Staatengemeinschaft muss Klimaschutz-Strategie für die Seeschifffahrt entwickeln

23.11.2017 14:00 Wirtschaft

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt das Bekenntnis der EU-Mitgliedstaaten zur weltweiten Klimaschutz-Strategie der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO).

VDR-Präsident Alfred Hartmann: „Unsere Schiffe sind auf allen Weltmeeren unterwegs, deshalb ist eine globale Lösung zur Senkung von CO2-Emissionen der einzig richtige Weg. Die deutschen Reeder bekennen sich klar zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf unter 2°C zu begrenzen. Durch ökonomisches Fahren und moderne Technologien haben wir unsere Emissionen in den letzten Jahren massiv reduziert. Jetzt müssen die IMO-Mitgliedstaaten am Verhandlungstisch eine ebenso wirksame wie realistische Klimaschutz-Strategie für die Seeschifffahrt insgesamt entwickeln und durchsetzen.“

EU-Parlament, Ministerrat und die estnische Ratspräsidentschaft haben sich jetzt darauf geeinigt, die Seeschifffahrt nicht in das europäische Emissionshandelssystem (ETS) aufzunehmen, sondern auf die weltweite Klimaschutz-Strategie durch die IMO zu setzen.

„Ein regionales System nur für EU-Gewässer hätte nicht nur Wettbewerbsnachteile für die hiesige maritime Wirtschaft bedeutet, sondern eine globale Lösung ernsthaft gefährdet. Treibhausgase machen nicht an Grenzen halt, deshalb müssen alle Staaten gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Hartmann.

Den ersten Meilenstein ihrer globalen Klimastrategie hatte die IMO bereits im Herbst 2016 beschlossen. Danach werden ab 2019 die CO2-Emissionsdaten aller Seeschiffe weltweit über die Flaggenstaaten gesammelt und bei der IMO ausgewertet. Die Datensammlung soll Grundlage für die Reduktionsziele der IMO werden.

Bereits heute ist das Seeschiff das effizienteste Verkehrsmittel. Um einen Container über einen Kilometer zu transportieren, stößt ein LKW rund 14-mal so viel CO2 aus wie ein modernes Frachtschiff.  Neubauten müssen verbindliche Effizienzstandards erfüllen, wie sie vom Grundsatz her auch für Autos und Elektrogeräte gelten. Der Energy Efficiency Design Index (EEDI) wird schrittweise verschärft, sodass Neubauten ab 2025 30 % effizienter sein müssen als die gegenwärtige Welthandelsflotte. Mit einem Durchschnittsalter von zehn Jahren (Weltflotte: 14 Jahre) betreiben deutsche Reedereien eine der modernsten Handelsflotten der Welt. Mehr Informationen: http://www.reederverband.de/klima

Deutsche Reeder begrüßen Bekenntnis der EU für globale Regulierung

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Christof Schwaner
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