Russland Ukraine Update
Auswirkungen auf den Hamburger Hafen
Aufgrund des russischen Krieges mit der Ukraine hat die Europäische Union weitgehende Sanktionen gegen die Russische Föderation verhängt. Dies hat auch Auswirkungen auf den Hamburger Hafen. Hier werden im Warenverkehr mit dem russischen Markt viele Güter umgeschlagen. Besonders beim Import von Massengütern ist Russland für den Hamburger Hafen bedeutend. Diese Güter waren anfangs noch nicht von den Sanktionen betroffen. Mit dem 6. Sanktionspaket der Europäischen Union vom 3. Juni 2022 änderte sich dies. Dieses Sanktionspaket beinhaltet u.a. ein weitreichendes Öl-Embargo gegen Russland. Sukzessive soll innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten der Ausstieg aus dem Bezug von russischem Rohöl und innerhalb von 8 Monaten für andere raffinierte Erdölerzeugnisse erfolgen. Auf dem Seeweg soll im kommenden Jahr kein russisches Öl mehr die EU erreichen.
Für den Hamburger Hafen hat der Umschlag von Waren von und nach Russland eine relevante Bedeutung. Die Russische Föderation lag beim Seegüterumschlag 2021 mit 10,8 Millionen Tonnen auf dem zweiten Platz unter den Handelspartnern des Hamburger Hafens. Etwa sieben Millionen Tonnen davon waren Massengüter. Das containerisierte Stückgut lag bei etwas mehr als 3,7 Millionen Tonnen. Nur etwa 100.000 Tonnen waren sonstiges Stückgut. Beim Umschlag von Massengütern liegt Russland auf dem ersten Rang unter den Handelspartnern des Hamburger Hafens. Dabei prägen besonders die Importe russischer Waren das Geschäft in diesen Handelsbeziehungen. Hier weisen die Statistiken für die Russische Föderation bei einigen Warengruppen die größten Mengen aus. Im Bereich der Mineralölerzeugnisse wurden im vergangenen Jahr 3,6 Millionen Tonnen umgeschlagen. Im gleichen Zeitraum wurden rund 3,2 Millionen Tonnen Kohle aus Russland in Hamburg entladen. Mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 implementierte die Europäische Union erste Sanktionen gegen Russland. Seitdem ging der Containerumschlag im Hamburger Hafen im Russland-Geschäft stetig zurück. Lag der Umschlag im Jahr 2013 bei 718.000 TEU, so waren es im vergangenen Jahr noch 337.000 TEU. Der Containerumschlag ist bisher von den Sanktionen besonders betroffen. Nach einem vorläufigen Stopp haben Containerterminals angekündigt, nicht sanktionierte Waren weiterhin umzuschlagen. Diese müssen jedoch vom Zoll einzeln freigestellt werden.Umschlag von Gütern für und aus der Russischen Föderation
Der Umschlag von Gütern mit der Russischen Föderation ist im Hamburger Hafen vom Import geprägt. So kommen ungefähr neun Millionen Tonnen aus Russland und nur 1,8 Millionen Tonnen nehmen den entgegengesetzten Weg vom Hamburger Hafen nach Russland.Seegüterverkehr Hamburg - Russland (Empfang in 2021 rund 9 Mio. Tonnen)*
Massengutumschlag dominiert im Russland-Geschäft
Seegüterverkehr Hamburg - Russland (Versand in 2021 rund 1,85 Mio. Tonnen) *
Containerumschlag seit Einführung der ersten Sanktionen rückläufig
Containerverkehr Hamburg - Russland
HHM / Hasenpusch Productions Zwischen dem Hamburger Hafen und den russischen Ostsee-Häfen St. Petersburg,Ust-Luga,Kaliningrad und Bronka verkehrten bisher regelmäßige Liniendienste. Zudem bestanden auch vereinzelt Dienste zu den Häfen Murmansk und Arkhangelsk. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 13 Liniendienste mit diesen Häfen. Auskünfte über den aktuellen Status der Liniendienste können die jeweiligen Reedereien geben. Die Linienverbindungen des Hamburger Hafens im interkontinentalen Seeverkehr und im europäischen Feeder- und Shortsea-Verkehr finden Sie in der in der Datenbank „Port of Hamburg Linerservices“.Linienverbindungen zwischen Russland und Hamburg
Port of Hamburg Linerservices