Zahlen und Einschätzungen zum Infektionsgeschehen in Hamburg

07.10.2020 07:27 Wirtschaft

Im zurückliegenden 7-Tages-Zeitraum sind 614 neue Corona-Fälle gemeldet worden, das entspricht einer aktuellen Inzidenz von 32,3 Neufällen pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der stationär in Behandlung befindlichen Patienten ist auf 51 angestiegen.
 
Im Rahmen der Kontaktnachverfolgung werden weiterhin häufig Gastronomiekontexte genannt. Nach wie vor sind die meisten Fälle von Neuinfektionen in der Altersgruppe der 21-29-Jährigen zu verzeichnen (KW 38: 140 Fälle, KW 39: 156 Fälle, KW 40: 136 Fälle). Mit Sorge betrachten die Behörden eine Verlagerung des Infektionsgeschehens auch in andere Alterssegmente, weil ein kausaler Zusammenhang nicht auszuschließen ist. Die Anzahl der Fälle von Personen im Alter von 60 Jahren und älter hat nun ebenfalls zugenommen (KW 38: 37 Fälle, KW 39: 37 Fälle, KW 40: 87 Fälle). Das ist insbesondere deshalb problematisch, weil die Krankheitsverläufe bei älteren Personen als schwerwiegender beschrieben werden. Es deutet sich an, dass in mehreren Fällen das Personal in Einrichtungen ursächlich dafür gewesen sein könnte, dass Infektionen an Arbeitsplätzen und in Einrichtungen eingetragen wurde. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Arbeitnehmer bei bestehender Symptomatik im Interesse ihres Umfeldes die Präsenz am Arbeitsplatz vermeiden sollten. Für Personen, die von einem Aufenthalt in Risikogebieten im Ausland (gemäß RKI) zurückkehren, gilt ein Betretungsverbot für besonders schützenswerte Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen etc. (HmbSARS-CoV-2-EindämmungsVO, § 27 u. a.).
 
Ausbrüche und Einzelgeschehen
Von Ausbrüchen betroffen waren in der zurückliegenden Kalenderwoche insgesamt drei Pflegeeinrichtungen mit durchschnittlich 17,3 Fällen pro Ausbruch. Mehrere bestätigte Fälle gab es auch im Krankenhaus Groß-Sand, das bei Auftreten des Infektionsverdachtes sich bereits vorsichtshalber zeitweise von der Teilnahme an der Notfallversorgung abgemeldet hatte. Die hier aufgetretenen Fälle sind mittlerweile planmäßig zur Versorgung an einen anderen Krankenhausstandort verlegt worden. Im Rahmen der in einer öffentlich-rechtlichen Unterkunft im Bezirk Bergedorf angeordneten vorsorglichen Quarantäne für 320 Bewohner nach dem Auftreten eines bestätigten Corona-Falls werden nun Tests durchgeführt, deren Ergebnis im Laufe der Woche erwartet wird. Die meisten der erfassten, einem Ausbruchsort zuzuordnenden Ausbrüche werden privaten Haushalten zugerechnet (64 Fälle in der vergangenen KW mit durchschnittlich 2,6 Fällen pro Ausbruch).
 
Reiserückkehrer
In der vergangenen Kalenderwoche konnte in 24 Neuinfektionsfällen ein Infektionsort außerhalb Deutschland eindeutig festgestellt werden (darunter England, Griechenland, Tunesien, Türkei, Ukraine).

Die Kontaktnachverfolgung ist wichtig, um Infektionsketten erkennen und unterbrechen zu können. Die Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes sind dabei jedoch auf die Kooperation der Bürgerinnen und Bürger angewiesen: Sie erfragen in Gesprächen die Kontakte der Betroffenen. Gegenwärtig sind es durchschnittlich etwa 15 enge Kontaktpersonen, die pro positivem Fall ermittelt werden. Zunehmend wird jedoch von Schwierigkeiten bei der Akzeptanz dieser Kontaktnachverfolgung berichtet. Die Sozialbehörde ruft daher dazu auf, bei Anrufen des Gesundheitsamtes umfassend mitzuwirken, um die Kontaktnachverfolgung nicht weiter zu erschweren. Auch mündlich erteilte Anordnungen, zum Beispiel zur häuslichen Absonderung, haben Gültigkeit. Auflagen zur Quarantäne sind unbedingt einzuhalten. Wer davon abweicht, gefährdet durch die Ansteckungsgefahr das eigene Umfeld und begeht eine Ordnungswidrigkeit.
 
Die Testkapazitäten Hamburgs sind intensiv ausgelastet. An jedem Werktag werden durchschnittlich 12.200 Tests durchgeführt; 1,6 Prozent der Ergebnisse sind positiv. Eine langfristige erhebliche Steigerung der Testungen ist aufgrund der Materialbeschaffung gegenwärtig nicht problemlos zu realisieren.
 

Zahlen und Einschätzungen zum Infektionsgeschehen in Hamburg

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