TIMOCOM Transportbarometer: Frachten-Boom auf der Zielgeraden

19.01.2021 00:00 Wirtschaft

Das TIMOCOM Transportbarometer, das mit den Frachteingaben aus 44 erfassten europäischen Ländern berechnet wird, weist 9 % mehr Frachteingaben als im vorherigen Quartal 2020 auf. Obwohl diese im Oktober (-4 %) und November (-28 %) gegenüber dem überaus starken September (+70 %) einbrachen, erholte sich die Branche im Dezember wieder deutlich. Die Frachteingaben stiegen, verglichen zum Vormonat, nochmal um 18 %. Dieses Wachstum ist besonders auffällig, denn der Dezember überstieg den November 2020 noch einmal mit fast 1,5 Millionen Frachten. Ein markanter Wert, da der letzte Monat des Jahres in der Regel schwächer ausgeprägt ist.

Vorjahreswerte trotz Corona überholt
Setzt man die Quartalszahlen ins Verhältnis zum Vorjahr, so ergibt dies trotz der Oktober- und November-Werte 53 % mehr Frachteingaben im letzten Vierteljahr 2020 als 2019. Wie bereits im September 2020 wurden beispielsweise auch im Oktober erneut die 10 Millionen Frachteingaben überschritten. Oktober, November und Dezember zeigen darüber hinaus die stärksten Vorjahres-Veränderungen des gesamten Jahres 2020 auf. In Zahlen ausgedrückt, stellt sich der Vorjahres-Quartalsvergleich zu 2019 wie folgt dar: Oktober 43 %, November 47 % und Dezember 76% mehr Frachtangebote als im Vergleichsquartal 2019.

Erholungseffekte trotz hoher Volatilität
Das Gesamtbild des TIMOCOM Transportbarometers zeigt für das vergangene Jahr eine hohe Volatilität gepaart mit teilweise erheblichen Erholungseffekten. Ein maßgeblicher Faktor hierfür sind die verschiedenen Lockdown-Phasen in Europa. Ein Beispiel dazu: Frachtangebote für Touren von Deutschland nach Frankreich nahmen im April um 84 % und im Mai um 67 % gegenüber 2019 ab. Nach der Lockerung der strengen Ausgangssperre Mitte Mai, schnellte im Juni die Nachfrage hoch und nahm sogar um 16 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Insgesamt hat die Anzahl an Frachteingaben 2020 um 8 % im Vergleich zu 2019 zugenommen – trotz der massiven Schwankungen aufgrund der Pandemie.


Auch Deutschland mit starkem Dezember
Der Trend für Deutschland zeigt sich den europaweiten Zahlen ähnlich. Im Binnenverkehr wurden von Oktober bis Dezember 2020 sogar 9 % mehr Frachteingaben als im vorherigen Quartal erzielt und 62 % mehr als in den Vergleichsmonaten Oktober bis Dezember 2019. Im Vormonatsvergleich stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: Oktober -8 %, November -38 % und Dezember eine Steigerung von 38 % gegenüber dem Vormonat. Für das Vergleichsquartal 2019 ergibt sich bei den innerdeutschen Frachten folgendes Bild: Oktober 53 %, November 47 % und Dezember gar eine Steigerung um 89 %. Der üblicherweise schwache Dezember überstieg sogar den stärksten Monat des Vorjahres (September 2019) in der Summe der Frachteingaben um knapp 1 %.


Einzelne Länder holen wieder auf
Die Pandemie hat sich auch in den einzelnen Länderrelationen des TIMOCOM Transportbarometers deutlich ausgewirkt. Übergreifend findet sich hier ebenfalls der Trend, dass der Dezember als sehr starker Monat das Jahr beendete. Besonders auffällig hierbei war beispielsweise der Import von Österreich nach Deutschland, der im letzten Quartal 2020 durchschnittlich ca. 175 % gegenüber dem letzten Quartal 2019 zunahm (Oktober 114 %, November 235 %, Dezember 175 %). Ein starkes Wachstum verzeichnete das Transportbarometer auch bei den Frachteingaben von Italien nach Deutschland (Oktober 58 %, November 128 %, Dezember 139 %). Ursächlich sind dabei vermutlich die drastischen Ereignisse, die in Italien im Zuge der ersten Corona-Welle stattfanden. In der zweiten Jahreshälfte kam der Handel zwischen Italien und Deutschland aber wieder in die Spur. Was im zweiten Quartal verloren ging, wurde im weiteren Jahresverlauf wieder aufgeholt.


Schlusslicht Rumänien
Weniger deutlich waren die Erholungstendenzen des letzten Quartals 2020 vor allem in Rumänien. Zwar stiegen die Frachtangebote, etwa von Deutschland nach Rumänien, im Dezember 2020, diese konnten den Negativtrend insgesamt aber nicht umkehren. Im Detail gab es im Oktober -40 %, im November: -42 %, im Dezember -10 % an Frachtangeboten gegenüber den Vorjahresmonaten. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Frachten von Polen nach Rumänien. Hier entwickelte sich der Dezember darüber hinaus gegen den Europa-Trend negativ (Oktober -35 %, November -15 %, Dezember -32 %).

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