Über 130 Teilnehmer diskutierten über die Positionierung und Perspektiven von Frankfurt (Oder) als deutsch-polnischer Logistikhub im intermodalen Verkehr zwischen West- und Osteuropa

17.12.2014 11:35 Hinterland

Welche Rolle kann der deutsch-polnische Wirtschaftsraum für die Seehäfen-Hinterland-Verkehre in Richtung Osteuropa einnehmen? Wie können die neuen Kapazitäten am KV-Terminal Frankfurt (Oder) für die Positionierung von Frankfurt (Oder) als Logistikhub im intermodalen Verkehr zwischen West- und Osteuropa genutzt werden? Welche Möglichkeiten haben regionale Logistiker an den Entwicklungen zu partizipieren?

Dies waren die Leitthemen des vom Investor Center Ostbrandenburg gemeinsam mit PCC Intermodal organisierten Logistiksymposium 2014 in Frankfurt (Oder). Eröffnet wurde die Veranstaltung gemeinsam von Dr. Martin Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder) und Dariusz Stefanski, Vorstandsvorsitzender der PCC Intermodal. Beide lobten den zügigen Ausbau am KV-Terminal Frankfurt (Oder) und richteten gleichzeitig den Blick in die Zukunft: Dr. Martin Wilke hob das enorme Potential des steigenden Transitaufkommens auf dem TEN-T Korridor hervor: „Wertschöpfung entsteht insbesondere durch die intermodale Kommissionierung, Konsolidierung und Distribution. Mit der Entwicklung von weiteren Flächen für das schienengebundene Logistikzentrum direkt am Terminal wollen wir genau diese Potentiale erschließen“. Für Stefanski, dessen Unternehmen sich bereits seit 2008 in Frankfurt (Oder) engagiert, war die Entscheidung, im Jahr 2012 Betreiber des Terminals Frankfurt (Oder) zu werden, genau richtig: „Frankfurt (Oder) is our natural choice for intermodal logistics between East and West. We want successful competition but on the same hand successful cooperation.“

In drei Themenblöcken und einer anschließenden Podiumsdiskussion stellten die Vortragenden Möglichkeiten vor, wie die Güterflüsse zwischen Ost und West verbessert werden können, wodurch Synergien im intermodalen Geschäft entstehen und welche Rolle Frankfurt (Oder) dabei spielen kann. Vertreter der internationalen Seehäfen von Hamburg und Rotterdam referierten über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im internationalen Containerverkehr.

In seiner Präsentation betonte Stefan Kunze, Leiter der Hafen Hamburg Marketing-Repräsentanz Deutschland-Ost, dass der Hamburger Hafen seine operativen Kapazitäten darauf einstellt, auch zukünftig der führende Hafen im Seehafen-Hinterlandverkehr mit Osteuropa zu bleiben.

In der Podiumsdiskussion am Nachmittag hob Marina Rimpo, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion bei Hafen Hamburg Marketing, hervor, dass die enge Zusammenarbeit zwischen der Seehafenverkehrs-wirtschaft und der Hinterland-Logistik ein Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg ist. Diese Zusammenarbeit wollen die beiden langfristigen Partner Hamburg und Brandenburg auch weiterhin fortführen.

Rund 117.000 TEU werden jährlich aus Brandenburg über den Hamburger Hafen im- und exportiert. Brandenburg ist über die Autobahn A24 sehr gut an Deutschlands größten Seehafen angebunden. Waren aus der Region werden außerdem per Binnenschiff über die Elbe, Spree und Havel in den Hamburger Hafen transportiert, der mit jährlich rund 10.000 Anläufen drittwichtigster Binnenhafen der Bundesrepublik ist. Der wichtigste Verkehrsträger im Container-Hinterlandverkehr des Hansehafens mit Brandenburg ist nachwievor der LKW. Doch inzwischen ist der Anteil der Transporte auf der Schiene fast gleich groß. Zusätzliches Potential für die Region bieten die Transitverkehre von und nach Polen und Osteuropa.

Am Nachmittag überzeugten sich die zahlreichen Gäste noch am Terminal für Kombinierten Verkehr von den neuen Umschlagsmöglichkeiten der Kranbahn.

Weitere Informationen zum Investitionsstandort Frankfurt (Oder) unter www.icob.de und zur Logistiksymposium 2014 unter www.icob.de/logsym2014

 

 

Stefan Kunze, Leiter des Dresdner Büros vom Hamburger Hafen Marketing, hob die Bedeutung von Hinterlandstandorten für die internationalen Seehäfen hervor