Die neue Welt der Hafenberufe

Die neue Welt der Hafenberufe

Die Digitalisierung verändert viele Berufe

Wie sich das auf die Hafenjobs auswirkt, wollen ma-co und die Partner mit dem Forschungsprojekt PortSkill 4.0 herausfinden.

Mit dem Beginn des digitalen Zeitalters hat ein Wandel eingesetzt. Viele Berufe sind im Umbruch. Die zunehmende Automatisierung vieler Arbeitsprozesse fordert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zunehmend neue Qualifikationen. Das betrifft insbesondere die Affinität zu digitalen Arbeitsweisen.

Was auf heutige und auch neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zukommt, das will das Forschungsprojekt PortSkill 4.0 herausfinden. Dafür haben sich gleich mehrere Unternehmen aus der Hamburger Hafenwirtschaft zusammengetan. An PortSkill 4.0 sind mit ma-co als Konsortialführer auch die HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, BLG Logistics Group AG & Co. KG und PatientZero Games GmbH beteiligt. Zudem unterstützen die Sozialpartner ver.di und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) die Partner. Das Projekt wird durch das Bundeswirtschaftsministerium mit dem Programm IHATEC II gefördert.

„Wir werden bis zum Jahr 2025 untersuchen, welche Auswirkungen die digitale Transformation in der deutschen Seewirtschaft auf die Hafenarbeit hat. Das betrifft die operativen, technischen und administrativen Arbeitsbereiche der deutschen Seehafenwirtschaft. Abschließend lässt sich dann bestimmen, wie und ob sich die Qualifikationen für die einzelnen Berufe ändern“, sagt Küther, Geschäftsführer bei ma-co.

Schon ein kurzer Blick in die Abläufe der Hafenwirtschaft zeigt, dass vieles im Umbruch ist. Die HHLA hat beispielsweise bereits automatisierte Containertransporter eingeführt. Gleichzeitig testet das Unternehmen gemeinsam mit MAN wie selbst fahrende LKW auf dem Gelände bewegt werden können. Dafür werden in Zukunft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit weitergehenden Qualifikationen benötigt.

Das Projekt setzt an solchen Beispielen an und will analysieren, welche Kompetenzen dafür wichtig sind. „Die Ergebnisse werden wir in die Entwicklung und Erforschung neuer Lernkonzepte und -methoden einfließen lassen. Digitales Lernen wird dabei einen hohen Stellenwert haben“, betont Küther und ergänzt: „Wir werden neue digitale Lernwelten entwickeln, die in einem digitalen Test- und Trainingscenter (DTTC) pilothaft von Probanden der Hafenbetriebe erprobt werden können.“

Im DTTC sollen Lernpotenziale ermittelt und Anpassungsschulungen für die bestehenden Belegschaften erforscht und erprobt sowie die Qualifizierung und das Training in Ausbildung befindlicher neuer Beschäftigter untersucht werden.

Das Trainingscenter wird mit digitalen Lernwelten und haptischen Elementen ausgestattet sein und es ermöglichen, pilothaft reale Prozesse mit digitalen Zwillingen so abzubilden und zu simulieren, dass in diesen Lernwelten sowohl administrative als auch operative und technische Kompetenzen entwickelt werden können.

Flankierend dazu werden die sozioökonomischen Auswirkungen der digitalen Transformation für die deutschen Hafenbetriebe in enger Abstimmung mit ver.di untersucht und Handlungsempfehlungen ermittelt.
Die Ergebnisse von PortSkill 4.0 werden nach dem Projektende in unser Leistungsportfolio überführt. Sie bilden die Grundlage für uns auch zukünftigen Anpassungsbedarfen in den Qualifizierungsprofilen der Hafenarbeit 4.0 begegnen und diese umsetzen zu können“, sagt Küther und ergänzt: „Ein exzellenter Standard in der Qualifizierung und Ausbildung der Beschäftigten der deutschen Hafenwirtschaft wird somit weiterhin gesichert.“

Das Unternehmen:

ma-co GmbH

Die ma-co maritimes competenzcentrum GmbH (gemeinnützig) ist der Bildungsträger für die deutschen Seehäfen und für die hafennahen Logistikbetriebe. Das Unternehmen ist in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Dortmund vertreten. Standortübergreifend verfügt ma-co über 25 eigene Schulungsräume und drei Übungsflächen zur praxisnahen Ausbildung. Ma-co ist dafür bekannt, Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen und für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren und Berufsentwicklungspfade aufzuzeigen. Dabei steht die praxisnahe Qualifizierung mit zielgruppenbezogenen Lerninhalten und Lernmethoden – digital und analog – im Zentrum der Aktivitäten. In enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Unternehmen, Behörden und Institutionen entwickelt ma-co praxisnahe Konzepte und setzt diese um. Insgesamt werden pro Jahr ca. 7.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Standorten und in den Unternehmen unterrichtet.

Im Rahmen der Qualifizierungsoffensive der Deutschen Seehäfen wurden seit 2006 in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit über 5.500 Langzeitarbeitslose (inkl. Qualifizierung zur Arbeitsplatzsicherung) durch ma-co mit anschließender Übernahme in die deutschen Seehafenbetriebe qualifiziert. Ma-co wird als gemeinnützige Institution von den Sozialpartnern getragen. Die Gremien sind paritätisch mit den Arbeitgeberverbänden der Häfen und der Gewerkschaft ver.di besetzt. Die Arbeitgeberseite wird durch die Personalvorstände der großen deutschen Seehafenbetriebe vertreten.

Ma-co wird als gemeinnützige Institution von den Sozialpartnern getragen. Die Gremien sind paritätisch mit den Arbeitgeberverbänden der Häfen und der Gewerkschaft ver.di besetzt. Die Arbeitgeberseite wird durch die Personalvorstände der großen deutschen Seehafenbetriebe vertreten.

Qualitfizierung

Fachkraft für Hafenlogistik (IHK Berufsabschluss)
• Hafenfacharbeiter (IHK Berufsabschluss)
• Fachkraft für Lagerlogistik / Fachlagerist (IHK Berufsabschluss)
• Geprüfter Logistikmeister (IHK Abschluss)
• Grundqualifikation Containerumschlag
• Perfektionstraining Staplerfahrer
• Diverse Funktions-/Geräteausbildung (Kran /Reachstacker / etc.)
• Hanselogistiker / Powerlogistiker für Arbeitssuchende
• Kompetenzfeststellung für Schutzsuchende

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