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Einer von ihnen ist Bernhard Martens, Vorhand- werker in der AGV-Werkstatt. Gerade hat er mit um- geschnallter Fernsteuerung ein fast 27 Tonnen schweres AGV mühelos wie ein Spielzeug geparkt. Das bereitet ihm sichtlich Freude, genauso wie das Zusammenspiel von Technik im Hafen, das er „me- gainteressant“ findet. Deshalb hat er sich 2007 von einem Autohaus weg an die Kaikante beworben und seitdem bei der HHLA diverse Schulungen absol- viert.
Während die ersten AGVs dieselhydraulisch ange- trieben wurden, funktionierte die zweite Generation dieselelektrisch, bevor schließlich der Batteriebe- trieb folgte. Beim ersten Umstieg benötigte Martens eine Weiterbildung zur Elektrofachkraft für festge- legte Tätigkeiten. Die dreiwöchige Maßnahme er- laubt ihm, bei bis zu 1.000 Volt bestimmte Arbeitsab- läufe, wie eine Mess- oder Einstelltätigkeit oder einen Komponentenwechsel, selbstständig durchzu- führen. Wegen des Generationswechsels auf AGV- Batterien mit 800 Volt Gleichspannung gab es eine dreitägige Hochvoltschulung. „Im technischen Beruf muss man sich immer weiterbilden, bei Fahrzeugen ändert sich die Technik alle 15 bis 20 Jahre“, sagt er.
Kürzere Intervalle liegen zwischen Sicherheits-, Sys- tem- oder sonstigen Schulungen für kleinere Kompo- nenten.
Als mitarbeitender Vorhandwerker ist er seit März 2011 in der Werkstatt für ein siebenköpfiges Team verantwortlich. Hier sieht alles sauber und aufge- räumt aus, selbst die Fettpresse zum Abschmieren von Gelenken, um Neuteile einzubauen. Martens steht neben einem Radgreifer, der AGVs auf Arbeits- höhe anheben kann, darüber schwebt ein Decken- kran. Er schaut nach, was seine Mitarbeiter gerade machen, und steckt dann im geöffneten Bauch eines AGV selbst die Kabel zusammen. Kurz darauf bedient er einen PC für AGV-Testfahrten und bestellt Ersatz- teile. Dass ein Mitarbeiter währenddessen lautstark mit einem Schlagschrauber die Kabine einer Zugma- schine entriegelt, um den Motor reparieren zu kön- nen, bringt ihn nicht aus der Spur.
Zwischendurch telefoniert Martens mit dem Termi- nalleitstand und verfolgt online AGV-Störungen, be- vor er das fahrerlose Transportsystem auf die Testflä- che holt, repariert und zurück in den Betrieb gibt. Hier zeigen sich für ihn die Vorteile der Digitalisie- rung: „Das Programm fährt die Maschine mit gleich- mäßiger Belastung, das bedeutet längere Wartungs- intervalle.“
Bei den hochspeziellen Geräten nach technischen Optimierungen zu suchen, macht Martens Spaß, und er ist stolz, AGVs und Zugmaschinen am Laufen zu halten: „Mich begeistert, dass ich abends sehe, dass ich was geschafft habe, und nicht jeden Tag das Gleiche mache.“ Die Herausforderung besteht für ihn darin, „Prioritäten zu setzen, um die Flotte einsatzbereit zu halten."
Nebenbei findet der zweifache Vater noch Zeit, sich im Betriebsrat und Tarifkommissionen zu engagieren: „Ich mag es, mich persönlich für die Absicherung von Kolleginnen und Kollegen einzusetzen“, sagt er.
PORT OF HAMBURG MAGAZINE 1/24 DEIN HAFEN DEIN JOB SEITE 17
   Vorhandwerker/in AGV-Werkstatt Voraussetzungen:
Um als Vorhandwerker/in bei HHLA Technik anfangen zu können, ist eine technische Ausbildung als Mechatroniker/in oder Elektroniker/in für Automatisierungstechnik erforder- lich. HHLA Technik bildet in diesem Bereich selbst aus.
Softskills:
Ebenfalls von Vorteil sind eine gute Organisation und eine strukturierte Arbeitsweise. Ein offenes Ohr zu haben, kommunikativ zu sein und Menschen motivieren zu können, sind ebenfalls wichtige Softskills für dieses Berufsbild. Darüber hinaus sollte man gut organisiert sein und strukturiert arbeiten.
 Bernhard Martens in der SCA Werkstatt.
©HHLA
 




















































































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