Workshop in Dortmund zum Thema „Zollabwicklung im Hamburger Hafen“

28.03.2018 12:25 Wirtschaft

Eine erste Erkenntnis der von Hafen Hamburg Marketing e.V. und PLANCO Consulting GmbH im Rahmen des Projektes „Hamburg-NRWplus“ durchgeführten Befragung von Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die über den Hamburger Hafen Waren ex- bzw. importieren, zeigt deutlich, dass das Thema Zollabfertigung weiterhin eine Art „Bottleneck“ in der Transportkette darstellt. Aus der Sicht der beiden „Hamburg-NRWplus“ Projektpartner kamen durch die Befragung zum Thema Zoll so viele Fragen auf, dass schnell die Entscheidung für einen Workshop mit Vertretern aus Unternehmen und Behörden getroffen wurde.
 
Am Donnerstag, den 22.03.2018 fand daher im „Parkhotel Wittekindshof“ in Dortmund der erste Workshop zum Thema „Zollabwicklung im Hamburger Hafen“ statt. Ziel war es, gemeinsam Engpässe in der Zollabfertigung zu diskutieren und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten und Abhilfe zu schaffen.
 
Nach einer kurzen Begrüßung der 45 Teilnehmer durch Ingo Egloff (Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.),  Volker Hahn (Leiter der Hafen Hamburg Marketing e.V. Repräsentanz Dortmund) und Gunnar Platz (PLANCO Consulting GmbH), wurden zunächst die Referenten und das Projekt vorgestellt. Anschließend gab Ingo Egloff einen kurzen Überblick zur aktuellen Situation im Hinterlandverkehr zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen.
 
Mit großem Interesse wurde der Vortrag von Michael Schrader, Leiter des Hauptzollamtes Hamburg-Hafen, verfolgt. Michael Schrader berichtete über die allgemeinen Abläufe bei der Abfertigung und die aktuellen Herausforderungen, mit denen sich der Hamburger Zoll konfrontiert sieht. Neben dem akuten Personalmangel und der Datenqualität bei Zollanmeldungen ging Michael Schrader in der anschließenden Diskussion auch auf die Themen Risikoanalyse, Tarifierung von Waren, Verzögerungen bei Beschau und die Kommunikation zwischen Unternehmen und dem Zollamt ein.
 
Als weiterer Referent informierte Lutz Hagen von Dakosy über die vielfältigen Anbindungsmöglichkeiten von Dakosy. Hierbei ging er sowohl auf die Export-, als auch die Importabwicklung ein. Aus seiner Sicht werden die Möglichkeiten, die das System den Beteiligten bietet weiterhin viel zu wenig genutzt, wodurch die Prozesse unnötig verlangsamt werden. Auf Nachfrage von Herrn Platz (PLANCO Consulting GmbH), woran dies liegen könne, gab Herr Hagen an, dass viele Unternehmen misstrauisch bezüglich des Mehrwerts seien. Oftmals läge dies an der fehlenden Kenntnis über die vielfältigen Möglichkeiten, die zu einer deutlichen Verkürzung der Bearbeitungszeiten im Unternehmen bei der Zollabfertigung führen.

Friederike Engelken-Heyne und Matthias Bormann von WZC Riemann hakten diesbezüglich in den Vortrag ein, um den Teilnehmern von ihren Erfahrungen mit Dakosy zu berichten und welche Vorteile das System speziell bei der Kommunikation und dem Datenaustausch bietet.
 
Zum Abschluss des Workshops berichtete Rasmus Vöge von der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) über das Ende November 2017 eingeführte Slotbuchungsverfahren zur Anlieferung und Abholung von Containern per Lkw, wodurch Engpässe vermieden und die Verkehrssituation verbessert werden soll. Die anfänglichen Schwierigkeiten (z.B. Buchungen auf Halde) konnten laut Vöge auf ein Minimum reduziert werden, sodass das Verfahren mittlerweile zu einer signifikanten Verbesserung der Abläufe beiträgt.
 
Für die Gastgeber war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Der Workshop lieferte für alle Teilnehmer zahlreiche neue Erkenntnisse und löste lebendige Diskussionen aus. Das anschließende Abendessen bot dann zum Ausklang die Gelegenheit zu Fachgesprächen mit den Referenten und zur Erweiterung des persönlichen Netzwerks.

Workshop in Dortmund zum Thema „Zollabwicklung im Hamburger Hafen“