Knapp eine viertel Milliarde Euro in Modernisierung der Zugbildungsanlage in Maschen investiert

07.07.2014 13:57

Mit einem Festakt wurde heute der Abschluss der umfassenden Modernisierungsarbeiten in der Zugbildungsanlage Maschen gefeiert. Über 230 Millionen Euro – vor allem aus Mitteln des Bundes – flossen seit 2009 in Europas größte Anlage dieser Art vor den Toren Hamburgs.

Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, gaben das Signal für eine Waggonfahrt über den Ablaufberg in die komplett erneuerten Gleisanlagen.

Dr. Rüdiger Grube: „Wir freuen uns, am heutigen 37. Geburtstag der Zugbildungsanlage Maschen die Fertigstellung der Modernisierung feiern zu können. In fünf Jahren wurde bei laufendem Betrieb Großes geleistet. Die Investition ist für die norddeutschen Seehäfen und deren Schienenanbindung gut angelegtes Geld. Schon heute werden hier werktäglich bis zu 150 ankommende und abfahrende Güterzüge behandelt – Tendenz steigend.“

Enak Ferlemann: „Die Zugbildungsanlage in Maschen ist seit 1977 das Bindeglied zwischen der Schiene und dem Tor zur Welt, dem Hamburger Hafen. Die jetzt abgeschlossenen Modernisierungen sorgen dafür, dass die Anlage den wachsenden Anforderungen der Zukunft und ihrer Rolle als zentrale Drehscheibe für den Schienengüterverkehr in Norden weiter gerecht wird.“

Kern der Modernisierung war die Erneuerung der gesamten Infrastruktur mit mehr als 120 Kilometern Gleisen. Dabei wurden fast 200.000 Kubikmeter Schotter bewegt sowie 230 Weichen, 98 Gleisbremsen und 88 Förderanlagen für Güterwagen modernisiert. Außerdem erhielten die Steuerungssysteme für den Rangierbetrieb in Nord-Süd- sowie in Süd-Nord-Richtung komplett neue Technik und eine 60.000 Meter lange Kabeltrasse. Die Geschwindigkeit in die Einfahrgruppen beider Systeme wurde von 40 auf 60 Stundenkilometer erhöht. Die maximale Rangierleistung je System beträgt knapp 4.000 Wagen pro Tag.

Die Zugbildungsanlage Maschen erstreckt sich südlich von Hamburg auf einem sieben Kilometer langen und 700 Meter breiten Areal. Neben der Funktion als internationales Gateway nach Skandinavien mit direkten Verbindungen nach Dänemark und Schweden sowie die Sammlung und Verteilung von Einzelwagen im Bereich Lüneburg, Hamburg und Schleswig-Holstein hat die Anlage eine Schlüsselfunktion für die Hinterlandanbindung der großen Nordseehäfen Bremerhaven und Hamburg sowie des Ostseehafens Lübeck.

Daten zur Erneuerung der Zugbildungsanlage Maschen:

Größe: 7.000 Meter lang, 700 Meter breit
Bauzeit: 2009 - 2014
Investition: ca. 230 Millionen Euro (Bund, Bahn)

Erneuerung der gesamten Infrastruktur:

- ca. 200.000 Schwellen
- mehr als 120 Kilometer Gleis für 33 Einfahr- und 88 Richtungsgleise
- ca. 200.000 Kubikmeter Schotter
- 60.000 Meter Kabeltrassen
- 230 Weichen
- 98 Gleisbremsen (2 Berg-, 8 Tal- und 88 Richtungsgleisbremsen)
- 88 Förderanlagen für Güterwagen

Modernisierung Technik:

- Ablaufsteuerrechner in Nord-Süd- sowie Süd-Nord-Richtung
- Bremsprobeanlage
- Gleisfeldbeleuchtung
- Weichenheizung

Kapazität:

Die maximale Rangierleistung beträgt je System knapp 4.000 Wagen pro Tag bei einer maßgeblichen Bergleistung von 180 Wagen pro Stunde. Bis zu 150 ankommende und abfahrende Güterzüge von DB Schenker Rail, der Güterbahn der DB, werden werktäglich in Maschen behandelt. 2013 waren es rund 52.000 – bestehend aus 638.000 Wagen.

Mitarbeiter:

DB Schenker Rail beschäftigt in Maschen rund 500 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon Lokführer. Hinzu kommen weitere DB-Mitarbeiter, etwa von der Infrastrukturtochter DB Netz AG.

 

 

Scholz nimmt Zugbildungsanlage am Rangierbahnhof Maschen in Betrieb

Deutsche Bahn hat „Herzkammer des Bahnverkehrs in Nordeuropa“ modernisiert

Mit einem Festakt wurde heute der Abschluss der Modernisierungsarbeiten in der Zugbildungsanlage Maschen gefeiert. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn sowie Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, gaben das Signal für eine Waggonfahrt über den Ablaufberg in die komplett erneuerten Gleisanlagen.

Bürgermeister Scholz gratulierte der Deutschen Bahn zur Erneuerung der Zugbildungsanlage: „Diese Herzkammer des Bahnverkehrs in Nordeuropa „unter rollendem Rad“ zu modernisieren ist eine Meisterleistung, der verantwortlichen Planerinnen und Planer, die mich sehr beindruckt hat.“

Den Verkehr weiter mit hoher Qualität abzuwickeln und gleichzeitig moderne Technik zu installieren, sei für alle an dieser Anlage hängenden Regionen von großer Bedeutung gewesen, so Scholz: „Der weiter stetig wachsende Welthandel wird auch für ein weiter steigendes Güterverkehrsaufkommen in den deutschen Häfen und damit auch hier in Maschen sorgen.“

Laut Seeverkehrsprognose werden die deutschen Seehäfen bis 2030 jährlich um 2,8 Prozent wachsen. Das entspricht für die nächsten 15 Jahre einem Gesamtwachstum von 74 Prozent. Aus diesem Grund mahnte Scholz. „Wir dürfen uns beim Ausbau und der Erneuerung der Schieneninfrastruktur keine Pause gönnen, sondern müssen die Infrastruktur weiter modernisieren und ausbauen.“

 

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v.l.n.r.: Dr. Rüdiger Grube, Olaf Scholz, Enak Ferlemann, Frank Horch, Ulrich Bischoping