Terminals - Umschlaganlagen für jeden Bedarf

Der Hamburger Hafen ist ein Universalhafen, der für jede Güterart die geeigneten Umschlaganlagen bietet - von Stückgütern in Containern bis Schüttgut, von Projektladung bis Flüssigladung. Auch für Wertstoffe und Recyclinggüter gibt es eigene Spezialterminals. Auf einer Fläche von über 71 Quadratkilometern sind mehr als 50 Umschlaganlagen tätig, die für eine reibungslose Abfertigung der unterschiedlichen Güter sorgen. Rund 290 Liegeplätze bieten Platz für Schiffe jeglicher Größe: besonders große Container- und Massengutschiffe, Öl- und Chemikalientanker, RoRo- und Stückgutfrachter, Feeder- und Binnenschiffe. Für das schnelle und sichere Handling der Güter sorgen hochmoderne Umschlagtechnologien und qualifiziertes Fachpersonal.

Deutschlands größter Containerhafen

Mehr als 70 Prozent aller rund um den Globus transportierten Stückgüter sind heutzutage in Containern verpackt. Als Deutschlands größter und Europas drittgrößter Containerhafen übernimmt Hamburg eine wichtige Verteilerfunktion für weltweite Warenströme. Vier leistungsstarke Containerterminals ermöglichen auf ihren Anlagen eine jährliche Umschlagkapazität von rund 12 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Hinzu kommen die Kapazitäten der zahlreichen Multi-Purpose-Terminals, die an ihren Anlagen neben konventionellen Stückgütern auch containerisierte Ladung umschlagen. Die Ausstattung aller Hamburger Containerterminals mit integrierten Bahn-Terminal trägt entscheidend dazu bei, dass sich Hamburg als der mit Abstand führende Eisenbahnhafen in Europa positioniert.

Hamburg ist Megaship-ready

Heute verfügt der Hamburger Hafen über vier moderne Containerterminals. Außerdem gibt es sogenannte Universalterminals, die sowohl Container als auch konventionelle Stückgüter und Fahrzeuge umschlagen können. Als erste Umschlaganlage wurde 1967 der Burchardkai zum Containerterminal ausgebaut. Die erste Containerbrücke konnte damals 12 bis 18 Container in der Stunde umschlagen, die modernen Containerbrücken von heute schaffen unter Umständen mehr als doppelt so viel. Sie können mit einem Hub zwei 40-Fuß-Container oder vier 20-Fuß-Container mit zusammen 110 Tonnen bewegen, das entspricht dem Gewicht von 70 Mittelklassewagen. 30 dieser Giganten stehen allein am HHLA Container Terminal Burchardkai, 18 davon sind sogenannte Megaship-Brücken. Mit ihnen können die größten Containerschiffe der Welt be- und entladen werden. Ihre 80 Meter langen Ausleger überspannen Containerschiffe mit einer Breite von 60 Metern und bis zu 26 Containerreihen nebeneinander.

Containerumschlag wie von Geisterhand

Das HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) gilt weltweit als eines der modernsten seiner Art. Die HHLA-Anlage ist mit ihrem hohen Automatisierungsgrad, ihrem kompakten Layout und den speziell entwickelten Arbeitsabläufen immer noch wegweisend für den Containerumschlag. Eine hochmoderne Technik und innovative EDV-Systeme gewährleisten Leistungskennziffern, die ihresgleichen suchen. Egal, ob Kaimauer- oder Flächenproduktivität, ob Containerbewegungen pro Brückenstunde oder pro Schiffsliegestunde – das CTA liegt ganz vorne. Auf der Wasserseite löschen und laden mit zwei Laufkatzen ausgestatte, halbautomatische Containerbrücken die Stahlkisten. Wie von Geisterhand transportieren fahrerlose Fahrzeuge (AGV) die Container zwischen den Brücken und dem Containerlager. Den schnellsten Weg sucht eine eigens entwickelte Software anhand von mehr als 17.000 Transpondern in der Terminalfläche. Im Containerblocklager werden die Boxen mit Hilfe von softwaregesteuerten Portalkränen sortiert. Die Auslieferung auf der Landseite erfolgt auf den letzten Metern durch Mitarbeiter im Kontrollzentrum, die die Container per Joystick und Kamera auf Lkw und Chassis setzen. Das CTA verfügt zudem über den größten europäischen Containerbahnhof für den Kombinierten Verkehr. Auf neun parallelen, gut 700 Meter langen Gleisen werden Ganzzüge abgefertigt.

Spezialequipment an den Mehrzweckterminals

Nicht containerisierbare Ladung, vor allem Schwergut, überdimensionierte Kolli oder rollende Ladung werden in Hamburg an einer der sieben Multipurpose-Anlagen umgeschlagen. Hier kann mit Spezialequipment Projektladung mit mehreren hundert Tonnen Stückgewicht geladen und gelöscht werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anlagen, die sich auf bestimmte, Warengruppen, wie Fahrzeuge, Früchte, Kakao oder andere Lebensmittel, spezialisiert haben.

Wenn es schwer und groß wird

Der Hamburger Hafen verfügt über mehrere Multipurpose-Terminals, die sich auf ganz unterschiedliche Ladungsarten spezialisiert haben. Projektladung, Schwergut, überdimensionierte Kolli, RoRo-Ladung, Metalle, Forstprodukte, Südfrüchte – für jedes Gut findet sich in Hamburg das geeignete Umschlagunternehmen. An den spezialisierten Schwergutterminals von Wallmann & Co., C. Steinweg (Süd-West Terminal) oder Rhenus Midgard können Stückgewichte bis knapp über 400 Tonnen mit den stärksten Landkränen im Hamburger Hafen umgeschlagen werden. Zudem werden Projekte häufig als RoRo-Ladung verschifft. Hierfür ist die Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft der Experte: Die größte auf rollende Verladungen spezialisierte Anlage im Hamburger Hafen fertigt moderne RoRo- und ConRo-Schiffe ab. Jährlich gehen hier ungefähr 60.000 Tonnen Stückgüter und Projektladung inklusive besonders schwerer Kolli über die Kaikante. Neben Containerbrückenund Krankapazitäten verfügt das Terminal über zwei seeseitige RoRo-Rampen, über die Fahrzeuge, Baumaschinen, Trailer und andere rollende Ladung umgeschlagen werden.

Ein Drittel der regelmäßigen Dienste, die Hamburg anlaufen, transportiert hauptsächlich Stückgut

Im Segment des konventionellen Seetransports sind in Hamburg über 25 verschiedene Reedereien aktiv. Die transportierten Güterarten und Fahrtgebiete sind vielfältig und reichen von wöchentlichen Fruchtdiensten aus der Karibik und Fahrzeugtransporten nach Westafrika bis hin zu zweiwöchentlich ostgehenden Mehrzweck-Services. Außerdem wird Hamburg bedarfsweise von Projekt- und Schwerguttonnage zur weltweiten Verschiffung von Anlagenkomponenten angelaufen. Rund 15 Prozent der ca. 8.000 Schiffsanläufe im Hamburger Hafen werden von Stück- und Schwergutfrachtern oder spezialisierten Einheiten für rollende Ladung oder Kühlgut unternommen. Die in Hamburg tätigen Stückgut- und Projektladungsreedereien zeichnen sich beim anspruchsvollen Umschlag durch besondere Kundenorientierung, flexible Kapazitäten und eine enge Zusammenarbeit mit den Terminalunternehmen aus. Die Position Hamburgs als Stückguthafen im Rahmen der internationalen Transportketten wird darüber hinaus durch vielseitige logistische Dienstleistungen und Serviceangebote rund um den Breakbulk-Umschlag gestärkt.

Massengutterminals stellen die Rohstoffversorgung sicher

Der Massengutumschlag in Hamburg ist für die Rohstoffversorgung und für den Handel von besonderer Bedeutung. Rund 40 Millionen Tonnen Massengut werden jedes Jahr in Hamburg umgeschlagen. Dazu gehören Schüttgüter wie Baumaterial und Düngemittel, Sauggüter wie Getreide und Futtermittel, Greifergüter wie Erze und Kohle. Überdachte Umschlaganlagen und Lagerflächen garantieren auch ein sicheres Handling feuchtigkeitsempfindlicher Güter. Beim Sauggut hält Hamburg mit rund einer Million Tonnen Silolagerkapazität einen Spitzenplatz in Europa. Die Schiffe können direkt an den Großsilos festmachen, wo Hochleistungsaggregate das Laden und Löschen übernehmen.

Handling von Kohle und Erz

Fast 16 Millionen Tonnen Kohle und Erze (Stand 2021) werden jährlich über Hamburg importiert. Das Gros türmt sich am Hansaport, Deutschlands größtem Seehafenterminal für trockenes Massengut, in riesigen Kohle- und Erzhalden auf einer Lagerfläche von 350.000 Quadratmetern. Hier werden mehr als zehn Prozent des gesamten Hamburger Seegüterumschlags bewegt. Hansaport bietet zwei Löschplätze mit einer Wassertiefe von 15,4 Metern für Seeschiffe sowie weitere Liegeplätze für Küstenmotor- und Binnenschiffe. Ein sehr hoher Automatisierungsgrad bei Greiferbrücken, Förderbändern und Bahnumschlag macht Hansaport im internationalen Vergleich zu einer besonders leistungsstarken Umschlaganlage für Greifergut. Je nach Schiffsgröße und Art der Güter können am Hansaport 110.000 Tonnen in 24 Stunden gelöscht werden. Der Transport der Massengüter in das Binnenland erfolgt per Eisenbahn oder Binnenschiff. Die Ganzzüge werden über den eigenen Verladebahnhof mit 15 Gleisen abgewickelt.

Spezialisten für Agribulk

Immer mehr Menschen auf der Welt benötigen immer mehr Lebensmittel. Entsprechend nimmt der weltweite Handel mit Agrarprodukten zu. Hamburg ist unter den nordeuropäischen Häfen die größte Drehscheibe für Agrargüter wie Getreide, Ölsaaten und Futtermittel. Gleich drei Terminals sind in Hamburg auf den Umschlag und die Lagerung von Getreide und anderen Agrarprodukten ausgerichtet. Das G.T.H. Getreide Terminal Hamburg hat mit 255.000 Tonnen die größten Lagerkapazitäten für Agrarprodukte im Hamburger Hafen. Ein weiterer Anbieter ist Silo P. Kruse mit einer Lagerkapazität von rund 80.000 Tonnen. Als einziges Agrarterminal in Europa können hier Seeschiffe gleichzeitig be- und entladen werden. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft unterhält Silokapazitäten für 180.000 Tonnen Futtermittel, Getreide und Ölsaaten sowie ein Tanklager für 25.000 Tonnen Süßöle. Auf dem Gelände befindet sich zudem der größte Ölsaatenverarbeitungs- und Raffineriekomplex in Europa, in dem Rapssaaten und Sojabohnen zur Verwendung in Margarinen und Pflanzenölen, Bäckereiprodukten, Bratanwendungen, pharmazeutischem Glyzerin und Biodiesel verarbeitet und raffiniert werden. ADM ist führender Hersteller von Biodiesel in Deutschland und in Europa.

Flüssigladung in den besten Händen

Im Flüssiggutumschlag wie z.B. von Mineralölerzeugnissen ist Hamburg hervorragend aufgestellt. 2021 lag das Umschlagvolumen in diesem Bereich bei rund 12 Mio t. Insbesondere der Import von Mineralölerzeugnissen ist hier hervorzuheben. Eines der größten Umschlag- und Lagerunternehmen in Hamburgs ist das Vopak Dupeg Terminal. Hier können jährlich bis zu sechs Millionen Tonnen Mineralölprodukte, Chemikalien, pflanzliche Öle und Gase umgeschlagen, gelagert und veredelt werden. Die Tanklagerkapazität beläuft sich auf ca. 700.000 Kubikmeter. Ein weiterer Tankterminalbetreiber ist das international tätige Unternehmen Oiltanking. Mit einer Lagerkapazität von mehr als 870.000 Kubikmetern schlägt Oiltanking an seiner Anlage in Hamburg jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen Flüssiggüter um.

Der Kreuzfahrtstandort Hamburg

Die vielfältige Terminalstruktur mit unterschiedlichen Liegeplätzen ist ein Indikator für die Flexibilität und Leistungsfähigkeit des Kreuzfahrtstandortes Hamburg: Er bietet City-nahe Liegeplätze für Tagesbesuche oder Über-Nacht-Anläufe ebenso wie die Infrastruktur für die effektive Turnaround-Abfertigung mit breitem Parkplatzangebot am Schiff. Von hier starten Weltreisen, Expeditionstouren und Transatlantikfahrten. Hamburg bietet das gesamte Portfolio von der klassischen Kreuzfahrt über Resort- und Clubschiffe bis hin zu den exklusiven Luxuslinern. Als Ganzjahresdestination wird Hamburg auch in den Wintermonaten regelmäßig angelaufen – nicht zuletzt wegen der überaus beliebten Weihnachtsmärkte. Hinzu kommen Flusskreuzfahrten, die ab Hamburg die Elbe hinauf ins Binnenland führen, wo landschaftliche und kulturelle Höhepunkte warten.

Green Port

Der Hamburger Hafen bietet als einer der wenigen Häfen weltweit Kreuzfahrtreedereien die Möglichkeit, alternative Systeme der Energieversorgung zu nutzen. An allen drei Terminals steht Flüssiggas (LNG) – entweder per Tank-Lkw oder Power Barge – zur Verfügung. Am Kreuzfahrtterminal Altona gibt es zusätzlich die Möglichkeit Landstrom zu nutzen. Die Landstromanlage ist dabei in ihrer Dimensionierung einzigartig in Europa. Sie entspricht internationalen technischen Standards und ist für alle gängigen Bordsysteme und Schiffsgrößen ausgelegt.