Der Hamburger Hafen – das Tor zur Neuen Seidenstraße
Schon vor mehr als 2.000 Jahren wurden Waren über die antike Seidenstraße zwischen China und Europa gehandelt. Heute möchte die chinesische Regierung diese Transportrouten wiederbeleben. Das Konzept der „Neuen Seidenstraße“, oder auf Englisch „Belt and Road Initiative“ (BRI), sieht unter anderem den Aufbau einer umfangreichen Wirtschaftszone zwischen Asien und Europa vor und umfasst inzwischen weit mehr Gebiete als das ursprüngliche Netz von Karawanenrouten.
Die zu Beginn als “One Belt, One Road” bezeichnete Initiative besteht aus zwei alternativen Transportmöglichkeiten von China nach Europa – entlang des Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels („Belt“) über den Landweg und auf der maritimen Seidenstraße („Road“) über den Seeweg. Wie auch bei der historischen Seidenstraße handelt es sich um ein Netzwerk von Routen, über das Waren per Lkw, Bahn oder Schiff zwischen Asien, Afrika und Europa transportiert werden können.
Die kontinentalen Bahnverkehre zwischen Fernost und Westeuropa, deren Ausbau die Volksrepublik bereits seit dem Jahr 2013 vorantreibt, sind eine wesentliche Säule für die BRI. Inzwischen reicht das Netzwerk an Bahnkorridoren von der europäischen Westküste bis an die chinesische Ostküste. Die chinesische Regierung treibt ihre ehrgeizigen Pläne stetig voran: Im Jahr 2014 waren es jährlich noch knapp 800 Züge mit einem Volumen von 25.000 TEU, die die Neue Seidenstraße zwischen dem Reich der Mitte und Westeuropa befuhren. 2016 gab es eine Steigerung auf 1.700 Züge mit einer Transportmenge von 145.000 TEU. Im Jahr 2020 wurden nach Schätzungen des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC) 878.000 TEU auf den eurasischen Bahnkorridoren transportiert.
HHM / Shutterstock 2022 wurden wöchentlich rund 257 vermarktete Verbindungen zwischen Hamburg und 19 Destinationen in der Volksrepublik angeboten. Changchun, Changsha, Chengdu, Chongqing, Dalian, Harbin, Hefei, Shanghai, Shenyang, Shenzhen, Shijiazhuang, Shilong, Suzhou, Weihai, Wuhan, Xiamen, Xi'an, Yiwu und Zhengzhou waren damit regelmäßig über die Neue Seidenstraße mit Hamburg verbunden. Im Jahr 2022 wurden rund 81.000 TEU auf der Schiene auf dieser Relation transportiert. Im Seehafen Hamburg werden jährlich rund 2,5 Millionen TEU im Chinaverkehr umgeschlagen. Fast jeder dritte Container, der im Hamburger Hafen über die Kaikante geht, hat sein Ziel oder seinen Ursprung in der Volksrepublik. Stand: 2023 Auf den Schienen im Hamburger Hafen werden täglich rund 200 Güterzüge mit über zirka 5.500 Waggons schnell und effizient abgefertigt. Mehr als 160 Eisenbahnverkehrsunternehmen sind mittlerweile auf den Gleisen unterwegs. Sie schaffen ein dichtes Netz an Wagenladungsverkehren, Shuttle- und Ganzzugverbindungen nach ganz Europa: Jede Woche gibt es knapp 2000 Verbindungen von und nach Hamburg. Koordiniert wird das Schienennetz von der Hamburger Hafenbahn, einem Unternehmensbereich der Hamburg Port Authority (HPA). Sie ist das Bindeglied zwischen den Umschlagterminals im Hamburger Hafen und dem europäischen Schienennetz:Verbindungen zwischen China und Hamburg
Intermodal Datenbank
Start- und Endpunkte der Neuen Seidenstraße im Hamburger Hafen
Die Seidenstraße schließt die Lücke zwischen See- und Luftfracht
Sollen Güter zwischen China und Deutschland bewegt werden, fällt die Entscheidung meist zwischen den Transportmitteln Schiff, Bahn und Flugzeug. Bei der Wahl spielen vor allem Kosten und Zeit eine Rolle. Am häufigsten kommt deshalb das Containerschiff zum Einsatz. Der Transport ist damit sehr günstig, auch wenn er im Schnitt bis zu acht Wochen dauern kann.
Die Abwicklung per Luftfracht ist mit nur ein bis zwei Tagen vergleichsweise schnell, allerdings auch um ein Vielfaches teurer als der Seetransport. Die dritte Möglichkeit, Güter per Bahn zu transportieren, schließt somit die Lücke zwischen Schiff und Flugzeug: Züge benötigen dank der im Rahmen der BRI ausgebauten Schienenverbindungen nur noch 12 bis 21 Tage zwischen Asien und Europa – je nach Abfahrtsort, Destination und gewählter Route. Auch die Kosten bewegen sich zwischen denen der See- und Luftfracht.
iStock gong hangxu The Port of Hamburg is one of Europe's biggest hubs for international trade. One of its main strengths is the ports connection to the European Railway Network. Every week Hamburg offers around 2000 container train connections. More than 230 rail services are available between Hamburg and China. Check out our video for more information. Teil 1 Wirtschaftssenator Michael Westhagemann Teil 2 Consul General DU Xiaohui Teil 3 Axel Mattern, CEO Port of Hamburg MarketingNews
Mediathek: Hamburg - das Tor zur Neuen Seidenstraße
Hamburg - European Hub for the New Silk Road
Shandong-Europa Express
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Hafen Hamburg Marketing über Hamburg und die Neue Seidenstraße
Pan Hua, Leiterin Repräsentanz Shanghai
„Der Hafen Hamburg ist für chinesische Unternehmen seit jeher eines der wichtigsten Handelszentren in Europa. Seeseitig sind diverse Häfen Chinas direkt mit dem Hamburger Hafen verbunden und die kontinentale Verbindung per Bahn ist in den vergangenen Jahren permanent ausgebaut worden. So ist Hamburg mittlerweile eine der führenden Destinationen für Züge, die über die „Neue Seidenstraße“ Ihren Weg nach Europa nehmen. Das Hamburg Liaison Office China in Shanghai unterstützt diese Entwicklung aktiv und steht gerne für Anfragen von interessierten Unternehmen zur Verfügung.“
Axel Mattern,Vorstand
„Hamburg ist der größte Eisenbahnhafen Europas. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf die Bahnverbindungen mit China aus,die von der exzellenten Vernetzung des Logistik-Hubs Hamburg profitieren können. In den vergangenen Jahren konnten so jeweils 100 TEU oder mehr zwischen den verschiedensten Destinationen der Volksrepublik und Hamburg transportiert werden. Wir sind der festen Überzeugung,dass weiteres Steigerungspotenzial vorhanden ist. Hamburg und seine Logistikunternehmen sind jedenfalls bereit,die Zusammenarbeit mit den Partnern und Freunden aus China weiter zu intensivieren.“