Page 15 - Port of Hamburg Magazine - 03.18
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 „Für uns ist Hamburg so etwas wie die zweite Heimat“
Interview mit Peter Kiss, Vorstandsvorsitzender der Metrans Gruppe, über Wachstumspläne, Investitionen und Entwicklungen im Hinterlandverkehr.
 Port of Hamburg Magazine (PoHM): Seit April 2018 ist die HHLA Alleineigentümer der Metrans Grup- pe. Welche Folgen hat dies für die weitere Unter- nehmensentwicklung?
Kiss: Metrans und HHLA verbindet seit dem Jahr 1995 eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Diese werden wir gemeinsam mit dem Ziel fortsetzen, die starke Position der Metrans im Wettbewerb europäi- scher Eisenbahnverkehrsunternehmen zu festigen und auszubauen. Für unsere Kunden wollen wir dabei auch weiterhin ein zuverlässiger Partner sein. Die Metrans ist eine Erfolgsgeschichte. Diese fortzuschreiben, ist die Herausforderung, der ich mich gern stelle.
PoHM: Welche Investitionen sind in den kommen- den Jahren geplant?
Kiss: Die HHLA plant, in den kommenden fünf Jahren insgesamt 1 Milliarde Euro zu investieren, davon sol- len 350 Millionen Euro in Intermodalaktivitäten fließen. Konkret bedeutet dies für uns, dass wir weitere Ter- minalanlagen errichten, neue Lokomotiven anschaffen und unseren Waggonpark weiter modernisieren wer- den. Mit dem digitalen Wandel steigen die fachlichen Anforderungen. Entsprechend werden wir auch in un- sere Mitarbeiter investieren. Wir brauchen starke und kompetente Teams, damit die Metrans weiter wach- sen kann.
PoHM: Welche Bedeutung hat der Hamburger Ha- fen für Metrans als tschechisches Unternehmen? Kiss: Hamburg ist der Bahnhafen in Europa. Dies ist eine Voraussetzung für das starke Wachstum im euro- päischen Hinterlandverkehr. Die HHLA hat Anfang der 90er Jahre den ersten Containerzug nach Warschau geschickt, die Metrans im Jahr 1991 von Prag aus ih- ren ersten Zug nach Hamburg. Diese Stadt war das erste europäische Ziel eines Zuges entlang der europä-
ischen Seidenstraße. Wenn Sie so wollen, ist die Stadt so etwas wie unsere zweite Heimat.
Der Hafen bleibt auch in der Zukunft die wichtigste An- laufstation für Hinterlandverkehre durch Zentral-, Ost-, und Südeuropa. Wir fahren auch andere Häfen an, aber nirgendwo sonst als in Hamburg haben wir so viele Kunden und die größte Anzahl an Verbindungen. Der Hamburger Hafen bietet sowohl bei der Abwicklung als auch wegen der hohen Zahl an Überseeverbindun- gen beste Bedingungen für unsere Kunden. Deshalb setzen wir mit unserer erfolgreichen Mannschaft vor Ort auch weiterhin auf diesen Standort.
PoHM: In Deutschland werden die Trassenpreise gesenkt. Die Niederlande wollen ebenfalls Tras- senpreise senken. Wird das aus Sicht Metrans auch zu günstigeren Frachtraten für die Verlader führen oder ist davon auszugehen, dass nur einige Opera- teure diesen Preisvorteil an ihre Kunden weiterge- ben? Was plant Metrans?
Kiss: Die Senkung der Trassenpreise wurde schon im vergangenen Jahr angekündigt. Bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Grundsätzlich braucht die Schiene drin- gend eine Kostenentlastung, um sich im intermodalen Wettbewerb mit dem Diesel-Lkw besser aufstellen zu können. Dies auch deshalb, weil sich andere Fak- torkosten zuletzt negativ entwickelt haben. Niedrige- re Trassenpreise rechnen sich zudem auch nur, wenn ausreichende Infrastrukturkapazitäten vorhanden sind. Was nützen geringere Trassenpreise, wenn sich der Transport verlängert, weil auch die Züge mittlerweile im Stau stehen?
PoHM: Sie sind seit dem 1. April Vorstandsvorsit- zender der Metrans Gruppe. Welchen Projekten widmen Sie sich in diesem Jahr und wo sehen Sie die Unternehmensgruppe im Jahr 2020?
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