SMM 2020: Safe und Smart

03.03.2020 14:04 Wirtschaft

Auf der maritimen Weltleitmesse SMM zeigen vom 8. bis 11. September 2020 zahlreiche Aussteller ihre sicherheitsrelevanten Innovationen. Außerdem diskutieren internationale Experten über verteidigungspolitische Herausforderungen, technologische Entwicklungen und Cybersecurity. Den passenden Rahmen dafür bildet die MS&D, internationale Konferenz für maritime Sicherheit und Verteidigung.

Spezielle Werkstoffe, ausgeklügelte Ortungstechnik, effiziente Kampf- und Waffensysteme: Marineschiffbau ist komplex und setzt ein hohes Maß an Know-how voraus. Um die heimische Industrie zu stärken, hat die deutsche Bundesregierung den Marine-Überwasserschiffbau und die elektronische Kampfführung (EloKa) jüngst zur Schlüsseltechnologie erklärt. „Wir wollen industrielle Kernfähigkeiten und strategisch relevante Entwicklungskapazitäten in Deutschland wie auch in der EU erhalten und fördern“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Deutsche, europäische und internationale Marinezulieferer und Werften finden auf der SMM in Hamburg die ideale Plattform, um sich zu präsentieren. Von der Piratenabwehr über den Schutz von Häfen und Seewegen bis zur Cybersecurity: Die sicherheitsrelevanten Innovationen der Aussteller können Fachbesucher sowie Delegationen von Marinen und Küstenwachen auf der SMM 2020 unter anderem entlang der Security & Defense Route erleben.

Die 29. Ausgabe der Weltleitmesse steht ganz im Zeichen des Wandels, der sich in der maritimen Industrie vollzieht. „Unser Leitmotiv ‚SMM 2020 – Driving the maritime transition‘ umfasst vier Segmente: Digitales, Umwelt, Energie und Sicherheit. Die ‚Security Transition‘ legt den Schwerpunkt auf maritime Sicherheits- und Verteidigungstechnologien. Völlig neue Möglichkeiten für die Branche ergeben sich auf diesem Feld beispielsweise durch die Nutzung künstlicher Intelligenz und den Einsatz autonomer Systeme“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress GmbH. Wie die konkrete Umsetzung aussehen kann, erfahren Besucher der SMM an den zahlreichen Ausstellungsständen sowie in Einzelgesprächen mit Fachexperten.
 
Fortschrittlicher Marine-Markt
Effizienter, schneller, weniger Personal an Bord: US-Präsident Donald Trump hat allein für das Haushaltsjahr 2021 ein Budget von rund 207 Milliarden Dollar für den Ausbau und die Modernisierung der US-Flotte bewilligt. Ein Teil davon steht für die unbemannte Überwassertechnologie zur Verfügung. Geplant ist der Bau von insgesamt 17 autonomen Kampfschiffen. Mit dem bereits 2016 fertiggestellten Drohnen-Marineschiff ‚Sea Hunter‘ sind die Amerikaner weltweit Vorreiter auf diesem Gebiet. Das Roboterschiff hat zwei große Vorteile: Da es ohne Crew auskommt, werden an Bord keine Menschenleben gefährdet. Und es ist deutlich günstiger im Betrieb als ein konventioneller Zerstörer. Mittels autonomer Lösungen kostet ein Einsatztag laut der amerikanischen Forschungseinheit DARPA statt 700.000 USD etwa 20.000 USD. „Die Regierung ist sich einig, dass unsere Marine wachsen muss – insbesondere im Segment der unbemannten Kampfschiffe. Damit gehen aber auch schwierige technische und politische Fragen einher. Darauf gilt es noch die richtigen Antworten zu finden“, sagt der US-Admiral Michael Gilday, Chief of Naval Operations.

Die australische Royal Navy nutzt ebenfalls neue Technologien, um Betriebs- und Personalkosten zu reduzieren: An Bord der Fregatte ‚HMAS Parramatta‘ wurden während eines Einsatzes erstmals Ersatzteile mit 3D-Druck gefertigt. „Wir waren in der Lage, fehlerhafte Teile zu replizieren und so die volle Funktion der Maschinen wiederherzustellen. Das ist ein großer Erfolg für das Team", sagt Nathan Little, erfahrener Marinesoldat und Electronic Communications Manager bei der Royal Australian Navy. Das Thema 3D-Druck wird auch auf der SMM eine dominierende Rolle einnehmen: „Wir geben dieser spannenden Technologie mit der ‚Maritime 3D-Printing Show Area‘ erneut eine eigene Bühne. Um dem großen Interesse im Markt gerecht zu werden, haben wir die Fläche im Vergleich zu 2018 verdoppelt“, sagt Carin Steinbach, stellvertretende Projektleiterin der SMM.
 
Digitale Bedrohung
Je fortgeschrittener die Digitalisierung und je vernetzter die Flotte, desto größer die Gefahr durch Cyberattacken – nicht nur für Marineschiffe. „Wenn es um Cybersecurity geht, sind wir nur so gut geschützt wie das schwächste Glied", sagte Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Digitales Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2020. Dass die Abwehr von Cyber-Gefahren an Bord von essenzieller Bedeutung ist, wissen auch die Führungskräfte in der Schifffahrt. Für 83 Prozent von ihnen ist Cybersecurity nach wie vor ein ‚wichtiges‘ oder gar ‚sehr wichtiges‘ Thema. Das ist das Ergebnis des aktuellen SMM Maritime Industry Report (CLICK).
 
Fachkonferenz für Sicherheitsfragen
Wie können sich Reeder am besten für die digitale Bedrohung wappnen? Anti-Viren-Systeme, Rund-um-die-Uhr-Schutz durch IT-Experten, wirksame Maßnahmen gegen Systemmanipulationen: Die internationale Konferenz für maritime Sicherheit und Verteidigung, MS&D, liefert dazu am 10. und 11. September 2020 im Rahmen der SMM ganz konkrete Lösungen. Renommierte Referenten aus Wissenschaft, Verteidigungsorganisationen, Marineindustrie und hochrangige Marinevertreter werden sich zu diesem und zu anderen sicherheitsrelevanten Themen austauschen. Wie die 6. US-Flotte zur Stabilisierung der Lage im östlichen Mittelmeer und im Schwarzen Meer beiträgt, ist das Thema von Lisa Franchetti. Die Vizeadmiralin ist Kommandeurin einer der mächtigsten Marineverbände der Welt. Ihre Konferenzteilnahme zeigt das inzwischen erreichte internationale Renommee der MS&D.

Möglichkeiten, die das European Defence Industrial Development Programme (EDIDP) bietet, loten Carsten Stawitzki, Vizeadmiral der Deutschen Marine und Abteilungsleiter Ausrüstung im Bundesministerium der Verteidigung, und Dr. Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), aus. Außerdem im Fokus: die Auswirkungen des Klimawandels insbesondere auf die Küstenregionen und die Verschiebung der geostrategischen Kräfteverhältnisse – etwa durch die zunehmende Dominanz Chinas in Asien und im Pazifikraum.
 
„Wir freuen uns, dass erneut viele hochrangige Marinevertreter bei der MS&D dabei sein werden – darunter etwa Vizeadmiral Andreas Krause, Inspekteur der deutschen Marine. Er wird zum Auftakt der MS&D eine Einschätzung zur maritimen Sicherheit weltweit geben und künftige Herausforderungen skizzieren“, sagt Jan Wiedemann, Konferenz-Chairman und Herausgeber von NAVAL FORCES. Das Fachmagazin ist erneut Konferenzpartner der MS&D, die am Donnerstag, den 10. und Freitag, 11. September 2020 in den Hamburger Messehallen stattfindet. Weitere Informationen zum Programm unter https://www.smm-hamburg.com/programm/msd/
 
 
Über die SMM
Die SMM ist die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft und findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress GmbH statt. Vom 8. bis 11. September 2020 werden mehr als 2.200 Aussteller und rund 50.000 Besucher in der Hansestadt erwartet. Die SMM bildet auf über 90.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die gesamte Wertschöpfungskette der Branche ab. Vor Ort treffen sich Entscheider, Experten und Multiplikatoren aus allen Teilen der Welt. Die SMM ist damit die Plattform für Innovationen in der maritimen Branche.
 

Sicherheitsrelevante Innovationen bei Weltleitmesse SSM

Pressekontakt

Messe Hamburg
Nora Hirschfeld
Tel: +49 40 3569 2445
E-mail: nora.hirschfeld@hamburg-messe.de