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 eingesetzte Exoskelett ist mit einem Federsystem ausgerüstet, das als Gegengewicht fungiert. Wenn der Mitarbeiter sich beugt, drücken die Federn in die Ge- genrichtung. So wird die Beanspruchung des Rückens um 40 Prozent verringert. Für den Mitarbeiter ist das eine enorme Erleichterung und eine wertvolle Entlas- tung bei den sich sehr oft täglich wiederholenden Packarbeiten. Die Erprobung durch drei Mitarbeiter, die jeweils eine maßgeschneiderte Stütze erhielten, läuft bisher sehr erfolgreich. Die Exoskelette tragen auch dazu bei, Rückenverletzungen vorzubeugen. Das Un- ternehmen erkundet zudem weitere Einsatzmöglich- keiten. Die bisher erprobten Exoskelette sind passiv, das heißt, sie folgen den Bewegungen der Benutzer und passen den Druck an, ohne die Bewegung einzu- schränken. Das Interesse für ein aktives Exoskelett mit zusätzlichen Funktionen wächst. Es könnte die Arme der Mitarbeiter unterstützen. Bei GEODIS verfolgt und begleitet man die Entwicklung im Bereich der Exoske- lette sehr aufmerksam. Ein Einsatz weiterer Systeme im weltweiten GEODIS Netzwerk ist nach Auswer- tung der Testergebnisse aus dem Erprobungsbetrieb nach Ansicht von Laurent Parat, European Vice Presi-
dent von GEODIS Contract Logistics, ein wichtiges Ziel.
GEHÖRT DEN EXOSKELETTEN DIE ZUKUNFT?
Experten aus der Logistik gehen davon aus, dass in na- her Zukunft aktive Exoskelette kompakter werden. Über Sensorenwerdensieerfassen,wannderTrägerwelche Art von Unterstützung braucht, um dann gezielt zu un- terstützen. Die sensorische Erfassung kann dann zum Beispiel mittels spezieller Handschuhe erfolgen, durch die das System die Beanspruchung erkennt und über ei- ne Gewichtsabschätzung ermittelt, wie viel externe Energie zur Unterstützung des Trägers benötigt wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts SensHand des Bun- desministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPA daran gearbeitet. Wenn die Forschung und Entwicklung die in- dividuelle Zusammenstellung einzelner Exoskelett-Kom- ponenten für verschiedene Einsatzgebiete ermöglicht, wird sich der Einsatz von Exoskeletten im Markt aus- weiten. Geringere Investitionskosten werden bei stan- dardisierten Exoskeletten die Beschaffung und den Ein- satz in der Logistik und der Industrie erleichtern. ■
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Port of Hamburg Magazine | Dezember 2017 | 27
LOGISTIKWELT ■




























































































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