Nördliche Seeroute auch für den Hamburger Hafen von Interesse

18.04.2019 10:53 Wirtschaft

Für das russische Staatsunternehmen Rosatom bietet die insgesamt rund 4.800 Kilometer lange Nördliche Seeroute (NSR) ein enormes Potenzial für den Schiffsverkehr und den Transport von Gütern. So wurden im Jahr 2018 nach Auskunft von Rosatom rund 20,2 Millionen Tonnen Güter auf dem arktischen Seeweg transportiert. Die ganzjährige Schiffbarkeit entlang der NSR soll nach Vorstellung der russischen Entwicklungsbehörde bis 2030 erreicht werden. Dann könnte auch containerisierte Fracht und Massengut auf der NSR zum Beispiel von China und Russland die kürzere Route nach Hamburg nehmen. Erste Testtransporte verliefen erfolgreich. Die russische Seite rechnet bereits bis 2024 mit einer Steigerung der transportierten Güter auf 92,6 Millionen Tonnen.

Im Rahmen des Deutsch-Russischen Logistikworkshop in Moskau, auf der sich Hafen Hamburg Marketing (HHM) gemeinsam mit Unternehmen der Logistik- und Verkehrswirtschaft präsentierte, wurde zwischen der Unternehmensgruppe Rosatom, vertreten durch Kirill Komarov, Direktor der Atomic Energy Power Corporation, und Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V., ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Beide Seiten wollen die Zusammenarbeit zwischen den Häfen entlang der NSR und den Häfen der Metropolregion Hamburg stärken und ausbauen.

In der Vereinbarung verständigten sich die Partner auf einen intensiveren Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie die gemeinsame Konzipierung und Implementierung von internationalen Kooperationsprojekten. Auch die weitere Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Transportangeboten zwischen Nordeuropa und Russland unter Einbeziehung von China ist Bestandteil des MoU.

„Wir werden gemeinsam mit unserem Partner Rosatom prüfen, welche Entwicklungsmöglichkeiten die Nördliche Seeroute für die Häfen entlang der NSR sowie für die nordeuropäische Wirtschaft und den Schiffsverkehr des Hamburger Hafens bietet. Für die auf russischer Seite geförderten Rohstoffe und produziertes LNG ist der Hamburger Hafen als größter deutscher Universalhafen und Hamburgs Partnerhafen Brunsbüttel an der Elbmündung ein idealer Umschlag- und Lagerplatz“, sagt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Für Rosatom ist Hafen Hamburg Marketing der richtige Partner, um durch eine konstruktive Zusammenarbeit die Regionen entlang der NSR mit dem größten deutschen Seehafen zu verbinden. Hamburgs Hafen-Repräsentantin, Natalia Kapkajewa, ergänzt: „Handel und Schifffahrt verbinden Hamburg und Russland schon seit der Hanse. Die an Rohstoffen reichen Regionen Polar Ural, Yamal und Krasnojarsk werden sich durch einen leistungsfähigen Anschluss an die internationale Schifffahrt gut entwickeln. Unsere vielfältigen Kontakte und Verbindungen auf deutscher und russischer Seite werden dazu einen positiven Beitrag leisten“.

An der Schnittstelle zu den weltweiten Überseeverkehren übernimmt Hamburg heute bereits die Position eines zentralen Hubs für die Ostseeregion und ist für die Aufnahme von Verbindungen zu Verkehrsregionen entlang der NSR verkehrsgeografisch in Nordeuropa bestens positioniert.
 

Nördliche Seeroute auch für den Hamburger Hafen von Interesse

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