Unternehmer-Initiative setzt auf klimafreundliche Schiene: Nonstop von Niederbayern an die Nordsee

02.02.2021 12:01 Hinterland

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und die Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Kerstin Schreyer, loben die partnerschaftliche Logistikkooperation in der Region: bayernhafen Passau und DB-Cargo-Tochter TFG Transfracht erweitern Güterzug-Netzwerk von Passau von und zu den Nordseehäfen. Projekt geht auf eine Initiative im IHK-Verkehrsausschuss zurück.

Der bayernhafen Passau ist ab sofort mit täglichen Güterzugverbindungen an die deutschen Seehäfen angebunden. Gewinner sind import- wie exportorientierte Unternehmen in Niederbayern. Die Initiative für diese neue, klimafreundliche Verbindung im Kombinierten Verkehr (KV) ergriffen Unternehmer aus der Region – die KV-Verbindung kommt ohne Fördermittel aus. Betrieben werden die Züge von der DB-Cargo-Tochter TFG Transfracht. Diese ist seit mehr als 50 Jahren Marktführer im sogenannten Seehafenhinterlandverkehr mit Containern.

Seit 1. Februar verkehrt der AlbatrosExpress täglich von Passau in Richtung der Nordseehäfen. Dreh- und Umschlagpunkt ist das Terminal des bayernhafen Passau. Aus dem Norden kommen vorrangig Container mit Automotive- Komponenten sowie Handelsgüter nach Niederbayern. Im Export werden Güter aus der niederbayerischen Wirtschaft nach Norden gefahren, unter anderem aus den Bereichen Automotive, regenerative Technik sowie Landwirtschaft. Die Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven sind per klimafreundlicher Schiene direkt an Passau angebunden. Den Containerumschlag führt bayernhafen Passau mit einem Reachstacker und dem Hafenmobilkran aus, der seit Anfang 2019 im Einsatz ist. Neben Transporten im Kombinierten Verkehr bieten die Partner DB Cargo, TFG Transfracht und bayernhafen den zusätzlichen Service des Einzelwagenverkehrs an. Der Grundstein der Idee, Passau als einen Hafenhinterlandstandort zu implementieren, entstand 2019 im Fachausschuss für Verkehr, Logistik und Infrastruktur der IHK Niederbayern.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Die Argumente für den Kombinierten Verkehr sind unschlagbar: mehr Güter auf Wasser und Schiene heißt weniger Lkw auf den Straßen. Allein mit dem Albatros-Express entlasten wir die Straßen um rund 10.000 Lkw. Das bedeutet weniger Verkehr, weniger Staus, weniger Unfälle, weniger Emissionen - dafür mehr Lebensqualität für die Menschen. Dieses Projekt ist zudem ein Vorbild in puncto Umsetzung: in nur eineinhalb Jahren von der Idee zur Fertigstellung - hier wurden echte Macherqualitäten bewiesen.“

„Mit der Aufnahme des bayernhafen Passau ins Kombi-Verkehrsnetz der Transfracht macht der Kombinierte Verkehr in Bayern den nächsten Schritt“, sagt Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. „Zu unseren Häfen gehören neben den Binnenschiffen auch die Züge: Diese transportieren die Waren weiter und sichern die Versorgung der Bevölkerung – auch in der Pandemie. Wir müssen Schiene und Wasserstraße noch viel mehr in die
Transportketten einbinden und optimal kombinieren. So erreichen wir im Güterverkehr den bestmöglichen Einklang von Mensch, Wirtschaft und Ökologie.“

Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr DB AG und Vorstandsvorsitzende DB Cargo AG: „Unser Partner bayernhafen und unsere Kunden haben ein Netzwerk geschaffen, in das wir als Bahn unsere Stärken einbringen können: Mit maximaler Flexibilität und zugleich Planbarkeit können wir wettbewerbsfähige Logistiklösungen anbieten. Und: jede Tonne Fracht, die sich hier auf den Weg macht, stößt 80 Prozent weniger CO2 aus als ein Lkw auf der Autobahn. “

„Unser Ziel ist es, Güterströme zu bündeln und Verkehre von der Straße auf Schiene und Binnenschiff zu verlagern“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim  Zimmermann, „der neue Intermodalzug verbindet niederbayerische Unternehmen mit der deutschen Nordseeküste. So zeigt sich: Unser Investment in den trimodalen Ausbau am bayernhafen-Standort Passau-Schalding bringt Früchte. Wir bieten damit größtmögliche Flexibilität für die Anforderungen der niederbayerischen Wirtschaft.“ Damit sind jetzt alle fünf trimodalen bayernhafen Standorte
Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Regensburg und Passau fahrplanmäßig mit den deutschen Seehäfen verbunden. „Ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Bayern und den Klimaschutz.“

„Jeder Verkehrsträger hat seine eigenen, spezifischen Stärken. Wir brauchen die Kombination von Bahn, Schiff und Lkw, um die logistischen Abläufe in der Region möglichst optimal gestalten zu können. Die Vorteile einer trimodalen Anbindung, wie sie Passau bietet, konnten bislang allerdings nur eingeschränkt genutzt werden“, so Jürgen Pfeil, Spediteur und Vorsitzender des IHK-Fachausschusses ’Verkehr, Logistik und Infrastruktur’. Das sei nun anders: „Unsere Unternehmen haben jetzt ein internationales Container-Terminal vor der Haustür, das ganz neue Möglichkeiten auf der Schiene von und zu den Seehäfen eröffnet“, so Pfeil. Möglich gemacht hat das ein Zusammenspiel mehrerer Akteure aus dem Ausschuss der IHK Niederbayern. „Wir setzen uns schon seit Jahrzehnten für eine Verbesserung der Verkehrsanbindung in unserer Region ein. Aber wir fordern nicht nur, wir liefern auch. In diesem Fall und ganz konkret: ein neues Angebot aus der Wirtschaft - für die Wirtschaft“, betont Pfeil.

„Wir freuen uns sehr, Passau zum 1. Februar als neuen Hafenhinterlandstandort in unser flächendeckendes AlbatrosExpress-Netzwerk zu integrieren“, sagt Frank Erschkat, Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht GmbH, „mit diesem neuen Angebot für unsere Kunden, gemeinsam mit unserem Partner bayernhafen, binden wir den Wirtschaftsraum Passau mit leistungsfähigen Bahnverbindungen an alle großen norddeutschen Seehäfen an. Mit den zehn abfahrenden und ankommenden Zügen pro Woche zwischen Passau und Regensburg sowie dem dortigen Umstieg in unsere hochfrequente Achse Regensburg zu und von den deutschen Seehäfen mit 46 Zügen stärken wir weiter die bayerische Wirtschaft. Auf dem Weg zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele freut es uns sehr, mit dem Produkt "TFGreen“ in Verbindung mit dem Ausbau des Schienentransportes im KV und EV weitere Lkw-Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Damit gelingt uns zusammen mit unseren Kunden und Partnern, einen wesentlichen Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Für die Region Passau bedeutet dies eine Entlastung der Straße von rund 10.000 Lkws und einer CO2-Einsparung von 4.000 Tonnen im Jahr. “

„Eine sehr gute Nachricht für uns Passauer: Der bayernhafen Passau wird in den Container-Schienenverkehr eingebunden“, sagt Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper, „dies erfüllt die trimodale Drehscheibe bayernhafen mit noch mehr Leben und verbindet die Unternehmen aus der Region mit den großen deutschen Nordseehäfen. Durch diese Einbindung in den Seehafen-Hinterlandverkehr können niederbayerische Unternehmen jetzt auf das umweltfreundlichere Verkehrsmittel Schiene umsteigen. Das heißt, es gibt Sieger auf sehr vielen Seiten. Danke allen,
die dazu beigetragen haben, dieses Angebot in Passau zu realisieren.“

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