Page 7 - Port Of Hamburg Magazine 04.2019
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Chemische Industrie braucht stabile Verbindungen
Alexander Warstat, Geschäftsführer und Presse- sprecher des Arbeitgeberverbands ChemieNord und Pressesprecher des Verbandes der Chemischen In- dustrie Nord beleuchtet in seinem Gastbeitrag die Herausforderungen der Branche.
Die Produkte der chemischen Industrie stehen am Anfang fast jeder Wertschöpfungskette. Damit ist die Chemie eine besonders transportintensive Branche. Deutschlandweit wurden nach bisher vor- liegenden Zahlen allein im Jahr 2017 über 232 Mil- lionen Tonnen chemischer Erzeugnisse transpor- tiert. Damit verantwortet die Chemiebranche fast sechs Prozent des gesamten Güteraufkommens. Außerdem ist sie der zweitgrößte Auftraggeber von Transportdienstleistungen, denn ein Großteil der Chemieproduktion geht an industrielle Weiter- verarbeiter.
Die Branche ist dabei besonders auf sichere Trans- portwege angewiesen. Sichere und funktionsfähige Verkehrswege sind ein äußerst bedeutender Stand- ortfaktor und Grundvoraussetzung für die Wettbe- werbsfähigkeit der Unternehmen. Um ihre Roh- stoffversorgung zu sichern und Kunden beliefern zu können, sind für die chemische Industrie alle Ver- kehrsträger und damit Straßen, Schienen, Binnen- schiffe, Seeverkehr und Pipelines notwendig. Wel- cher Transportweg der jeweils richtige ist, hängt neben der zu befördernden Menge und dem Stand- ort des Kunden auch von der Chemikalie ab.
ÜBER 450 UNTERNEHMEN IN NORDDEUTSCHLAND
In den norddeutschen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen sind über 450 Chemieunternehmen in den Chemie- verbänden Arbeitgeberverband ChemieNord bezie- hungsweise dem Verband der Chemischen Indust- rie Landesverband Nord organisiert. Auch ihre Wettbewerbsfähigkeit hängt direkt von einer zu- kunftsfähigen Infrastruktur ab und dabei spielen natürlich auch gut angebundene Seehäfen eine be- sondere Rolle.
Norddeutschland hat sowohl mit seiner Küstenlage und dem damit verbundenen Zugang zu den Welt- meeren als auch als europäisches Transitland in der Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung eine besondere Bedeutung für die deutsche Verkehrsinfrastruktur.
INNOVATIVE INDUSTRIE ■
 Port of Hamburg Magazine | Dezember 2019 | 07
  Top-Verdienst in der Che- mie: Ein Tarifmitarbeiter in Vollzeit bei 37,5 Stunden verdiente 2018 durch- schnittlich 62.000 Euro.
Allein vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge von über 600 Euro jährlich pro Tarif- mitarbeiter in Vollzeit.
Starkes Engagement in der Weiterbildung ihrer Beschäf- tigten: Mit 22,3 Stunden pro Mitarbeiter und Jahr liegt die chemische Indus- trie rund 46 Prozent über dem Durchschnitt des ver- arbeitenden Gewerbes.
Je Mitarbeiter investieren die Chemie-Unternehmen 1.538 Euro jährlich (Indus- trie-Schnitt bei 1.023 Euro).
Top-Verdienst für Azubis: Schon im ersten Lehrjahr über 1.000 Euro und jedes Jahr 700 Euro Urlaubsgeld.
     




















































































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