Page 26 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 1.2023
P. 26

SEITE 26
GATEWAY HAMBURG PORT OF HAMBURG MAGAZINE 1/23
der Logistik und des Infrastruktur- und Verkehrsma- nagements der HPA. Als ein Beispiel sei der Trans- port auf der Straße genannt. Dakosy hat hier die Plattform Truckgate für die Slotbuchung im Auftrag der Terminals etabliert. Die HPA wiederum hat vor ei- nigen Jahren die dynamische Information zum Ver- kehrsaufkommen (DIVA) eingeführt, die helfen soll, die Verkehrssituation im Hafen zu verbessern. Sie in- formiert Lkw-Fahrer über die Verkehrslage mit gro- ßen Informationstafeln an den Straßen sowie über das Internet mit aktuellen Daten über Staus, Sperrun- gen oder bewegliche Brücken in Aktion.
Die mit Detektoren generierten Informationen laufen alle im Port Road Management Center der HPA zu- sammen, wo die Verkehrsabläufe analysiert, über die Videoanlage gesichtet sowie die Informationstafeln für DIVA entsprechend geschaltet werden. Alles, was dort an Informationen bekannt gegeben wird, kann über Schnittstellen in die Apps der Trucker und auch in die Systeme der Disposition einfließen. Es er-
Weitere aktuelle Digitalisierungsprojekte
Pilotstart des IDP-Systems ImpalaID
Dakosy etabliert derzeit mit ImpalaID einen einheitlichen digi- talen Ausweis beziehungsweise Identitätsnachweis für die Logistik, über den sich Wirtschaftsbeteiligte wie Fuhrunter- nehmen an verschiedenen logistischen Knotenpunkten sicher und einfach ausweisen können. Hierzu gehören sowohl die Anmeldung in einer App oder einer IT-Anwendung als auch die Authentifizierung für Schranken- oder Gate-Systeme im Hafengebiet. Der Pilotbetrieb ist gestartet.
Erweiterung von TruckGate auf weitere Teilnehmer
Das Buchungssystem TruckGate zur Vereinbarung von Anlie- fer- und Abholslots ist bereits im Hamburger Hafen verpflich- tend bei den HHLA- und Eurogate-Terminals, mehreren Leer- containerdepots, beim Veterinäramt und bei der Container- prüfanlage des Zolls im Einsatz. In diesem Jahr wird als wei- teres Hafenunternehmen das Leercontainerdepot HCS ange- bunden. Für die über 400 angeschlossenen Fuhrunternehmen bedeutet dies hafenübergreifend einheitliche Prozesse.
Digitaler Freistellungsprozess mit German Ports
Dakosy und dbh Logistics IT AG haben in ihren Plattformen die Voraussetzungen für einen vollständig digitalisierten Freistell- prozess für die großen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven entwickelt. Dieser Service, der jetzt in den See- häfen bereitgestellt wird, umfasst auch den standortübergrei- fenden Abruf von Container- und Schiffinformationen.
Informationen unter: dakosy.de
gänzt die Planung um aktuelle Informationen. Das ist auch insofern sinnvoll, als dass die Lkw-Fahrer im Vorbeifahren vermutlich gar nicht alle Informationen aufnehmen können, die dort angezeigt werden.
„Im Rahmen von Santana haben wir neue Services definiert, zum Beispiel die Information, wie viele Trucks sich um welche Zeit wo befinden, um so der HPA zu ermöglichen, etwa über Verschiebungen der Brückenöffnungszeiten oder Ampelschaltungen den Verkehrsfluss effizienter zu gestalten“, sagt Eg- gers. Es gehe dabei unter anderem auch um mehr Transparenz für Lkw-Fahrer über freie Stellplätze, damit diese künftig nicht mehr herumfahren und su- chen müssen, was sie wertvolle Zeit kostet. Oftmals seien es kleine Stellschrauben, die die Projektpart- ner betätigen, von denen sie sich aber große Wir- kung erhoffen.
Alles dient dazu, die multimodalen Transportabläufe im Hafen schneller und transparenter zu machen. Für diese Transparenz wird auch der Santana-Marktplatz sorgen, über den die an den Hafenabläufen beteilig- ten Akteure einen einfachen Überblick über verfüg- bare Informationen und Services bekommen. „Mit- tels offener Schnittstellen und einfacher Zugänge für Industrie und Wissenschaft soll die Entwicklung digi- taler Service- und Produktinnovationen gefördert, unter Realbedingungen erprobt und zur Optimierung des Hafenbetriebs gezielt integriert werden“, ergänzt Zuesongdham.
NETZWERKE STÄRKEN
Das Projekt mit einem Gesamtbudget von rund 15 Millionen Euro ist im Januar 2022 gestartet, wird zu 80 Prozent vom Bund gefördert und läuft bis Juni 2024. Der Fokus der Arbeit lag im ersten Jahr zu- nächst darauf, die eigenen Plattformen, Netzwerke und Services zu ertüchtigen und sich über die An- wendungen und Services der beiden Netzwerkanbie- ter HPA und Dakosy auszutauschen. „Daraus entste- hen dann im weiteren Verlauf des Vorhabens neue gemeinsame Services“, erläutert Eggers.
Der Mehrwert des digitalen Testfelds sei laut Eggers, dass die Verantwortlichen beider Netzwerke mitein- ander sprechen und ihre Stärken und Schwächen ausloten. Damit werde klar, wer welche Aufgaben übernimmt oder welche Daten liefert. „Das heißt im Umkehrschluss auch, dass die Netzwerke in sich ge- stärkt werden und die Zusammenarbeit, die ja immer schon sehr gut und erfolgreich war, noch mal auf ei- ne ganz andere Ebene gehoben wird.“
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Digitalisierung ist das hochautomatisierte Fahren. So sind auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) bereits seit Jahrzehnten sogenannte Automated Guided Vehicles (AGV) im Einsatz. Mit dem Projekt MODI ist Ham-
   















































































   24   25   26   27   28