Page 30 - Port of Hamburg Magazine - 02.18

■ GREEN PORT
Die Spezialisten von der Technik- und Umweltschutzwache
Über den Hamburger Hafen werden jedes Jahr rund 25 Millionen Tonnen Gefahrgüter umgeschlagen, die nur unter sehr strengen Sicherheitsbestimmungen transportiert und gelagert werden dürfen. Gibt es trotzdem einmal einen Vorfall im Zusammenhang mit gefährlichen Stoffen, dann kommt die Technik- und Umweltschutzwache der Hamburger Feuerwehr zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass Gefahren für Menschen und Umweltschäden abgewendet werden.
Zur Modernisierung der Flotte und wegen der steigenden Zahl von Mega-Schiffen
im Hamburger Hafen erhält die Hamburger Feuerwehr 2018 ein neues, hochmodernes Feuerlöschboot
Die Technik- und Umweltschutzwache der Hambur- ger Feuerwehr ist in ihrer Art und Ausrüstung einzig- artig in Deutschland. Die Wache 32 an der Neuhöfer Brückenstraße liegt mitten im Hamburger Hafen und ist auf die Einsatzschwerpunkte Umweltschutz, pro- fessioneller Umgang mit gefährlichen Stoffen sowie technische Hilfeleistung spezialisiert. Das Einsatzge- biet erstreckt sich nicht allein auf den Hamburger Ha- fen, sondern über das gesamte Stadtgebiet der Frei- en und Hansestadt Hamburg. „Wir unterstützen alle 17 Feuer- und Rettungswachen sowie die 86 Freiwil- ligen Feuerwehren in Hamburg“, erläutert Ullrich Scholz, Koordinator Messtechnik in der Technik- und Umweltschutzwache. „Wenn irgendwo undefinierba- re Gerüche wahrgenommen werden oder Flüssigkei- ten austreten, dann treten die Spezialisten von der Technik- und Umweltschutzwache auf den Plan“, er- gänzt Werner Nölken, Pressesprecher der Hambur- ger Feuerwehr.
Vor fast 30 Jahren wurde die spezialisierte Wache im Hamburger Hafen gegründet. Der Platz war gut ge- wählt, denn fast täglich kam es damals im Hafen zu Ein- sätzen mit Gefahrgut. Die Aufgaben wurden immer spe- zieller und komplexer und konnten durch das Ausbildungsspektrum eines „normalen“ Feuerwehr-
manns nicht mehr abgedeckt werden. Analytik und Messtechnik, Umweltschutzdienst, Fernmessungen, Strahlenschutz, Brandbekämpfung und Gegenmaßnah- men, das sind nur einige Schwerpunkte, die die Spezia- listen der Wache 32 heute übernehmen. „Während un- serer gesamten Dienstzeit nehmen wir an Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen teil, denn die Anforderungen ändern sich stetig“, so Scholz, selbst gelernter Umwelt- techniker und Chemielaborant. Als beispielsweise die LNG-Barge im Hamburger Hafen den Betrieb aufge- nommen hat, wurden die Feuerwehrleute der Technik- und Umweltschutzwache dahingehend umfangreich geschult.
Mittlerweile hat sich das Haupteinsatzgebiet der Technik- und Umweltschutzwache allerdings vom Hafengebiet auf das Stadtgebiet verlagert. Etwa 1500 Einsätze haben die 90 Feuerwehrleute der Wache 32 jedes Jahr, nur noch ein Bruchteil davon findet tatsächlich im Hafen statt. „Es gibt für den Umgang mit Gefahrstoffen strenge Auf- lagen, die bei den Unternehmen im Hafen sehr gut umge- setzt werden. Und auch die Verpackung der Stoffe hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbes- sert“, bestätigt Nölken. So kommt es kaum noch zu Ein- sätzen im Hafen. „Und selbst wenn es einmal aus einem Container tropft, dann steht er bei unserer Ankunft meist
schon in einer Gefahrgutwanne.“ Wenn erforderlich, dann wird die Spezial-Wache von der Wasserseite aus von den Feuerlöschbooten der Hamburger Feuerwehr unterstützt. Die Flotte erwartet in den nächsten Jahren Zuwachs und eine Verjün- gung. Im August soll ein neues, hoch modernes Feuerlöschboot von der Fassmer Werft in Berne ausge- liefert werden. Die Indienststellung ist für 2018 vorgesehen. Damit wird auf die wachsenden Schiffsgrößen reagiert. Da der 43 Meter lange Neubau nicht mehr in den engen Ka- nälen und Fleeten eingesetzt wer- den kann, kommen 2019/2020 noch zwei kleinere, 16 Meter lange Ein- heiten hinzu, die die aktuell in Dienst befindlichen Löschboote ersetzen werden. Dann verfügt Hamburg über eine der weltweit modernsten Löschbootflotten. ■
30 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2018
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