Startschuss für Innovationscluster: Wasserstoff soll schwere Hafentechnik antreiben

05.05.2022 11:49 Umwelt

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) will gemeinsam mit Partnern die Dekarbonisierung von Umschlag- und Transportprozessen voranbringen. Clean Port & Logistics (CPL), ein Innovationscluster zur Erprobung wasserstoffbetriebener Geräte in der Hafenlogistik, soll dabei helfen.

Mit Clean Port & Logistics (CPL) hat die HHLA ein Cluster zur Erprobung wasserstoffbetriebener Geräte in der Hafenlogistik gegründet. Die Erreichung der Marktreife sowie die Integration in den Regelbetrieb im Hafen soll so unterstützt und beschleunigt werden. Um Emissionen im Hafenumschlag und in den assoziierten Logistikketten zu senken, fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr das Innovationscluster – das Clustermanagement wird dabei durch die HHLA übernommen.

Im CPL kommen Gerätehersteller sowie Hafen- und Logistikunternehmen mit wissenschaftlichen Partnern, Produzenten von erneuerbarem Wasserstoff, Softwareunternehmen und Betreibern bzw. Herstellern von Tankstellen zusammen. In überregionaler Zusammenarbeit wird erforscht und praktisch erprobt, wie Wasserstoff verlässlich zur Versorgung von Hafentechnik und -logistik eingesetzt werden kann. Dazu führt das Cluster Simulationen und Untersuchungen durch, erarbeitet Ausbildungs- und Schulungskonzepte. Als Zentrum der Aktivitäten entsteht ein Testcenter für wasserstoffbetriebene Geräte am HHLA Container Terminal Tollerort in Hamburg.

Das Cluster wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Der Hafenumschlag und die Schwergutlogistik werden ihren Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Lebensqualität in Ballungsräumen leisten. Das Stichwort lautet Dekarbonisierung der Logistik. Das kann auch mit Hilfe von Wasserstoff als Antriebsenergie gelingen. Deshalb freue ich mich, dass wir gemeinsam mit engagierten Partnern ein Cluster für die Erprobung dieses vielversprechenden neuen Energieträgers öffnen. CPL wird den Transformationsprozess zusätzlich beschleunigen.“

Das Cluster wird eine standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen und viele Häfen in ihren Bemühungen um mehr Klimaschutz unterstützen. Der Hamburger Senator Michael Westhagemann, Behörde für Wirtschaft und Innovation, erläutert die Bedeutung des Clusters exemplarisch für den Standort Hamburg: „Der Hafen ist ein Schwerpunkt unserer Wasserstoffstrategie, die als wichtige Säule auch die Anwendung von Wasserstoff, insbesondere bei der Intralogistik beinhaltet. Die HHLA wird in dem Projekt wertvolle und übergreifende Erfahrungen sammeln, wie der Treibstoff der Zukunft ganz konkret zur Erreichung der Hamburger Klimaziele beitragen kann.“

Johannes Daum, Bereichsleiter Wasserstoff, alternative Kraftstoffe und Brennstoffzelle bei der koordinierenden NOW GmbH: „Die NOW freut sich, das Innovationscluster CPL im Rahmen des Netzwerks e4ports zu begleiten. Durch unsere Netzwerkarbeit kennen wir bereits den dringenden Handlungsbedarf von Häfen in Bezug auf die Energiewende, aber auch das große Engagement, mit dem die Hafen-akteure dieses Ziel verfolgen. Mit dem CPL heben wir die konkrete Anwendung von Wasserstoff in der Hafenlogistik auf ein neues Level.

Im Rahmen von CPL hat die HHLA bereits die erste Absichtserklärung über eine Lieferung von wasserstoffbetriebenen Leercontainerstaplern und Terminalzugmaschinen mit Hyster Yale Group, Inc. vereinbart, einem führenden Entwickler und Hersteller von Umschlaggeräten. Die Geräte werden mit Brennstoffzellen von Nuvera betrieben. Die Auslieferung der Terminalzugmaschine ist bereits für Ende 2022 geplant, der Leercontainerstapler soll Anfang 2023 folgen.

Startschuss für Innovationscluster: Wasserstoff soll schwere Hafentechnik antreiben

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