Page 20 - Port of Hamburg Magazine - 02.18
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■ GREEN PORT
Bremssohlen ausgestattet. Im Zeitraum von 2014 bis Ende 2020 investiert das Unternehmen für die Umrüs- tung der Güterwagen mehr als 200 Millionen Euro. DB Cargo geht davon aus, dass die übrigen Wagenhalter, wie zum Beispiel Vermieter von Fahrzeugflotten, die- sem Beispiel folgen werden.
„Seit 1999 setzen wir das freiwillige, von der Bundes- regierung ins Leben gerufene Programm »Lärmsanie- rung an bestehenden Schienenwegen des Bundes« um. Entlang der 3.700 km hochbelasteten Strecken in Deutschland werden Schallschutzwände gebaut und Wohnungen zum Beispiel mit Schallschutzfenstern ausgestattet. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 2.000 km lärmsaniert sein. In Hamburg wurden bereits über 43,6 Millionen Euro Bundesmittel in den Bau von 25 Kilometern Schallschutzwänden sowie für passiven Schallschutz in über 1.800 Wohnungen investiert“, er- gänzt Manuela Herbort.
Ihr Kollege Andreas Gehlhaar ist Leiter Umwelt und Lärmschutzbeauftragter im DB-Konzern. Auch für ihn
steht fest, dass die DB als aktiven Beitrag zum Klima- schutz mehr Verkehr auf die grüne Schiene bringen will. „Dafür brauchen wir die Akzeptanz der Wirtschaft und der Menschen vor Ort. Auch deshalb werden wir unser Versprechen einlösen, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren“, sagt Andreas Gehlhaar. Der „Be- richt des Lärmschutzbeauftragten der DB“ sorgt für Transparenz und ausführliche Information und stellt die wichtigsten Maßnahmen zur Lärmreduzierung vor. Diese umfasst zwei Säulen: die Umrüstung von Güter- wagen auf so genannte Flüsterbremsen und die Lärm- sanierung an Strecken – mit Schutzwänden und Schall- schutzfenstern. Parallel werden neue Techniken an Fahrzeugen und an den Gleisen entwickelt, die künftig noch besser gegen Schienenlärm schützen werden. Andreas Gehlhaar: „Unsere Doppelstrategie wirkt: Wir reduzieren den Lärm an der Quelle mit der Wagenum- rüstung auf Flüsterbremsen. Und wir senken die Lärm- belastung an der Strecke mit Lärmschutzwänden und innovativem Lärmschutz.“ ■
      Greenliner umgeht Staus
im Hafen – nachhaltiger Transport auf dem Wasserweg
 20 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2018
Wenn sich im Hamburger Hafen zu Spitzenverkehrszei- ten Lkw an Lkw reiht und es nur im Schritttempo vor- wärts geht, ist der Greenliner auf der Überholspur. Der Binnenschiff-Shuttle, mit dem der maritime Logistik- dienstleister Rhenus Midgard und die Walter Lauk Ewerführerei die Terminals im Hafen der Hansestadt verbinden, kennt keine Staus. Und er hat noch weitere Vorteile: Die Ökobilanz ist dank niedrigem Energiever- brauch und geringen Schadstoffemissionen deutlich besser als die von Straßentransporten. Der Greenliner ist eine nachhaltige und zugleich wirtschaftliche Trans- portlösung. Während der Primärenergiebedarf eines Lkw bei 4,1 Liter Diesel pro Tonnenkilometer liegt, ver- braucht das Binnenschiff nur 1,3 Liter Treibstoff. Zu- gleich stößt das Binnenschiff nur 20 Prozent der Men- ge an Kohlenstoffdioxid aus, die ein Lkw emittiert. An das Schubboot des Greenliners können drei Leichter mit einer Ladekapazität von je 60 TEU gekoppelt wer- den. Damit ersetzt ein Greenliner bis zu 180 Lkw-Um- fuhren.
Startpunkt für den Shuttle ist der Rhenus-Midgard-Ter- minal an der Dradenau. „Der Greenliner hat sich sehr gut entwickelt und die Nachfrage ist konstant gestie-
gen. Zu Beginn fuhr er ein- bis zweimal wöchentlich. Mittlerweile finden die Hafenumfuhren an allen Werkta- gen statt“, berichtet Helge Behrend, Geschäftsführer von Rhenus Midgard Hamburg.
Der Erfolg des Binnenschiff-Shuttle, der bereits seit fast zehn Jahren betrieben wird, ist in Zahlen messbar: Allein 2017 war er mehr als 250 Mal im Einsatz. Die Barge mit einer Tragfähigkeit von 1.400 Tonnen trans- portiert dabei nicht nur Container sondern auch Flat- racks, Break Bulk und High & Heavy Cargo. „Die im vergangenen Jahr eingeführten Slotbuchungen und fälligen Zuschläge bei einer verspäteten Anlieferung haben den Greenliner für Verlader noch attraktiver ge- macht. Da die Waren frühzeitig am Rhenus-Terminal angeliefert, gelagert und dann just-in-time umgeschla- gen werden können, gibt es keine Verspätungen“, so Behrend weiter.
Zudem sind Genehmigungsverfahren für den Güterum- schlag im Hafenareal weniger zeitaufwendig als für Stra- ßenfahrzeuge. Bis der Greenliner seine Fahrt aufneh- men darf, vergeht maximal eine Stunde. Und: Im Unterschied zum Lkw kann der Greenliner an allen Wo- chentagen ohne Einschränkung zum Einsatz kommen. ■






















































































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