SMM DIGITAL: Erfolgreiche digitale Premiere der Weltleitmesse für die maritime Industrie

08.02.2021 12:07 Wirtschaft

Aufgrund der Corona-Pandemie ging die SMM als Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in diesem Jahr erstmalig als rein digitale Konferenz an den Start – und das mit großem Erfolg. Über vier Tage zog die SMM DIGITAL die Teilnehmer mit zwei Streams, 60 Stunden Programm und mehr als 160 Referentinnen und Referenten in ihren Bann. Das Leitmotiv „driving the maritime transition“ bestimmte das vielfältige Konferenzprogramm: Neben einem Austausch zur aktuellen Corona-Krise bestimmten die übergeordneten Themen Digitalisierung und Umweltschutz die Panels, Sessions und Interviews. Außerdem warfen die hochkarätigen Branchenvertreter einen Blick in die Zukunft der maritimen Industrie.
 
Es waren vier intensive Tage: 60 Stunden Programm mit mehr als 160 internationalen Referentinnen und Referenten sowie zahlreiche Highlights – die SMM ist auch als digitale Konferenz ihrer Rolle als Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft gerecht geworden. Gastgeber Bernd Aufderheide, Präsident und CEO der Hamburg Messe und Congress, zeigte sich erfreut: „Wir sind begeistert von der großen Resonanz auf die erstmals komplett ins Internet übertragene SMM. Das attraktive Paket, das wir unter Corona-Bedingungen für die maritime Community geschnürt haben, wurde von den Teilnehmern hervorragend angenommen. Natürlich ersetzen digitale Angebote nicht die physischen Veranstaltungen und den persönlichen Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern, sie können jedoch in der Zukunft eine sinnvolle Ergänzung darstellen.“ Mit der SMM DIGITAL habe man viele Erfahrungen im digitalen Raum gesammelt, die künftige reguläre Veranstaltungen auf dem Hamburger Messegelände bereichern können.
 
Zu Beginn der SMM DIGITAL hatte die Schirmherrin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, in einer Videobotschaft der Branche Mut gemacht: „Gerade in der Krise gilt es den Blick nach vorne zu richten, sich auf eigene Stärken zu besinnen und Innovationen voranzutreiben. Genau dafür steht die SMM als maritime Weltleitmesse – digital wie analog.“ Der Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation IMO, Kitack Lim, meldete sich aus London zu Wort. Er berichtete von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die maritime Wirtschaft und hob die Anstrengungen der Schifffahrt für den Klimaschutz hervor. Sein Appell: „Jetzt ist die Zeit für die maritime Energiewende.“ Gefragt sei mehr internationale Kooperation für ein „nachhaltigeres Morgen“. Die SMM DIGITAL würdigte Lim als „exzellente Gelegenheit, Ideen für eine nachhaltige maritime Zukunft zu diskutieren“.
 
Und genau das tat die maritime Community: Mehr als 7.000 Zuschauer aus 80 Ländern verfolgten das Programm online. Um die Inhalte auch Interessenten aus anderen Zeitzonen zugänglich zu machen, wurden die beiden Streams mit allen Panels, Sessions und Interviews nachts noch einmal wiederholt. „Wir freuen uns, dass das Programm der SMM DIGITAL so gut angenommen wurde, wir haben viel Lob auf allen Kanälen erhalten. Positiv ist auch, dass über die digitalen Angebote mehr Teilnehmer bei den Fachkonferenzen dabei waren als bei vorherigen Auflagen der SMM. Die Anstrengungen des Teams der letzten Monate haben sich damit mehr als bezahlt gemacht – ein tolles Ergebnis“, resümiert Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress. Dass das Angebot kostenlos war, sei ein Beitrag, um der Branche gerade in diesen schwierigen Zeiten den besonders wichtigen Know-how-Transfer zu ermöglichen.
 
Hochkarätig besetzte Panels
Klimaschutz war eines der bestimmenden Themen in mehreren Konferenzen – natürlich auch beim global maritime environment congress (gmec). IMO-Umweltexperte Roel Hoenders skizzierte den Fahrplan der Branche zur Dekarbonisierung. Es bedürfe enormer technologischer Fortschritte, um das Ziel für 2050 zu erreichen, sagt Georgios Plevrakis, Director Global Sustainability bei der US-Klassifikationsgesellschaft ABS.
Erstmalig gab es auf der SMM auch eine Plattform für den Austausch zwischen NGOs und internationaler Schifffahrt. Hier trafen Vertreter von Fridays For Future (FFF) und NABU auf Verantwortliche der Weltreederorganisation BIMCO, der Container-Reederei MSC und des deutschen Verbands für Maschinen und Anlagenbau VDMA. FFF-Aktivist Arnaud Boehmann forderte die maritime Wirtschaft und die Politik auf, mehr für den Umweltschutz zu tun. BIMCO-Vize-Generalsekretär Lars Robert Pedersen verwies darauf, dass die Schifffahrt die einzige Branche sei, die sich – über die IMO – selbst ambitionierte Klimaziele gesetzt habe. Alles in allem wurde deutlich, dass die Akteure aus Reedereien, Werften und Zulieferunternehmen an einem Strang ziehen müssen, um das Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt zu erreichen – und dass sie auch der Unterstützung der Politik bedürfen, etwa wenn es um die Erforschung alternativer Brennstoffe geht. Bud Darr, Executive Vice President von MSC, signalisierte, dass seine Reederei „so schnell wie möglich“ klimaneutral werden wolle. Doch es fehle schlicht an geeigneten Brennstoffen. Hier seien die großen Treibstoffproduzenten in der Pflicht. Er warnte: „Uns muss klar sein, dass es nicht eine strahlende Brennstoff-Lösung geben wird. Aber wir brauchen diverse Optionen, die wir wie Puzzlesteine kombinieren können“, so Darr.
 
Als weiterer roter Faden zog sich das Thema Digitalisierung durch die SMM DIGITAL. Was können smarte Technologien leisten, um die Effizienz von Flotten zu steigern und die Lieferketten zu optimieren? Wie realistisch sind autonom fahrende Schiffe? Experten wie Pierre Guillemin, Vice President Technology bei Wärtsilä Voyage, gaben auf dem Maritime Future Summit (MFS) faszinierende Einblicke in die neuen Möglichkeiten, die der Einsatz künstlicher Intelligenz eröffnet.
 
Abwechslungsreiches Programm im Open Stream
Parallel zu den Konferenzen – neben gmec und MFS der Offshore Dialogue, die Sicherheitskonferenz MS&D und das Tradewinds Shipowners Forum – gab es auch im „Open Stream“ ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm. Zu den Höhepunkten zählte die Verleihung der Auszeichnung „Personality of the Year“ durch das internationale maritime Frauen-Netzwerk WISTA. Den Preis in diesem Jahr erhielt Anke Wiebel, Leiterin der Seemannsmission „Duckdalben“.
Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Prof. Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut für Polar-und Meeresforschung. Der Koordinator der MOSAiC-Expedition berichtete aus erster Hand über die größte Arktisexpedition aller Zeiten.
Einen Vorgeschmack auf die Marine Interiors Cruise & Ferry Global Expo im September lieferte Tal Danai, CEO von Artlink. Er diskutierte mit seinen Gästen über nachhaltige Reiseerlebnisse und appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Kunden: „Wir können wählen, wann, wo und wie wir reisen. Es ist eine wichtige Erkenntnis, dass menschliche Bindungen und der Austausch von Ideen nicht gestoppt werden können – auch nicht durch eine weltweite Pandemie.“
 
Moderiert wurde die SMM DIGITAL von Carmen Hentschel und David Patrician, die gut gelaunt durch das Programm führten. Der Hamburger Shanty-Chor Albers Ahoi sorgte für gute Stimmung zwischen den Fachbeiträgen.
 
Intensive Kommunikation
Zahlreiche Konferenz-Zuschauer nutzten die Chance, den Panellisten per digitaler Q&A-Funktion Fragen zu stellen. Zusätzlich konnte sich die maritime Community über eine Chatfunktion austauschen und im Rahmen des virtuellen Networking-Events MariMatch@SMM künftige Geschäfts- und Forschungspartner kennenlernen und ihr eigenes maritimes Netzwerk erweitern. „Die Kommunikationsangebote wurden sehr gut genutzt, wir haben damit eine Menge Konnektivität und Interaktion zwischen den Teilnehmern erreicht“, sagt Geschäftsbereichsleiter Claus Ulrich Selbach von der Hamburg Messe und Congress.
 
Ein positives Fazit zog auch Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV GL – Maritime: „Ich möchte dem SMM-Team ausdrücklich dazu gratulieren, dass es gelungen ist, die Weltleitmesse in ein erfolgreiches digitales Event umzuwandeln.“ Die nächste SMM werde aber wohl hoffentlich wieder live und „mit echten Menschen“ in Hamburg stattfinden können, so Messe-Chef Bernd Aufderheide. Die maritime Community hat den Starttermin 6. September 2022 jedenfalls bereits fest im Blick.
 

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