Umweltschutz: Hamburger pflanzen weitere, bedrohte Schierlings-Wasserfenchel

10.08.2021 11:01 Umwelt

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und HPA-Chef Jens Meier ließen es sich nicht nehmen, zwei der letzten 600 Setzlinge des Schierlings-Wasserfenchel einzupflanzen. Dies geschah im Rahmen der Schierlings-Wasserfenchel-Ausgleichspflanzungen auf der Billwerder Insel im ehemaligen Elbwasserfiltrierwerk Kaltehofe.

Nach vier Jahren Gesamtprojektphase sind die Ausgleichspflanzungen nun offiziell abgeschlossen. Die neue Heimat der bedrohten Pflanze ist ein tidebeeinflusstes, strömungsberuhigtes und geschütztes Flachwasser-Wattgebiet, das die Hamburg Port Authority als eine von drei ökologischen Aufwertungsmaßnahmen geschaffen hat. Dafür sind die beiden nördlichen Becken der Wassergewinnungs- und Wasserförderungsanlage auf der Billwerder-Insel südlich des Holzhafens umgestaltet worden. Die beiden Becken wurden miteinander verbunden und über einen Zulauf an den Holzhafengraben angeschlossen. Der Entleerungsgraben, der in diesen Graben übergeht, stand bereits unter dem Tideeinfluss des Holzhafens und der Billwerder Bucht.

Der Schierlings-Wasserfenchel kommt weltweit ausschließlich in der Tideelbe vor und gedeiht an Böschungen und im Schlick. In beiden Becken sind deshalb insgesamt 50 Inseln hergestellt worden, zwischen denen sich kleine Priele und Flachwasser-Wattbereiche befinden.

Die ersten 600 Pflanzungen hatten bereits im August 2020 stattgefunden, gefolgt von weiteren 500 im Mai 2021. Gearbeitet werden darf auf dem Naturschutzgelände ausschließlich in den Wintermonaten zwischen September und März. Aktuell blüht der Wasserfenchel und kann seine Samen somit direkt in das Becken abwerfen und verteilen. Mit den letzten 600 Pflanzungen im August 2021 geht das rund 11 Millionen Euro teure Projekt erfolgreich zu Ende. Über die Ausgleichspflanzungen als Bedingung für die Baggerarbeiten im Zusammenhang mit der Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe hatte das Oberverwaltungsgericht entschieden.
Senator Westhagemann und Jens Meier zeigten sich begeistert von den sichtlichen Erfolgen der Maßnahmen. „Jetzt folgt der Monitoring-Prozess. Wir werden in den kommenden Jahre schauen, wie sich das alles weiterentwickelt. Wir hoffen natürlich, dass es ein Erfolg wird. Und dann hat der Schierling-Wasserfenchel eine hervorragende Heimat gefunden.“, sagt Senator Westhagemann. Auch Projektleiterin Carmen Eggers blickt zufrieden und zuversichtlich auf die bevorstehenden 16 Jahre Monitoring der weiteren Entwicklung des neu aufgewerteten Naturschutzgebiets: „Es hat alles funktioniert!“

Insgesamt hatten 64 Expertinnen und Experten das Projekt begleitet, das in dieser Form bislang einmalig ist.

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und HPA-Chef Jens Meier (v.l.) pflanzten selbst zwei Setzlinge des Schierlings-Wasserfenchel ein.

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