Page 7 - Port of Hamburg Magazine - 02.18
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 Die Energiewende fängt im Hafen an
Deutschland hat mit der Energiewende den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Zudem soll die Nutzung von fossilen Energieträgern reduziert und eine nachhaltige Energieversorgung forciert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind erhebliche gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Anstrengungen erforderlich. Als „Tor zur Welt“ kommt dem Hamburger Hafen bei der Umsetzung der Energiewende eine besondere Bedeutung zu.
 Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahre 2050 80 Prozent seines Energiebedarfs aus klimaneutralen Quellen zu decken. Notwendig dazu ist die Abkehr von fossilen Energiequellen hin zu erneuerbaren Energien. An einem Wirtschaftsstandort wie Hamburg ist eine Einbindung der Unternehmen unverzichtbar. Ein Bei- spiel dafür ist der Hafen.
Der Hamburger Hafen ist der führende Hafen- und Lo- gistikstandort in Deutschland und Nordeuropa. Diese Position birgt großes wirtschaftliches Potenzial und gro- ße Verantwortung zugleich. Als großer Energieverbrau- cher kann das Hafengebiet mit den ansässigen Logistik- und Industrieunternehmen wesentlich zur Energiewende und damit zur Stärkung des Standorts beitragen.
Die Hamburg Port Authority (HPA) forciert seit Jahren die Nutzung von moderner Energie- und Umwelttech- nik im Hamburger Hafen. Zahlreiche Projekte zum Aus- bau erneuerbarer Energien, der Verbesserung der Energieeffizienz und der Entwicklung innovativer Mo- bilitätskonzepte wurden bisher umgesetzt.
„SAUBERER“ STROM FÜR KREUZFAHRTSCHIFFE
Ein Projekt ist die Versorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen mit alternativem Strom. Der täg- liche Energiebedarf eines Kreuzfahrtschiffes ent- spricht etwa dem einer Kleinstadt. Üblicherweise wird die benötigte Energie über schiffseigene Dieselgene- ratoren gewonnen – auch während der Liegezeit im Hafen.
Als erster Hafen in Europa hat die Hamburg Port Authori- ty im April 2017 eine Landstromanlage zur emissionsfrei- en Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen am Passa-
gierterminal Altona in Betrieb genommen. Das innovative KonzeptderlandgestütztenEnergieversorgungträgtda- zu bei, den Ausstoß von Luftschadstoffen und CO2 zu senken und die Schallemissionen im Umfeld des Termi- nals zu reduzieren. Ökostrom aus dem öffentlichen Netz wird in einer Umformerstation auf die von Kreuzfahrt- schiffen benötigte Spannung von 11 kV/60 Hz umgewan- delt und über ein automatisiertes System zugeführt, so- dass die Stromversorgung innerhalb von Minuten steht. 2018 sind 83 Kreuzfahrtschiffanläufe am Cruise Center Altona avisiert. Für 22 Anläufe – alle von der Reederei AIDA, also über ein Viertel, ist die Vollversorgung mit Landstrom geplant. Zudem erfolgen Testanläufe neuer potenzieller Landstromkunden, wie beispielsweise Ha- pag-Lloyd Cruises.
Passagiere, Schiffsbesatzung und auch die Menschen, die in Hamburg leben und arbeiten, profitieren von die- ser sicheren und umweltfreundlichen Alternative. Für die HPA ist die Landstromanlage Altona auch ein wichti- ger Schritt auf dem Weg zu einem noch attraktiveren Kreuzfahrtstandort. Außerdem profitieren andere Ha- fenstandorte von der Pionierarbeit des Hamburger Ha- fens in Sachen Landstrom. Seit der Aufnahme des Re- gelbetriebs 2017 konnte die HPA mehr als 25 FachbesuchergruppenausderganzenWelt–unteran- derem Betreiber anderer Häfen und Terminals – auf der Anlage begrüßen, die sich in Hamburg über die Land- stromtechnik informierten.
Auch Kreuzfahrtschiffe, die am Cruise Center Steinwer- der anlegen, haben die Möglichkeit, eine emissionsarme Stromversorgung zu nutzen. Hier werden Kreuzfahrt- schiffe, deren Aggregate für den Hafenbetrieb mit LNG
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