Page 37 - Port Of Hamburg Magazine 01.2018
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 Shortsea-Verkehrs ist ihm eine Herzensangelegenheit. „Wir kämpfen mit einer zunehmenden Laderaumver- knappung sowohl beim Lkw als auch bei der Bahn. Der Fahrermangel und die Defizite in der Infrastruktur wer- den der Branche weiterhin Sorgen bereiten. Container und Schiffsraum sind jedoch fast immer verfügbar, Shortsea-Verkehre somit eine ausgezeichnete Alterna- tive und Ergänzung.“
Noch vor 15 Jahren war der Shortsea-Bereich relativ un- bekannt und galt in der Speditionswelt eher als Konkur- renz statt Partner. Dies ist heute anders – auch dank der unermüdlichen Arbeit des spc. Dies belegen auch die Zahlen des Bundesamts für Güterverkehr. Das Güter- umschlagvolumen in den deutschen Seehäfen im Short- sea-Verkehr erreichte in 2016 rund 182,8 Mio. Tonnen. Im Vergleich zu 2015 bedeutet das ein Plus von rund 1,3 Prozent. „Der Shortsea-Verkehr hat in 2017 trotz des schwierigen Umfelds durch die globale Schifffahrtskri- se, strukturellen Veränderungen und den unterschiedli- chen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weiter an Boden gewonnen“, so Sander. „Ich erwarte auch für 2018 eine stabile Mengenentwicklung.“
Die Gründe hierfür sind schnell gefunden. Verlader achten heute mehr und mehr auf CO2-neutrale Trans-
porte, um ihre Ökobilanz zu erfüllen. Weitere starke Ar- gumente für den Transport auf dem Wasser sind die Verfügbarkeit von Laderaum, Geschwindigkeit und Preisstabilität. „Es gibt natürlich auch Schattenseiten“, räumt Sander ein. „Ein Problem ist die Streikanfällig- keit der Häfen, insbesondere in Südeuropa.“ Eine Her- ausforderung, mit der sich Reeder und Kunden in Ham- burg glücklicherweise nicht auseinander setzen müssen.
Hamburg ist im Shortsea-Bereich gut aufgestellt und bietet wöchentlich zahlreiche Feeder- und Shortsea-Verbindungen nach Skandinavien, Polen, Finnland, Russland, in die baltischen Länder und nach Großbritannien, Irland und Island sowie in den Mittelmeerraum. Spannend bleibt die Frage, ob es im Hamburger Hafen zukünftig vielleicht ein Termi- nal geben wird, an dem alle Shortsea-Aktivitäten gebündelt werden. Den passenden Platz sowie ein Konzept gäbe es. Für den Ideen-Wettbewerb der Hamburg Port Authority (HPA) zur zukunftsorien- tierten Nutzung der Hafenfläche Steinwerder-Süd hat das Hamburger Unternehmen C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG einen Ent- wurf für ein Shortsea-Terminal mit Kühllogistik-La- ger eingereicht. Die Idee belegte immerhin den zweiten Platz. ■
50 JAHRE CONTAINER IN HAMBURG ■
Port of Hamburg Magazine | März 2018 | 37




























































































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