Page 22 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2021
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■ GRÜNE LOGISTIK
    22 | Port of Hamburg Magazine | März 2021
Partner bei BRL Boege Rohde und Luebbehausen. Darüber benötigt es für den Aufbau klare Strukturen und Zielsetzungen. „Angesichts der Bandbreite mög- licher Anwendungen, der Komplexität der hierbei noch vor uns liegenden Herausforderungen sowie der sehr hohen Erwartungen an die Rolle von grünem Wasserstoff im künftigen Energiesystem sollte es ei- ne klare Fokussierung und Prioritätensetzung geben“ fordert Peter Lindlahr, Geschäftsführer bei hy Solu- tions. Daher müssen für die Anwenderseite Skalie- rungs- und Einsatzpotenziale präzisiert werden, damit
die betreffenden Unternehmen grünen Wasserstoff auch wirtschaftlich einsetzen können, ergänzt er und schlägt gleich ein paar Möglichkeiten vor: „Konkrete Instrumente hierbei sind steuerliche Erleichterungen wie Sonderabschreibungen, Incentives im Bereich der Betriebsmehrausgaben sowie eine massive Kos- tendegression infolge von Skaleneffekten.“
H2-HUB NEUMÜNSTER IM AUFBAU
Darauf wollen einige Unternehmen im Umkreis von Neumünster nicht warten. Als First-Mover haben sie
 Umgerüstete LKW
Das Hamburger Unternehmen Clean Logistics will Diesel-LKW und Busse auf Wasserstoff-Antrieb umrüsten. Sobald die Zulassung vorhanden ist, können sie loslegen und noch vor den etablierten Herstellern am Markt sein.
Es ist wie so oft das Henne-Ei-Prinzip. Selbst wenn Transportunternehmen gern auf alternative Antrie- be umrüsten wollten, fehlt es an Fahrzeugen und oft auch an der Infrastruktur. Um hier einen Aus- weg zu finden, haben Dirk Graszt und Dirk Leh- mann vor ein paar Jahren begonnen, einen LKW zu entwickeln, der mit Wasserstoff angetrieben wird. Die Idee dabei ist es, herkömmliche LKW mit ei- nem Dieselantrieb umzurüsten. Ausgestattet wer- den die Fahrzeuge mit sechs Wasserstofftanks à 43 Kilogramm bei 350 bar aus und einer elektrisch angetriebenen Hinterachse. Hinzu kommt eine Bat- terie, die die Rückgewinnung der Bremsenergie speichert. Insgesamt soll eine Zugmaschine dann
etwa eine Reichweite von 500 bis 600 Kilometer haben.
Um die Tanks auf dem Fahrzeug unterzubringen, kappt Clean Logistics den Rahmen und setzt daran einen passend konstruierten Achsblock. Dadurch wird die Zugmaschine um 60 Zentimeter verlän- gert. Die Batterie liegt auf der Vorderachse, die Brennstoffzellen kommen auf die Höhe der Tanks und die Wasserstofftanks setzt das Unternehmen hinter die Fahrerkabine.
Der Plan steht und die Clean Logistics steht in den Startlöchern. Jetzt fehlt nur noch die Genehmi- gung für einen verlängerten Rahmen. Die soll bald kommen. Dann kann es endlich losgehen.
Etwas weiter ist das Unternehmen bereits bei der Umrüstung von Bussen. So baut Clean Logistics für die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft und das Land Brandenburg in diesem Jahr zwei Busse um.
 © Clean Logistics
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