein?
Lührs: Hierzu zählen wir nicht nur fachliche oder digi- tale Fähigkeiten. Es kommen noch weitere Softskills im persönlichen und sozialen Bereich, aber auch ge- wisse Handlungs- und Methoden-Kompetenzen hin- zu. Wir haben insgesamt circa zehn Kompetenzen identifiziert, bei denen es starke Überschneidungen zwischen den verschiedenen Jobprofilen gibt, die wir in den neuen digitalen Welten trainieren wollen.
Was bedeutet das in der Praxis?
Lührs: Es geht darum, Kurse zu entwickeln, in denen diese Kompetenzen mit Simulationen, Leitstandsimu- lation, Computersimulation in einer virtuellen Welt, wie die eines Fernsteuerstands von Containerbrü- cken, trainiert werden können. Und das dann auch nicht nur isoliert für ein Jobprofil, sondern in Form vernetzter Trainings. Das heißt, es befinden sich gleich mehrere Jobprofile in einer Trainingssituation. Das könnten beispielsweise Brückenfahrende, Ship-Pla- nende, Prozesssteuernde und weitere Personen aus der Reparatur und Wartung sein. Alle treffen dann auf verschiedene Szenarien mit Problem- und Extremsitu- ationen, die virtuell durchgespielt werden. So lassen sich Softskills wie zum Beispiel Problemlösungsfähig- keit, strukturiertes Vorgehen, Kommunikationsfähig- keit und auch Umsetzungsstärke trainieren.
Wie weit ist ma-co denn in der Umsetzung?
Küther: Wir sind aktuell dabei, unser digitales Test- und Trainings-Center auf- zubauen. Wir haben hier- für bereits am Container Terminal Altenwerder der HHLA AG entsprechende Räumlichkeiten angemie- tet. Hier wird es einen neuen ma-co Standort ge- ben, der für alle Unterneh- men der Hafenwirtschaft zugänglich ist. Hinzu kom- men Außenstellen an den ma-co Standorten in Ham-
burg und in Bremen. Alle Standorte können dann vir- tuell vernetzt werden, so dass ein offenes System entsteht.
Wer ist alles an diesem Projekt beteiligt?
Lührs: Dieses Projekt ist durch die Sozialpartnerin- nen und -partner ver.di und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) ins Leben gerufen worden. Mit dabei sind auch BLG Logistics in Bremen und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in Hamburg als Partner, während wir die Konsortialführerschaft übernommen haben. Küther: Ergänzend möchte ich noch unseren Pro- jektpartner Patient Zero Games erwähnen, der sich intensiv um die technischen Voraussetzungen sowie die IT-Umsetzung kümmert und im Digital Hub Logi- stics in Hamburg verortet ist.
Steht schon ein Termin für die Einweihung fest?
Küther: Noch gibt es keinen konkreten Termin. Wir planen aber im Laufe des Jahres einen Tag der offe- nen Tür für unser neues Trainingszentrum. Geplant ist die Veranstaltung für Anfang des vierten Quartals 2024.
Kommen wir zu Ihrem aktuellen Angebot. Haben sich die Kurse durch die zunehmende Digitalisierung bereits verändert?
Küther: Zu einem großen Teil sind wir noch dabei, sie anzupassen. Wir haben aber viele unserer Ange- bote bereits während der Pandemie auf E-Learning umgestellt. Heute sind wir so weit, dass wir eine ei- gene E-Learning-Plattform etabliert haben. Dadurch sind unsere Trainings insbesondere im kaufmänni- schen Bereich vielseitiger aufgebaut. Es gibt E-Lear- ning-Bausteine und Selbstlernphasen, aber auch
  Im Maritime Rescue Training Center (MRTC) wird die Rettung aus einem gewasserten Helikopter trainiert.
© ma-co

















































































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