Page 13 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2022
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 Das theoretische Wissen während der dreieinhalb- jährigen Ausbildung wurde an der Berufsschule für Medien und Technik in Farmsen vermittelt. Zugute sei ihr dabei gekommen, dass sie gut mit Zahlen um- gehen kann: „In der Berufsschule ging es zu 80 Pro- zent ums Rechnen. Das fängt zwar relativ einfach an, wird aber mit den Formeln immer schwerer“, er- zählt Rothhaar.
Ebenso wichtig ist natürlich das praktische Lernen. Da die HHLA keine eigene Werkstatt für die Azubis hat, findet dieser Teil der Lehre betriebsübergreifend im Hamburger Ausbildungszentrum in Langenhorn statt. „Die Bedingungen sind dort wirklich gut und die Ausbilder wissen genau, was wir für die Prüfung wirk- lich brauchen“, sagt Rothhaar. Gelernt hat sie dort zum Beispiel Drehen, Fräßen und Schweißen. Hand- werkliche Fertigkeiten, die sie dann bei den Betriebs- einsätzen auf dem Burchardkai in der Praxis anwen- den konnte.
In der Werkstatt des Containerterminals wird unter anderem dafür gesorgt, dass die für den Umschlag der Stahlboxen erforderlichen Geräte wie Flurförder- fahrzeuge (Van Carrier) und Containerbrücken immer
einsatzbereit sind. Wenn sie über ihre Arbeit erzählt, kommt Rothhaar schnell ins Schwärmen: „Am schönsten ist es bei Sonnenaufgang in 60 Meter Höhe auf der Containerbrücke, wenn man über den ganzen Hafen und bis zur Elphi sehen kann.“ Besonders gern erinnert sie sich auch an einen Aus- tausch mit den weiblichen Mechatronik-Azubis des Triebwerkherstellers MTU in München. „Mit den fünf Mädels ging es eine Woche lang um Frauen in techni- schen Berufen. Und wir haben uns überlegt, wie Schülerinnen für solche Berufe am besten angespro- chen werden können.“ Dass unter den technischen Mitarbeitenden am Burchardkai bisher nur neun Frau- en sind, stört Rothhaar nicht – im Gegenteil: „Unser gemischtes Team finde ich perfekt.“
Nach ihrer Ausbildung wird sich die begeisterte Hobby-Reiterin vor allem um die Bremsen der Con- tainerbrücken kümmern, also zum Beispiel Richt- werte messen und Beläge wechseln. Mehr als qua- lifiziert ist sie, denn als Mechatronikerin hat sie nach ihrer ersten Ausbildung zur Hotelfachfrau quasi noch zwei weitere abgeschlossen: als Elektrikerin und Mechanikerin. ■ HHLA/red
BERUFSWELT LOGISTIK ■
Port of Hamburg Magazine | März 2022 | 13
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