Mehr Power für Schwergutverladungen – 600-Tonnen-Kran im Hamburger Hafen stationiert

14.05.2018 11:53 Wirtschaft

Der Hamburger Hafen bietet seit Anfang des Jahres ein optimiertes Leistungsportfolio in Sachen Schwergutumschlag an. Mit 600 Tonnen ist „Enak“ der stärkste Bergungs- und Schwimmkran in Deutschland. Bisher war das Kraftpaket in Bremerhaven stationiert. Der neue Eigentümer Lührs Schifffahrt GmbH & Co. KG hat den Schwimmkran nach dem Erwerb von der Bugsier Reederei nach Hamburg verlegt.

Als Universalhafen bietet Hamburg eine breite Dienstleistungspalette für den wasserseitigen Hafenumschlag an. Dazu gehört neben dem Container- und Massengutumschlag natürlich auch der konventionelle Stückgutumschlag. Er macht mit einem Volumen von 1,4 Mio. Tonnen zwar nicht mal 1,5 Prozent am Gesamtumschlagvolumen aus, ist wegen seiner Wertschöpfungstiefe und positiven Beschäftigungseffekte aber ein wichtiger Bestandteil im Landungsmix des Hamburger Hafens.

Mehrere spezialisierte Multipurpose-Umschlaganlagen wie Wallmann & Co., C. Steinweg (Süd-West Terminal), Rhenus Midgard oder Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft sind auf das Handling von Projektladung, Schwergut und überdimensionierter Ladung ausgerichtet. Besonders schwere Stückguter werden zumeist mithilfe bordeigener Kräne oder der landseitigen Krankapazitäten (bis max. 400 Tonnen) bewegt. Zudem stehen in Hamburg die beiden Schwimmkräne HHLA III (bis max. 100 Tonnen) und HHLA IV (bis max. 200 Tonnen) zur Verfügung, die im Tandembetrieb 300 Tonnen heben können. Mit dem „Enak“ ist nun eine noch stärkere Option mit einer Tragfähigkeit von bis zu 600 Tonnen hinzugekommen.

Der Schwimmkran war in der Vergangenheit schon häufiger zu Gast in Hamburg, wenn besonders schwere Stückgüter verladen werden mussten. Aufgrund seiner vorherigen Lage in Bremerhaven war der Aufwand aber jedes Mal groß, um ihn an die Elbe zu holen, sodass Ladung immer wieder an Hamburg vorbei über andere Häfen geroutet wurde. „Mit der Stationierung von ‚Enak‘ in Hamburg bieten sich für Verlader, Projektspediteure und Schwergutreedereien ganz neue Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafen als Umschlagplatz für ihre Projektladung zu nutzen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Ein Beispiel ist der Technologiekonzern Siemens. Für das Unternehmen ist Hamburg mit seinen spezialisierten Umschlaganlagen der wichtigste Hafen der Nordrange, wenn es um die Verladung von Energieanlagen wie beispielsweise Gasturbinen aus Berlin oder Transformatoren aus Nürnberg geht. Die größten Transformatoren haben ein Stückgewicht von 550 Tonnen, die mit den bisherigen Krankapazitäten in Hamburg nicht bewegt werden konnten. Mit „Enak“ besteht nun die Option, diese Groß-Transformatoren und auch andere Schwergutladung über Hamburg zu verladen.

Der 1967 gebaute und 1993 technisch nachgerüstete, DNV GL-klassifizierte Kran ist 55 Meter lang und 25 Meter breit. Er fährt unter deutscher Flagge und hat in Hamburg im Ellerholzhafen seinen Liegeplatz. Kürzlich kam das Kraftpaket bei einer spektakulären Bergung zum Einsatz: Nachdem im März eine Fußgängerbrücke vor dem Musical-Theater von „König der Löwen“ in die Elbe abgesackt war, hat der „Enak“ die Zugangsbrücke gehoben und zur Reparatur abtransportiert.
Weitere Informationen und technische Details des „Enak“ unter www.luehrs-schifffahrt.de/Schwimmkran_Enak.html
 
Hafen Hamburg auf der Breakbulk Europe 2018
Vom 29. bis 31. Mai findet in Bremen die Weltleitmesse für Projektladung und Stückgut statt. Als Universalhafen und Deutschlands größter Seehafen ist Hamburg natürlich mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten. In Halle 5, Stand 1109 präsentieren zehn Unternehmen aus Hamburg und der Metropolregion ihr Leistungsportpolio rund um die Projektlogistik: Die Hafen- und Terminalbetreiber HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, Seehafen Kiel, Lübecker Hafen-Gesellschaft und Brunsbüttel Ports, die Reedereien Hamburg Süd und ONE Ocean Network Express sowie die Transport- und Logistikdienstleister Alfons Köster, SACO Shipping, TCO Transcargo und Breeze Group.
Weitere Informationen unter www.breakbulk.com/events/breakbulk-europe-2018
 

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