Page 18 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2022
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■ BERUFSWELT LOGISTIK
draußen arbeiten und die täglichen Aufgaben mit körperlichen Belastungen verbunden sein werden. Kurzum: die Auszubildenden lernen wie der Alltag in einem Hafenbetrieb gestaltet ist und wie die Pro- dukte im Lager gehändelt werden.
TÄGLICH NEUE AUFGABEN
Ein Arbeitstag kann wie folgt beschrieben werden: morgens werden von der Lagerleitung die Ar- beitsteams für den Tag eingeteilt und die täglichen Aufgaben verteilt. Danach prüft das Team, ob alle not- wendigen Arbeitsmittel für die Aufgaben zur Verfü- gung stehen, und begibt sich zum Lager. Dort werden
die LKW oder Container empfangen. Daten werden mit den Papieren abgeglichen, Waren entgegenge- nommen oder versendet und dabei überprüft. Bei Un- stimmigkeiten oder Schäden wird Kontakt zum Büro aufgenommen. Es ergibt sich immer wieder, dass Kunden im Laufe des Tages z.B. Muster anfragen und diese während der Arbeiten noch gezogen werden müssen. Oder ein zusätzlicher LKW erreicht das La- ger, der kurzfristig beladen werden muss.
Es ist in diesem Beruf wichtig, dass die in der Ausbil- dung täglich geübten Handgriffe sicher ablaufen, da- mit die Prozesse reibungslos verlaufen. Wir bedienen eine internationale Klientel, die mit Hinblick auf die
 Innenansichten
Die Welt der Speditionskaufleute bei H.D. Cotterell
„Mein Name ist Matthias Thomsen, ich bin Spediti- onskaufmann und Ausbilder für den kaufmännischen Bereich bei H. D. Cotterell. Ich habe bereits meine Ausbildung vor langer Zeit bei H.D. Cotterell absol- viert und hier seit über 35 Jahren Erfahrungen als Speditionskaufmann gesammelt.
Ich beschäftige mich täglich mit der Lagerung von verschiedenen Waren. Zum einen frage ich die benö- tigten Dokumente beim Kunden an, vergebe Aufträ- ge an Spediteure, prüfe den benötigten Platz für die Einlagerung und die zollrechtlichen Vorgaben. Nach der Einlagerung dokumentiere ich die Mengen und den Zustand der Ware an den Kunden und in unser Warenwirtschaftssystem. Zum anderen veranlasse ich Abholungen und bereite die entsprechenden Pa- piere (Lieferschein, Verzollung u.v.m.) vor. Sind die Vorgänge abgeschlossen, werden die Rechnungen geschrieben.
„Es gehört auch mit zum Ausbildungsplan,
dass Zeit auf Lager verbracht wird, um
die Logistik in der
Praxis zu verstehen.“
Matthias Thomsen, Ausbilder für den kaufmännischen Bereich bei H. D. Cotterell
Wir bilden aus, damit unsere zukünftigen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter von der Pike auf lernen, worauf wir uns verstehen und was unsere Arbeit besonders macht. Wir leben die Nähe zum Produkt und sind nicht nur Spediteure, sondern wir wissen um die Besonder- heiten der Produkte wie Kakao und Trockenfrüchten
und wie damit richtig umgegangen werden muss; z.B. gehen wir auch als Kaufleute raus auf das Lager, um die Ware mit unseren eigenen Augen zu sichten. Es gehört auch mit zum Ausbildungsplan, dass Zeit auf Lager verbracht wird, um die Logistik in der Praxis zu verstehen. Dieses Verständnis hilft später bei der Pla- nung und Organisation von Lagerprozessen, sodass al- les möglichst zeitnah und mühelos verläuft.
Es gefällt uns, wenn die Atmosphäre des Hamburger Ha- fens den Nachwuchs begeistert und die Kandidatinnen und Kandidaten sich mit unserem familiären Unterneh- men identifizieren können. Als Ausbilder bin ich jederzeit für Fragen und zur Hilfestellung offen. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und die Auszubildenden lernen schnell in Eigeninitiative an Aufgaben heranzugehen und eigene Ideen zu entwickeln. Das macht auch den Reiz des Berufes aus. Daher kann ich angehenden Auszubil- denden nur raten, ihre Aufgaben nicht aufzuschieben, denn wer weiß, wie viele Aufträge am nächsten Tag wie- der im Team zu bewältigen sind. Wichtig ist vor allem Ge- nauigkeit: Ein Zahlendreher oder Tippfehler bei wichtigen
Dokumenten oder im Warenwirtschaftssystem kann schlimme Folgen haben und zu hohen Folge-
kosten führen.
In der Vergangenheit wurden Aufträge noch per Post, Telex oder Fax vergeben und entge-
gengenommen. Vorgänge haben mehr Zeit be- nötigt, daher wurden auch weniger Waren im- und exportiert. Heutzutage sind Prozesse dank Digitalisierung viel schneller abbildbar und dadurch ist unser Umschlag auch um ein Vielfaches höher als vor 20 Jahren. Alle Eckdaten zu einzelnen Vorgängen und Kunden sind im Computer gespeichert und die Ar- beitsaufträge können automa-tisch erstellt werden. Das gestaltet die Arbeitsabläufe heutzutage deutlich schlanker und transparenter, setzt aber auch ein ande-
res Anforderungsprofil an Auszubildende voraus.
Zu der dualen Ausbildung bieten wir mitunter das trimodale Programm an. Über die Akademie Ham- burger Verkehrswirtschaft (AHV) absolvieren die Auszubildenden neben der berufsbegleitenden Aus-
bildung ein Studium zum Logistik-Bachelor.“
  18 | Port of Hamburg Magazine | März 2022
© H.D.Cotterell








































































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