Sanierung der Kaimauern in der Hamburger Speicherstadt

14.06.2022 08:45 Wirtschaft

Die umfangreichen Sanierungsarbeiten an den rund 2.600 Meter Kaimauern der Inneren Speicherstadt gehen in eine nächste Phase. Als Bauherr hat der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) der Hamburger Finanzbehörde die ReGe Hamburg mit der Realisierung der Maßnahmen beauftragt. Im Rahmen des Sanierungsprojekts sind dabei umfangreiche Bauarbeiten notwendig. Neben der Rückverankerung der Kaimauern muss der Boden im Fleet in der Tiefe stabilisiert und das Fleetniveau um bis zu einen Meter angehoben werden.

Parallel zu den Maßnahmen in der Inneren Speicherstadt werden die rund 1.650 Meter öffentlicher Kaimauern am Südufer des Zollkanals saniert. Am Speicher P stehen die Arbeiten an der rund 170 Meter langen Kaimauer aus dem Jahr 1888 kurz vor dem Ende. Insgesamt wurden in diesem Bereich bereits über 100 Schrägpfähle und rund 600 Tonnen Stahlspundbohlen eingebracht. Die Montage der rund 60 vorgefertigten Mauerwerksschalen steht kurz vor dem Abschluss.

Die Planungen der nächsten Sanierungsabschnitte am Zollkanal haben begonnen. Am Kehrwiederplatz starten bereits die Bauvorbereitungen. Hier müssen zunächst umfangreiche Kampfmittelsondierungen erfolgen, bevor mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden kann. Auch hier stellt die Verfügbarkeit der Baumaterialien, insbesondere der hunderten Tonnen Stahlspundbohlen, das Projekt vor enorme Herausforderungen, da die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine und die weiterhin gestörten Lieferketten infolge von Corona erhebliche Auswirkungen zeigen.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit dem technisch sehr anspruchsvollen Sanierungsprojekt machen wir die Speicherstadt zukunftsfähig und sorgen dafür, dass der historische Lagerhauskomplex auch für kommende Generationen erhalten bleibt. Die wichtigen Erkenntnisse aus der innovativen Pilotmaßnahme schaffen die Grundlage für eine denkmalgerechte und materialerhaltende Sanierung des Welterbes Speicherstadt. Uns ist in allen beteiligten Stellen klar, dass wir insgesamt beim Thema Kaimauern noch viele dicke Brocken und Hindernisse vor uns haben – gerade in der aktuell angespannten Situation mit Lieferengpässen, Auftragnehmermangel und überhitzter Lage im Bausektor. Schritt für Schritt werden wir diese Herausforderungen gemeinsam meistern – mit Geduld und langem Atem.“

Hintergrund
Innovative Verfahren zur Bodenstabilisierung

Für die Bodenstabilisierung werden im Rahmen der Maßnahme grundsätzlich zwei innovative Verfahren erprobt: Während bei der einen Variante der Boden im Fleet verbleibt und durch Einbringen von Zement verfestigt wird, erfolgt bei der zweiten Variante ein Austausch der weichen Böden durch stabileres Material. Zur Klärung der Vor- und Nachteile der Varianten wurde daher im Jahr 2020 eine Pilotmaßnahme im Bereich Kleines Fleet gestartet, bei der beide Verfahren zum Einsatz kommen. Bis Ende dieses Jahres werden die umfangreichen Maßnahmen abgeschlossen, anschließend ausgewertet und entschieden, wo diese Varianten für die Sanierung der folgenden großen Bauabschnitte zur Anwendung kommen können.

Weitere Informationen zur technisch anspruchsvollen Sanierung der Kaimauern
Link: https://immobilien-lig.hamburg.de/kaimauersanierung-in-hamburg/

Vor der Sanierung entsprachen die Kaimauern stellenweise nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen

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