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3 Fragen an ...
... Andrea Briks, geschäftsführende Gesellschafterin der SACO Shipping GmbH
Andrea Briks managt täglich den Transport von hunderten Kisten und Containern, das Geschäft mit Sammelcontainern ist ihre Leidenschaft. Gemeinsam mit Co-Inhaber Harald Pahl ist Andrea Briks verantwortlich für rund 280 Mitarbeiter – dabei fing alles ganz klein an. Anfang 1988 machten sich die zwei Logistikexperten mit SACO Shipping in einem kleinen Büro im Hamburger Hafen selbstständig. Heute ist das inhabergeführte Unternehmen einer der führenden Player im NVOCC-Geschäft und aus der Hamburger Logistikbranche nicht mehr wegzudenken.
SACO Shipping ist seit fast 30 Jahren erfolgreich am Markt. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Vor allem Leidenschaft für die Logistik. Natürlich spielt aber auch Glück eine wichtige Rolle. Wir ha- ben Anfang der 90er Jahre den richtigen Zeitpunkt erwischt, um unser Geschäft zu etablieren. Mit ei- nem kleinen Büro, einem kompakten Team und fünf Fahrtgebieten waren wir anfangs gut aufgestellt. Mit den Kosten im Blick haben wir nach und nach weite- re Liniendienste aufgenommen. Mittlerweile bieten wir unseren Kunden pro Woche 180 direkte Export- Dienste sowie 85 direkte Import-Dienste. Darüber hinaus bedienen wir mehr als 400 weitere Destina- tionen im Transhipment und bieten so, dank zuver- lässiger Geschäftspartner, auch Nischen und Häfen an, die die großen Speditionen nicht im Angebot haben. Als eines von 19 Gründungsmitgliedern der WorldWideAlliance, einem Netzwerk weltweitfüh- render NVOCCs, bieten wir unseren Kunden darüber hinaus seit nunmehr 10 Jahren noch umfassendere, globale Transportlösungen: Mehr als 2.300 direkte wöchentliche LCL-Exportdienste sind buchbar. Das A und O ist letztendlich erstklassiger Service. Ohne Frage hat uns auch die Standortwahl in die Hände gespielt – die geogra sch attraktive Lage des Ha- fens, die Hamburg zum Überseehafen und wichtigen Warenumschlagplatz für den gesamten Ostseeraum macht, begünstigt die erfolgreiche Positionierung ei- nes Unternehmens im NVOCC-Geschäft.
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist in allen Logistikbereichen ein zentrales Thema. Neben qualifizierten Mitarbeitern im operati- ven Betrieb fehlt es auch an gut ausgebildeten Führungskräften. Wie ist die Situation bei SACO Shipping?
Quali zierte und engagierte Mitarbeiter, die unsere Unternehmensphilosophie leben, sind die wichtigs- te und wertvollste Ressource für unseren Erfolg, denn das weltweite Transportgeschäft basiert auch heutzutage noch immer stark auf persönlichen Ver- bindungen und auf Vertrauen. Etliche unserer Mit- arbeiter sind seit 10, 20 oder mehr Jahren bei uns, viele sogar seit ihrer Ausbildung – das schätzen un-
sere Kunden sehr. Letztlich wird es aber auch für uns schwieriger quali zierte Mitarbeiter zu  nden. Wir engagieren wir uns daher stark im Ausbildungs- bereich, quali zieren regelmäßig rund 20 junge Er- wachsene in verschiedenen Berufen – die meisten im Bereich Spedition und Logistikdienstleistung, aber auch Bürokommunikations- und Informatikkauf- leute sind dabei. Die größte Herausforderung ist ak- tuell, die Auszubildenden nach dem Abschluss im Unternehmen zu halten. Viele haben den Wunsch im Anschluss noch ein Vollzeitstudium zu beginnen. Hier wollen wir zukünftig mit neuen Konzepten ent- gegenwirken.
Wohin geht die Reise für SACO Shipping in der Zukunft – sehen Sie sich mit speziellen Heraus- forderungen konfrontiert?
Ich sehe der Zukunft mit Spannung entgegen. In den kommenden Jahren werden sich die logisti- schen Abläufe durch die zunehmende Digitalisie- rung stark verändern, davon bin ich überzeugt. Prozesse werden schneller, effizienter und mehr und mehr automatisiert. Infolgedessen werden wir mehr IT-Fachkräfte benötigen. Aber auch die IT lebt von Leuten, die sich mit logistischen Abläufen auskennen. Wir müssen uns dementsprechend gut aufstellen. Sicherlich bedeutet Digitalisierung vor allem, sich neuen Herausforderungen zu stellen, ich verstehe sie aber auch als Chance. Das NVOCC- Geschäft ist mit viel Detailarbeit, einschließlich der immer aufwendigeren Dokumentation verbunden – für direkten Kundenkontakt bleibt wenig Zeit. Hier kann Digitalisierung Entlastung schaffen. Abseits dieses Megatrends beschäftigen wir uns auch mit ganz konkreten Projekten. So bringen wir bereits jetzt neue Mitarbeitergruppen in verantwortliche Leitungspositionen, um einen späteren Übergang in die nächste Generation zu stützen und zu för- dern. Natürlich möchten wir auch unser Geschäft weiter ausbauen, es gibt viele Entwicklungsmög- lichkeiten, unter anderem im Vollcontainer-/ und Projektverladungsbereich. Unsere Devise ist: Nur nicht stehen bleiben. ■
www.saco-shipping.de
INTERVIEW ■
 Port of Hamburg Magazine | Dezember 2017 | 35
© Kloska Group





















































































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