Page 28 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2021
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 ■ GRÜNE LOGISTIK
 DHL will Klimaauswirkungen nicht nur kompensieren, sondern direkt innerhalb des Transportsektors vermeiden.
28 | Port of Hamburg Magazine | März 2021
DHL schafft Dekarbonisierung durch Paradigmenwechsel
Der globale Frachtverkehr ist heute für 8 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich (11 Prozent, wenn man die Emissionen von Logistikstandorten einbezieht). Wenn es so weitergeht wie bisher, werden sich die Emissionen bis 2050 verdoppeln, da die Nachfrage im Transportwesen in diesem Zeitraum voraussichtlich um das Dreifache steigen wird.
 Im Jahr 2018 flossen nur 0,2 Prozent des Gesamtbe- trags von 269 Millionen US-Dollar aus freiwilligen Kli- maschutzkompensationen in den Transportsektor. Der überwiegende Teil dieser Mittel wurde in Forstwirt- schaft, erneuerbare Energien und andere Kompensati- onsprojekte investiert. Diese Projekte haben selbstre- dend ihre Daseinsberechtigung, aber sie reduzieren weder die vom Verkehrssektor selbst emittierten Treib- hausgase noch die Begleitschadstoffe wie Ruß, Ozon und Stickoxide. Solche „Carbon-Offsetting-Projekte“ kompensieren die Klimaauswirkungen in einem Pro- jekt zur CO2-Reduzierung außerhalb des Sektors, in dem die Auswirkungen auftreten. Ein „Carbon-Inset- ting-Projekt“ hingegen senkt die CO2-Emissionen in dem Sektor, in dem sie emittiert werden. Damit er- schließt das Carbon-Insetting Unmengen ungenutztes Potenzial. Wenn diese Methode richtig und in großem Maßstab eingesetzt wird, könnte das zu einer signifi- kanten Verschiebung hin zu umweltfreundlicheren Lo- gistiktechnologien führen, die den CO2-Fußabdruck der Industrie stark reduzieren könnten. Obwohl nicht
alles direkt durch eine grünere Alternative ersetzt werden kann, ermöglicht das Carbon-Insetting die Bündelung von Geldern verschiedener Interessen- gruppen, die in einen ökologischeren Transportmodus investieren wollen, unabhängig davon, an welchem Standort sie sich befinden und auf welchem Weg sie Waren transportieren.
Alternative, nachhaltige Kraftstoffe wie Wasserstoff und Biokraftstoffe sind zwei Beispiele dafür, wie wir uns in Richtung einer grüneren Logistik bewegen können. Um die Entwicklung und Nutzung dieser Kraftstoffe vo- ranzutreiben, werden nicht nur neue Fahrzeug- und Schiffsflotten benötigt, sondern auch eine neue Infra- struktur für die Kraftstoffproduktion und -verteilung. Die Erneuerung von Flotten, die Nachrüstung von Motoren und die Steigerung der Effizienz sind weitere Lösungen, die – in großem Maßstab angewandt – zu langfristigen strukturellen Verbesserungen in der gesamten Logistik- kette führen und den CO2-Fußabdruck der Branche deutlichsenkenwürden.NatürlichspieltdieSeelogistik dabei eine entscheidende Rolle.
© DPDHL


























































































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