Page 18 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2021
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■ GRÜNE LOGISTIK
  Grüner Wasserstoff für saubere Mobilität
Er kam wie ein Phönix aus seiner Asche – der grüne Wasserstoff. Auf einmal scheint es eine Energiequelle zu geben, die nachhaltig für saubere Luft sorgt, solange die Herstellung mit regenativen Quellen gesichert ist. Jetzt muss intensiv an der gesamten Wertschöpfungskette gearbeitet werden.
Bereits seit einigen Jahren gibt es Versuche Wasser- stoff (H2) unter anderem als alternativen Kraftstoff zu etablieren. Das Problem: die Energieeffizienz liegt bei gerade mal etwa 60 Prozent im Vergleich zum Diesel. Zudem wird beim Herstellungsprozess sehr viel Ener- gie benötigt. Eine echte positive Bereicherung im Konglomerat erneuerbarer Energien ist Wasserstoff erst, wenn er auch mit regenerativen Stromquellen produziert wird. Das scheint jetzt zunehmend zu ge- lingen. Insbesondere der zu viel produzierte Strom der Offshore-Anlagen in der Nordsee könnte dazu beitragen, dass Wasserstoff einen bisher nicht dage- wesenen Boom erlebt.
Erste Weichen wurden bereits vor zwei Jahren ge- stellt. Damals unterschrieben Bremen, Hamburg, Nie- dersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schles- wig-Holstein eine gemeinsame Wasserstoffstrategie. Darin ist auch festgelegt, dass bis zum Jahr 2025 in Norddeutschland mindestens 500 Megawatt und bis zum Jahre 2030 mindestens fünf Gigawatt Elektroly- seleistung zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in- stalliert sein sollen. Für die Bundesländer gilt es jetzt ein komplettes System hochzufahren. Das beginnt bei der Produktion, geht über den Aufbau einer Infra- struktur bis hin zu den Nutzern.
Wie wichtig der grüne Wasserstoff für die Hanse- stadt werden könnte, deutete Michael Westhage-
mann, Senator für Wirtschaft und Innovation, bereits im September 2020 an. Im Grußwort bei einer Veran- staltung des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoff- zellenverbandes sagte er: „Das Thema Wasserstoff ist endlich aus seiner Nische herausgetreten und hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der internatio- nalen Zukunftsthemen entwickelt. Hamburg hat sich hier bereits gut aufgestellt. Ich glaube, der Schlüssel des Wasserstoffs liegt nicht nur in der ausreichenden Erzeugung – idealerweise aus regenerativen Quellen – sondern vor allem in der Anwendung.“ Für den Se- nator gilt es, jetzt eine Wasserstoffwirtschaft mit ho- her Priorität aufzubauen: „Mein Ziel ist es, dass Ham- burg hier eine entscheidende Rolle spielt.“
DER NORDEN WILL VON H2 PROFITIEREN
Hamburg und die gesamte Metropolregion wollen da- her vom neuen Boom auch im Hafen profitieren. „Der Hafen ist einerseits Testfeld für Wasserstofftechnolo- gien zum Beispiel in der Schifffahrt. Die HPA möchte als nächsten Schritt einige Schiffe der Flotte Ham- burg mit Brennstoffzellentechnik ausrüsten. Anderer- seits bieten die vielen Industrieanlagen genügend Po- tenzial, um in großem Umfang CO2 einzusparen, indem man auf Wasserstofftechnologie umstellt. Das zeigen Beispiele aus der Aluminiumproduktion oder der Stahlproduktion. Moorburg bietet die Chance,
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