Page 11 - Port of Hamburg Magazine - 03.18
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 Die Freistellung spielt beim Seefrachtimport eine zent- rale Rolle, denn die vom Reeder vergebene Freistel- lungsreferenz berechtigt ein Transportunternehmen dazu, den Container vom Terminal abzuholen. Dabei handelt es sich oftmals um erhebliche Warenwerte. Drei Argumente sprechen dafür, diesen Prozess für das Blockchain-Projekt auszuwählen: Er ist nicht zu komplex, dafür aber extrem sensibel und es existiert bisher kein durchgehender IT-gestützter Informations- fluss.
Der Blockchain-Ansatz verspricht eine gemeinsame Wahrheit für alle Teilnehmer. Dabei kann man sich die Technologie als ein digitales Dokument vorstellen, auf das alle berechtigten Personen Zugriff haben und in das alle Vorgänge chronologisch eingetragen werden. Diese Eigenschaften machen die Technologie beson- ders: Blockchain ist prüfbar durch digitale Signaturen, unveränderbar durch Kryptographie und Konsens-Al- gorithmen und wird dezentral innerhalb des Netzwerks verteilt. „Wir wollen ganz vorne dabei sein, wenn sich die Blockchain-Technologie als eine effiziente Lösung der Plattform erweist, um logistische Prozesse, wie
zum Beispiel den Transport von Containern zu vereinfa- chen“, hebt Ulrich Wrage hervor.
ENGE VERZAHNUNG
Für die beiden DAKOSY-Vorstände ist wichtig, dass sich die digitalen Plattformen des Unternehmens nicht nur technologisch weiterentwickeln, sondern auch neue Anwendungsfelder erschlossen werden. So se- hen die beiden Hamburger große Potenziale für eine bessere Verknüpfung der Ladung mit der Infrastruktur. Planbare Zu- und Ablaufprozesse erlauben eine besse- re Nutzung der Infrastruktur. Deshalb hat DAKOSY die Containerterminals der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und von EUROGATE bei der Einführung ei- nes verbindlichen Slotbuchungssystems im Bereich LKW-Containertransporte unterstützt. Zum anderen inspiriert DAKOSY die immer engere Verzahnung der Lieferketten zu einer Ausweitung der digitalen Plattfor- men. Mittelfristiges Ziel ist es, im Export den Vorlauf vom Versender bis in die See- und Flughäfen abzude- cken und im Import den Nachlauf bis zum Empfänger im Inland transparent zu machen. ■
Port of Hamburg Magazine | September 2018 | 11
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